Finanzierung einer ungewöhnlichen Kirchgemeinde

10.11.2025 - Das Kirchenparlament befindet über die Assoziierung und dauerhafte Finanzierung einer besonderen Kirchgemeinde: Die Metalchurch umfasst nicht Mitglieder, die am Ort wohnhaft sind, sondern Menschen, die im Gottesdienst gerne harte Metal-Klänge hören. Damit wird das Territorialprinzip erstmals mit einer Personalgemeinde ergänzt.

Symbolbild Metal Church

Die Synode, das Kirchenparlament, tagt am 17./18.November im Berner Rathaus. Dabei berät sie unter anderem die Assoziierung und Finanzierung der Metalchurch. Diese Kirchgemeinde wird von einem ordinierten Pfarrer und einer Diakonin und weiteren Teammitgliedern geleitet. Sie ist in der Öffentlichkeit auch bekannt für ihre seelsorgerlichen Angebote an Musikfestivals.

Die seit 2011 bestehende Metalchurch ist über die Jahre stetig gewachsen. Sie umfasst auch Menschen, die sich ein Mitmachen in einer herkömmlichen Kirchgemeinde weniger vorstellen können. Bisher wurde die Metalchurch aus kirchlichen Geldern für besondere Projekte («neue Formen kirchlicher Präsenz») finanziert. Ab 2026 soll die Metalchurch dauerhaft aus regulären Mitteln finanziert und als assoziierte Gemeinde Teil der Landeskirche werden.

Die Metalchurch unterliegt nicht dem üblichen Territorialprinzip. Dieses besagt, dass einer Kirchgemeinde die örtlichen Kirchenmitglieder angehören, von denen sie Steuern erhebt. Die Metalchurch ist eine Personalgemeinde, der Menschen aus verschiedenen Wohnorten angehören. Deshalb ist die traditionelle Finanzierungsweise nicht möglich. Wenn die Synode der Vorlage zustimmt, vollziehen die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn erstmals eine Ergänzung dieses Territorialprinzips.

Die Synode berät auch das Budget 2026. Dieses sieht einen Aufwandüberschuss von 2,8 Millionen Franken vor, dies bei einem Gesamtertrag von 123,6 Mio. Franken und einem Gesamtaufwand von 126,4 Mio. Franken. Dieses Defizit ist im wesentlichen auf den um 2,3 Millionen Franken gekürzten Kantonsbeitrag zurückzuführen. Der Kanton hat die Vergütung der «Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse» unter den Landeskirchen bei der letzten Neuberechnung anders aufgeteilt.

Markus Dütschler
Mediensprecher & Redaktor ENSEMBLE
markus.duetschler [at] refbejuso.ch