Wort auf den Weg

 

 

Wer nicht Wurzeln hat, wächst in keine Zukunft.
Wer eigenen Wurzeln aber nie entwächst, entfaltet sich nicht zum Neuen, zum Baum.

Kurt Marti (1921 – 2017), Pfarrer, Schriftsteller und Lyriker

Ich kann mich gut an Kurt Marti erinnern – er hat mich während der Gymnasialzeit immer wieder neu herausgefordert mit seinen Texten, seinen Predigten. Ich habe ihm in der vollbesetzten Nydegg Kirche in Bern während der 70er Jahre auf dem kalten Kirchenboden sitzend zugehört. Er hat mich und viele andere Jugendliche zum Mit- und Nachdenken angeregt.

Womit ist es Kurt Marti gelungen, dass wir einen Sonntagmorgen in der Kirche verbrachten? Womit hat er uns berührt? Wir waren kaum anders als die jungen Menschen heute. Mit Sicherheit war aber unser Umfeld damals ein anderes als dasjenige der Jugendlichen heute. Wir mussten keine Kommunikationskanäle auf dem Handy bedienen, führten den Dialog mit Gleichaltrigen direkt und nahmen den kalten Fussboden in der Kirche gemeinsam in Kauf. Mit den oben erwähnten Zeilen hat Kurt Marti uns dennoch aufgerufen, in die Welt hinaus zu gehen, anderen Menschen und deren Lebenswelten zu begegnen, neue Kulturen kennenzulernen und uns dabei persönlich zu entwickeln, ohne dabei unsere Wurzeln zu vergessen.

Die Kirche muss sich die jungen Menschen zurückholen, wenn sie eine Zukunft haben will, davon bin ich überzeugt.

Annette Geissbühler


Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

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