Wort auf den Weg

 

 

Du kannst nur das in anderen entzünden, was in dir selber brennt. 

Augustinus

Wir können nicht beschreiben, wie der Heilige Geist aussieht. Das Pfingstgeschehen ist rational für viele Menschen schwer zu fassen. Wenn wir von dem Geist Gottes reden, dann meinen wir, dass von Gott eine Kraft ausgeht, die ungemein wirksam ist. Gott begegnet uns als positive Kraft und als schöpferische Energie.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich dem Pfingstereignis anzunähern. Vielen ist gemeinsam, dass das schwer Beschreibbare mit Hilfe von Symbolen zugänglicher gemacht wird. Die symbolische Darstellung der Ausgiessung des Heiligen Geistes als Flammenzungen auf die Köpfe der Jünger:innen gefällt mir immer wieder von Neuem. Wahrscheinlich geht die Redewendung «Feuer und Flamme sein» auf diese biblische Darstellung zurück. Die Vorstellung, dass diese Flamme auch von Mensch zu Mensch weitergereicht werden kann, finde ich sehr schön. Der Funke springt über oder die Begeisterung kann auf andere übertragen werden. 

Das bevorstehende Pfingstfest kann einmal mehr die Gelegenheit bieten, sich Gedanken darüber zu machen, was uns selber begeistert. Für was brennt in meinem Herzen das Feuer? Wer oder was lässt den Funken auf mich überspringen? 

Pfingsten und die Gabe des Geistes erachte ich bis heute als eine Aufforderung an die Kirchen, nicht stehen zu bleiben, sondern sich als dynamische Gemeinschaft zu verstehen. Mit der Berufung auf den Geist Gottes muss sich immer auch die Bereitschaft zu Veränderung und Reform verbinden. So ist und bleibt Pfingsten heute für die Kirchen ein sehr zeitgemässes und herausforderndes Fest.

Renate Grunder


Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

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