Wort auf den Weg




Botschaft des Synodalrats zum Visionssonntag
Keines der sieben Visionspaare scheint uns auf den ersten Blick derart gegensätzlich zu sein, wie der 5. Leitsatz «Bewährtes pflegen - Räume öffnen».

Sich vorwärtsbewegen, orientiert an den veränderten Bedürfnissen der Menschen, die gesellschaftlichen Megatrends im Blick, ohne das, was sich bewährt hat über Bord zu werfen. Wie kann uns diese Herausforderung als Kirche gelingen? Richten wir den Blick vorerst auf den Gedankenstrich zwischen den beiden Sätzen. Verstehen wir ihn nicht bloss als einen Leerraum, sondern als Zwischenraum zum selber denken, entsteht plötzlich eine Dynamik und eine Wechselwirkung, die man als Verbindung zwischen Zukunft und Vergangenheit deuten könnte.

Das Leben kennt keinen Stillstand, alles ist stets in Bewegung, auch die Kirche. Der Text im Lied 843 des evangelisch-reformierten Gesangbuchs drückt dies in wunderbarer Weise aus. „Vertraut den neuen Wegen“ berichtet von Aufbruch und Hoffnung, von Segen und Vertrauen, von Versöhnung und Lebendigkeit. Genau das erbitten wir für uns selbst und für unsere Kirche. Oft ist das Ziel beim Antreten eines neuen Wegstücks noch nicht klar ersichtlich, und dennoch sind wir aufgefordert, mutig ins Unbekannte zu gehen und aufzubrechen. „Seit leuchtend Gottes Bogen am Himmel stand, sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land“, heisst es weiter im Lied. Der Regenbogen, dieses beeindruckende Himmelsphänomen, erscheint wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde. Ein Symbol, das uns bestärken kann und uns im Vertrauen auf die Hilfe von Gott Zukunft schenkt. Eine Zukunft, die weiter reicht als unser Verständnis. In dieser Gewissheit sind wir ermutigt, die neuen Pfade zu begehen, Aufbrüche zu wagen, uns dabei von Gott leiten zu lassen und uns ihm anzuvertrauen. Bleiben wir wachsam und offen für Entwicklungen, gehen wir Neues an, nehmen wir das ganze grossartige Farbspektrum des Regenbogens in den Blick. Die Vielfalt der Erfahrungen aus der Vergangenheit ist selbstverständlich stets mit auf unserem Weg.


Der Synodalrat


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