Sorgende Gemeinschaft – Von Menschen für Menschen
Eine Sorgende Gemeinschaft, englisch Caring Community, schafft genau dort Unterstützung, wo sie gebraucht wird: Auf lokaler Ebene, durch die Zusammenarbeit von Nachbarn, Freiwilligen, Fachpersonen sowie kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen. Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn unterstützen die Schaffung solcher Netzwerke.
Geographische Distanz überwinden
Eine Sorgende Gemeinschaft verbindet die Menschen. Die Kirchgemeinde Ferenbalm hat unter dem Namen Kilchhöri eine solche Gemeinschaft aufgebaut. Innerhalb der Gemeinschaft kennt man sich über die direkte Nachbarschaft hinaus, kann einander um Unterstützung bitten und schnell Hilfe finden.
Das Beispiel Kilchhöri
Die weitläufige und kantonsübergreifende Struktur der Kirchgemeinde Ferenbalm erschwerte bisher die direkten Kontakte ihrer Bewohnenden. Dank Kilchhöri haben alle im Gebiet der Kirchgemeinde lebenden Menschen an der sorgenden Gemeinschaft teil - unabhängig von ihrem Alter, ihrem Beruf oder ihrer Kultur. Oder ihrer Kirchen- oder Religionszugehörigkeit. Mittlerweile sind rund 40 Vereine und Einzelpersonen Mitglied bei Kilchhöri, eine Vielzahl an Menschen.
Mit Unterstützung der reformierten Kirchen
Die politischen Vertreter:innen der betroffenen Gemeinden und die beiden Kantonalkirchen haben Kilchhöri von Beginn an unterstützt. Ein Startbetrag der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn hat den Aufbau einer eigenen Webseite ermöglicht. Dazu leistete ein engagiertes Projektteam, beraten durch die Reformierten Kirchen, viel Aufbauarbeit in den beteiligten Gemeinden. Diese Unterstützung für die Schaffung Sorgender Gemeinschaften steht auch in anderen Kirchgemeinden bereit.
Häufige Fragen
Als Privatperson, als Gruppe oder als Institution; Jede:r kann sich an einer Sorgenden Gemeinschaft beteiligen. Je nach Fähigkeiten, Interessen oder zeitlichen Ressourcen. Zum Beispiel als Hilfe bei Alltagsgeschäften wie Einkaufen oder Fahrdiensten, dem Schaffen von bedürfnisorientierten Gruppen, Projekten und Angeboten oder der Unterstützung in der Kommunikation. Die Möglichkeiten sind vielseitig und Ideen willkommen.
Erkundigen Sie sich bei ihrer Kirchgemeinde nach Netzwerktreffen oder Anlässen zum Thema.
Seelsorgerliche, diakonische und kulturelle Angebote gehören seit jeher zum kirchlichen Grundangebot. Der gesellschaftliche Wandel erfordert neue Vernetzungen. Um dem wachsenden Sorgebedürfnis gerecht zu werden, braucht es Kooperationen mit politischen Gemeinden, professionellen Diensten (z. B. Spitex) und Vereinen. Eine Sorgende Gemeinschaft kann nur gemeinsam und partizipativ entstehen.
Der Vorteil vieler Kirchgemeinden liegt in ihren vielfältigen Ressourcen wie Wissen, Erfahrung, Vernetzung, Räumen, Menschen und Finanzen. Besonders die Liegenschaften bieten Potenzial für Initiativen im Sinne einer Sorgenden Gemeinschaft. Sie können zugänglich gemacht und kostengünstig genutzt werden. Durch die gezielte Ausrichtung ihrer Angebote an den Zielen einer Sorgenden Gemeinschaft können Kirchgemeinden aktiv an deren Entwicklung und Wachstum mitwirken.