Gleichstellung in der Kirche

Gleichstellung zeigt sich nicht nur in Grundsätzen, sondern im gelebten Alltag – auch in der Kirche. Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn setzen sich aktiv für Geschlechter-gerechtigkeit ein: mit gezielten Projekten, fairen Strukturen und einer kritischen Überprüfung von Entscheidungsprozessen.

Gleichstellung ist mehr als ein Grundsatz auf dem Papier, sondern theologisch begründet. Sie muss sich in Strukturen, Entscheidungsprozessen und im gelebten Alltag widerspiegeln. Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn setzen sich aktiv für eine geschlechtergerechte Gesellschaft ein und fördern tatsächliche Chancengleichheit in sämtlichen Bereichen.

Frauen in Leitungspositionen

Frauen sind seit vielen Jahren selbstverständlich Teil der Leitung der Kirche. Auch in den kirchlichen Ämtern sind sie gleichermassen vertreten und gleichgestellt.

Dabei zeigt sich in der Kirche wie in der Zivilgesellschaft: Gleichberechtigung bedeutet nicht automatisch Gleichstellung. In vielen Entscheidungsgremien fallen Redeanteile von Frauen geringer aus oder sie leiten Ressorts, welche sich traditionell mit Kinder-, Familien- oder Sozialfragen beschäftigen, während Finanzen- oder Leitungspositionen häufig weiterhin Männern angetragen werden. Die Delegation für Genderfragen überprüft kirchliche Entscheidungen daraufhin, ob sie die Interessen aller Geschlechter berücksichtigen. Weiter pflegt sie den Austausch mit nationalen und internationalen Gleichstellungsinitiativen.

Faire Arbeitsbedingungen 

Gleichstellung zeigt sich auch in den Arbeitsbedingungen. Seit 2014 tragen die Gesamtkirchlichen Dienste das Prädikat «Familie UND Beruf» – ein Qualitätslabel für familienfreundliche und geschlechtergerechte Arbeitsstrukturen. Dabei stehen die regelmässige Überprüfung und Weiterentwicklung von Aspekten wie Lohngleichheit, Chancengleichheit und fairen Entwicklungsmöglichkeiten für alle Mitarbeitenden im Zentrum.

Flexible Arbeitsmodelle, eine bessere Absicherung von Teilzeitstellen und Massnahmen zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Care-Arbeit ergänzen diese Grundhaltung und gehören zur Personalpolitik.

Bewusstseinsbildung und Sichtbarkeit

Strukturelle Veränderungen allein reichen nicht aus – Gleichstellung erfordert Bewusstseinsbildung. Deshalb werden in theologischen Diskussionen und Predigten gezielt und biblisch begründet Perspektiven von Benachteiligten eingebracht. Oft sind dies Positionen von Frauen.

Mit der Initiative «Helvetia predigt» übernehmen Frauen aus der evangelisch-reformierten und der römisch-katholischen Kirche am Nationalfeiertag die Sonntagspredigt und machen so die Vielfalt an Stimmen in der Kirche hörbar.

Kontakt

Delegation für Genderfragen
Fokus Ressourcen
personal [at] refbejuso.ch

Weitere Informationen

  • 231114-Katechetikkonferenz Spiez_Mauro Mellone

    Frauen- und Genderkonferenz der EKS

    Die Frauen- und Genderkonferenz der EKS ist das nationale Netzwerk für eine geschlechtergerechte Kirche. Sie stärkt die Stimmen von Frauen, fördert den Dialog zu Genderfragen und bringt theologische und gesellschaftliche Perspektiven in Bewegung.