Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen gedenken in diesem Jahr des Konzils von Nizäa. Diese Stadt heisst heute Iznik und liegt in der Türkei. An jenem grossen Kirchentreffen vor 1700 Jahren legten die Kirchenverantwortlichen nach eingehenden Diskussionen fest, was Christentum bedeutet und woran Christinnen und Christen glauben. So wurde definiert, dass Jesus Christus sowohl der Sohn Gottes als auch ein richtiger Mensch sei, eine für die damalige Welt und bis heute bemerkenswerte Festlegung. Der römische Kaiser Konstantin selber wohnte über weite Strecken dem Konzil bei, weil es ihm auch darum ging, eine stabile Grundlage für ein einiges Reich zu schaffen.
Das Glaubensbekenntnis von Nizäa ist noch heute die Grundlage für viele christliche Kirchen und Konfessionen in aller Welt. Das Credo von Nizäa hat das Schisma von 1054 zwischen West- und Ostrom überdauert, bei dem sich das Christentum in die römisch-katholische und die orthodoxe Kirche aufteilte. Auch die Kirchenspaltung nach der Reformation von 1517 hat daran nichts geändert.
Das Glaubensbekenntnis von Nizäa ist in einer unsicheren Zeit und in einem Umfeld religiöser Spannungen ein willkommener Anlass, sich gemeinsam an die 325 erarbeiteten Eckpfeiler des christlichen Glaubens zu erinnern.
Zahlreiche Kirchen rund um die Welt feiern das Konzil von Nizäa im laufenden Jahr. Im Berner Münster findet eine Vesper statt, bei der der gemeinsame Glauben gefeiert wird. An diesem Gottesdienst wird auch Pfarrer Prof. Dr. Jerry Pillay, Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), sprechen. Die Vesper ist öffentlich.
Vesper 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa, Berner Münster, Sonntag, 1. Juni 2025, 17 Uhr