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Wort auf den Weg

Ein Schritt nach dem anderen: Mut lässt sich lernen

Synodalrätin Ursula Marti
Von Ursula Marti, Synodalrätin

Um sich Mut anzueignen, sind
viele kleine Entscheidungen im
Lauf des Lebens erforderlich

Mariann Edgar Budde

Mut beginnt im Kleinen

Sie hat viel Mut bewiesen, die Bischöfin der Episkopalkirche in Washington, USA, Mariann Edgar Budde, als sie den neu gewählten amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Gottesdienst zu dessen Amtseinführung darum bat, Erbarmen mit den Menschen im Land zu haben. Sexuelle Minderheiten fürchteten nun teilweise um ihr Leben. Auch sei die grosse Mehrheit der Immigranten, die die oft schmutzigen und harten Arbeiten machten, keine Kriminellen, mahnte sie.

Sie hat diese Worte so unprätentiös, so selbstverständlich gesagt und hat damit vielen Menschen aus dem Herzen gesprochen. Sie hat sich getraut, den mächtigen Präsidenten zu konfrontieren, anstatt ihm nach dem Mund zu reden, wie so viele andere. Sie ist eingestanden für ihre christlichen Werte.  

Ich wäre auch gerne so mutig und mich interessiert, wie Mariann Edgar Budde solche Kraft in sich entwickeln konnte. «Um sich Mut anzueignen, sind viele kleine Entscheidungen im Lauf des Lebens erforderlich», schreibt sie. Und weiter: «Mut bedeutet, dem nachzugehen, von dem man längst weiss, dass es richtig ist, ungeachtet der Folgen. Manchmal sind es die ganz kleinen, unscheinbaren Entscheidungen in Treue zur eigenen Überzeugung, die zu etwas viel Grösserem hinführen.» Und Mut ist lernbar, betont die Bischöfin: «Einen Schritt nach dem anderen zu tun, ist genug.» Mir macht das Mut – das wünsche ich auch Ihnen!

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