ENSEMBLE Nr. / N° 72 - Dezember / Décembre 2023

«Religion ist symbolische Lebensdeutung» − Religionspädagogik «La religion est une interprétation symbolique de la vie» – Pédagogie de la religion Nr . /No 72 ——Dezember / Décembre 2023 Das Magazin der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Le Magazine des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure

Inhalt —– ENSEMBLE 2023/72 I N H A L T I M P R E S S UM ENSEMBLE — Magazin für mitarbeitende, ehrenamtliche und engagierte Mitglieder der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn / Magazine pour les membres engagés, collaborateurs et bénévoles des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure — Herausgeberin / Editeur: Reformierte Kirchen BernJura-Solothurn / Eglises réformées Berne-Jura-­ Soleure / Altenbergstrasse 66, Postfach / Case postale, 3000 Bern 22, ENSEMBLE@refbejuso.ch (auch für Abobestellungen) Erscheinungsweise / Parution: 4-mal pro Jahr / 4 fois par année — Auflage / Tirage: 7300 — Nächste Ausgabe / Prochaine parution: Ende Februar / fin février Redaktion / Rédaction: Adrian Hauser (verantwortlich / responsable), Nathalie Ogi, Kirchliche Bibliotheken (Schaufenster), Tony Marchand (Cartoon), Rahel Gerber (Layout) — Übersetzungen / Traductions: André Carruzzo, Rolf Hubler (Deutsch), Gabrielle Rivier, Nadya Rohrbach — Korrektorat / Corrections: Renate Kinzl — Titelbild / Image de couverture: Mauro Mellone Grafisches Konzept / Concept graphique: Neidhart Grafik, Klösterlistutz 18, 3013 Bern — Inhaltliches Konzept und Beratung / Concept du contenu et conseil: hpe Kommunikation, Sustenweg 64, 3014 Bern — Layout / Druck / Impression: Jost Druck AG, Stationsstrasse 5, Postfach 102, 3626 Hünibach 4 DOSSIER «RELIGION IST SYMBOLISCHE LEBENSDEUTUNG» «LA RELIGION DONNE UN SENS SYMBOLIQUE À LA VIE» 10 14 18 Den Glauben weitergeben Une mission ecclésiale (im)possible Inmitten des Kreativprozesses Le processus créatif bat son plein Un nouvel élan pour la catéchèse Neuer Elan für die Katechese 22 FOKUS Aktuelles aus Bern-Jura-Solothurn FOCUS Actualités de Berne-Jura-Soleure 22 23 24 26 27 28 30 Joint Future Bern Integral Plus Eine Zwangsausschaffung aus den Augen eines Kindes Handreichung mit offenem Ohr Arbeiten, bis nichts mehr geht Devenir secouriste en santé mentale Dépasser «l’éco-anxiété» 31 KREUZ UND QUER Aus den Bezirken, Kirchgemeinden und dem Haus der Kirche DE LONG EN LARGE Régions, paroisses et Maison de l’Eglise 35 SCHAUFENSTER VITRINE

3 ENSEMBLE 2023/72 —– Editorial «Die christliche Gemeinde hat den Auftrag, den Glauben, den sie empfangen hat, den nachfolgenden Generationen weiterzugeben, in ihm Orientierung zu suchen für das tägliche Leben ihrer Glieder in den persönlichen und öffentlichen Bereichen und die Frohe Botschaft von Jesus Christus allen Menschen zu verkündigen.» So definiert die Kirchenordnung unter anderem den Auftrag der kirchlichen Unterweisung KUW. So klar die Kirchenordnung hier auch ist, muss sich die Religionspädagogik immer wieder der Zeit anpassen. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für die Weitergabe des Glaubens, und was gestern funktionierte, hat heute unter Umständen bereits an Bedeutung verloren. Einer, der sich auf wissenschaftlicher Ebene mit der Thematik befasst, ist Prof. Dr. Joachim Kunstmann aus Deutschland. Er plädiert für eine subjektorientierte Religionspädagogik. Also eine Pädagogik, welche die Schülerinnen und Schüler und deren eigene Lebenswelten ins Zentrum stellt. Für ihn ist es eine «alternativlose» Form der Religionspädagogik, um religiösem Analphabetismus und der zurzeit vorherrschenden Religionsdistanz entgegenzuwirken. Religion ist für ihn symbolische Lebensdeutung. Demnach sollen junge Menschen lernen, sich selbst und ihr Leben in einem christlichen Kontext zu verstehen. Bei den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ist zurzeit ein Entwicklungsprozess in Gang, an dem sich 17 Kirchgemeinden als sogenannte Dialoggemeinden beteiligen. Sie entwickeln Ideen und erproben neue Formen. Anhand von zehn Leitlinien der Synode eruieren sie, welchen Punkten sie in ihrer Kirchgemeinde besondere Wichtigkeit beimessen, welche Angebote sie wie umsetzen möchten und was dies konkret für ihre Arbeit bedeutet. Daran beteiligt sind auch Kirchgemeinden aus der Romandie. Es geht dabei gemäss den Verantwortlichen nicht darum, alles von Grund auf neu zu gestalten, sondern das bestehende Angebot aus heutiger Sicht zu hinterfragen. Dies, um als Kirche stets relevant zu bleiben. «La communauté chrétienne a pour mission de transmettre aux générations suivantes la foi qu’elle a reçue, de trouver en elle les repères nécessaires à la vie quotidienne, personnelle et publique de ses membres et d’annoncer la Bonne Nouvelle de Jésus-Christ à tous les êtres humains.» C’est ainsi que le règlement ecclésiastique définit, entre autres, la mission de la catéchèse. Même si le règlement ecclésiastique est clair à ce sujet, la pédagogie religieuse doit toujours s’adapter à son époque. Il n’existe pas de recette universelle pour la transmission de la foi et ce qui fonctionnait hier peut avoir perdu de son importance aujourd’hui. Le professeur allemand Joachim Kunstmann est l’un de ceux qui s’occupent de cette thématique au niveau scientifique. Il plaide pour une pédagogie religieuse orientée vers le sujet. Il s’agit donc d’une pédagogie qui place les jeunes et leur univers au centre des préoccupations. Pour lui, il s’agit d’une forme de pédagogie religieuse «sans alternative», afin de lutter contre l’analphabétisme religieux et la distance actuelle face à la religion. A ses yeux, la religion est une interprétation symbolique de la vie. Les jeunes doivent donc apprendre à se comprendre eux-mêmes et à comprendre leur vie dans un contexte chrétien. Un processus de développement est actuellement en cours au sein des Eglises réformées Berne-­ Jura-Soleure. 17 paroisses y participent en tant que «paroisses de dialogue». Elles développent des idées et testent de nouvelles formes de pédagogie. Conduites par dix lignes directrices du Synode, elles déterminent les points auxquels elles accordent une importance particulière dans leur paroisse, les offres qu’elles souhaitent mettre en œuvre et ce que cela signifie concrètement pour leur travail. En Suisse romande, plusieurs paroisses sont aussi parties prenantes. L’objectif n’est pas de tout réorganiser de fond en comble, mais de remettre en question l’offre existante pour correspondre aux temps actuels. Afin que l’Eglise demeure pertinente. LIEBE LESERINNEN UND LESER CHÈRE LECTRICE, CHER LECTEUR F E D I T O R I A L Wir wünschen eine zukunftsweisende Lektüre Adrian Hauser, verantwortlicher Redaktor

4 Dossier —– ENSEMBLE 2023/72 «RELIGION IST SYMBOLISCHE LEBENSDEUTUNG» RELIGIONSPÄDAGOGIK «LA RELIGION DONNE UN SENS SYMBOLIQUE À LA VIE» PÉDAGOGIE DE LA RELIGION Der Religionspädagoge Prof. Dr. Joachim Kunstmann plädiert für eine subjektorientierte Religionspädagogik. Für ihn ein unverzichtbarer Ansatz, um die Relevanz und bleibende Aktualität des Christentums plausibel zu vermitteln. Dazu können Existenzfragen unter Einbezug der christlichen Tradition symbolisch eingekleidet werden. Von Adrian Hauser Herr Kunstmann, was bedeutet Subjektorientierung in der Religionspädagogik? Die Subjektorientierung ist für mich nicht nur eine sinnvolle, sondern eigentlich eine alternativlose Form der Religionspädagogik. Man fragt bereits seit langem nach «Erfahrungsbezug», versucht also, christlich-religiöse Stoffe an die Erfahrungswelt der Schüler oder der Lernenden anzudocken. Dieses Vorgehen scheint mir nicht mehr zu funktionieren. Denn niemand fragt, was die Lernenden selbst eigentlich erleben und denken. Ausserdem hat das Christentum inzwischen praktisch komplett seine Plausibilität und seine Selbstverständlichkeit verloren. Warum denken Sie, dass das Christentum dies verloren hat? Weil sowohl die Glaubenslehren als auch die rituellen Formen des Christentums nicht mehr verstanden werden – was wiederum daran liegt, dass sie aus alten Zeiten stammen und den Erfahrungen und Fragen moderner Menschen kaum mehr vermittelbar sind. Es gibt daher sehr viele Vorurteile, religiösen Analphabetismus und eine grosse Religionsdistanz. In dieser Situation funktioniert das alte Modell einer Glaubensweitergabe über die Traditionsbestände nicht mehr. Das ist für mich offensichtlich. Wir haben zumindest in Deutschland in den Schulen einen flächendeckenden Religionsunterricht, doch die Religions-­ Distanz der Schüler wächst von Jahr zu Jahr. Ist das nicht auch eine gesellschaftliche Tendenz? Das schon, aber auf der anderen Seite sieht man daran ganz deutlich, dass die Religionspädagogik ihre Ziele in keiner Weise erreicht. Und deswegen ist der Ansatz der Subjektorientierung einer, der nicht nur alte Muster ein wenig weiterdreht, sondern ein grundsätzlich anderes Verständnis von Religion hat. Ich gehe dabei davon aus, dass das Christentum kein Glaube und keine Überzeugung ist, sondern eine Religion. Wenn man das Christentum als Religion versteht, dann kann man auf eine beeindruckende Tradition zurückgreifen: Der Theologe Friedrich Schleiermacher hat gesagt, Religion sei ein Gefühl, eine tiefe Erregung – also ein intensives Erleben. Das bricht vor allem in existenziellen Lebenserfahrungen auf wie Schmerz, Glückserlebnissen oder Todeserfahrungen. Religion deutet solche existenziellen Erfahrungen in einer bestimmten Weise, nämlich symbolisch. Es gibt drei Bereiche, die sich mit solchen Existenzfragen beschäftigen: Kunst, Philosophie und Religion. Die Philosophie deutet die Existenzfragen rational, die Kunst mit Darstellungsformen und die Religion symbolisch. Religion ist eigentlich symbolische Lebensdeutung. Sie haben vorhin gesagt, die Subjektorientierung sei unverzichtbar. Können Sie das noch ein bisschen genauer erläutern? Sie ist für mich die einzige Art, Religion in einem säkularen Umfeld plausibel zu machen. Wenn man Schülerinnen und Schülern zeigt, dass Religion nicht ein fremder Kosmos ist, der mit dem Leben nichts zu tun hat, sondern im Gegenteil sich

5 ENSEMBLE 2023/72 —– Dossier Religion kommt aus dem, was man auf dem Herzen hat. La religion vient de ce que l’on a en tête. aus dem ergibt, was Menschen auf dem Herzen haben, dann wird Religion sehr schnell plausibel. Die symbolische Deutung von Existenzfragen in einem übergeordneten Rahmen ist genau das, was Religion leistet. Können Sie ein Beispiel einer solchen Methode nennen? In der Grundschule kann man die alten Geschichten so erzählen, wie sie sind, weil die Kinder noch ein mythologisches Bewusstsein haben. Aber spätestens ab der 3. oder 4. Klasse, wenn die Rationalität stärker wird, muss man Lebensfragen ins Zentrum stellen. Eine entsprechende Methode stammt von Gundula Rosenow, einer Religionspädagogin aus Norddeutschland: Man bittet die Schüler und Schülerinnen, anonym und am besten zu Hause, ein Ereignis aufzuschreiben, das sie im letzten Jahr sehr bewegt hat oder vielleicht sogar das Bewegendste ihres Lebens war. Die Erfahrung zeigt, dass alle mitmachen. Es ist beeindruckend, wie gross die Bereitschaft ist, solche Dinge auch mit anderen zu teilen. Das Entscheidende ist, dass man dann symbolisch einkleidet, was die Schülerinnen und Schüler bewegt. Dass man dies in einen grösseren Zusammenhang setzt? Genau. Der eigentliche Aha-Moment ereignet sich dann, wenn man solche Erfahrungen auf biblische oder christliche Traditionen zurückspiegelt. Nehmen wir als Beispiel das Thema Ohnmacht oder Beschämung. Alle wissen, wie sich das anfühlt. Und dann erzählt man eine passende Geschichte aus der Bibel dazu, zum Beispiel die Geschichte von Jona. Da hat einer eine Beschämungserfahrung, weil er seine Pflicht nicht erfüllt und nicht tut, was er eigentlich sollte. Wenn man diese Erfahrung wirklich zum Thema macht, und dann erst den Hinweis gibt, dass es diese Deutung von der Geschichte gibt, merken die Schülerinnen und Schüler, dass diese alte Geschichte etwas mit ihnen zu tun hat und eigentlich ziemlich aktuell ist. Geht es also darum, die Schülerinnen und Schüler in ihrer eigenen Lebenswelt abzuholen? So ist es. Zugespitzt kann man sagen: Die Lernenden selbst sind der Inhalt dieser Religionspädagogik. Im Grunde hat die Subjektorientierung, wenn man sie wirklich wörtlich nimmt, daher zwei Ziele. Zum einen nimmt sie die Menschen ernst. Und ich behaupte, Religionsunterricht ist das einzige Fach in der Schule, das dies tut. Der andere Punkt ist, dass Religion auf diese Weise plötzlich plausibel wird. Das gelingt, wenn man vermitteln kann, dass Religion kein altes Märchen, keine überholte alte Geschichte oder keine lebensfremde Mythologie ist. Vielmehr kommt Religion direkt aus dem, was man selbst auf dem Herzen hat. Religion muss also erfahrbar gemacht werden. Ja, so ist es. Und es kommt dann natürlich immer die kritische Rückfrage von Religionspädagogen, wo da denn «die Inhalte bleiben». Aber ich würde sagen, Religion hat gar keine Inhalte, weil Religion ein tiefes Erleben ist. Die «Inhalte», die da reklamiert werden, also die religiösen Traditionen, die Bibeltexte oder die Glaubenslehren, haben natürlich ihre Berechtigung und sind ebenfalls unverzichtbar. Sie sind aber Niederschläge früherer religiöser Erfahrungen und nicht mehr die Sache selbst. Denn es geht um die Menschen mit ihren Grunderfahrungen. Welche Rolle spielen dann die religiösen Traditionen? Sie geben zum einen eine religiöse Identität vor. Das allein macht sie sehr wertvoll. Die Christen und Christinnen haben eine bestimmte Tradition, eine bestimmte Art, mit Lebensfragen umzugehen. Zum anderen sind sie ein beeindruckendes Reservoir für gelungene Lebensdeutungen. Man sollte also nicht (oder besser: nicht nur) alte Traditionen lehren, sondern zeigen, es selbst so zu machen, wie es diese Traditionen vormachen. © Mauro Mellone

6 Dossier —– ENSEMBLE 2023/72 Wo steht denn die Religionspädagogik aktuell? Wie gross ist der Nachholbedarf in Ihren Augen? Der Nachholbedarf ist gar nicht so gross, weil die Subjektorientierung eigentlich sehr stark rezipiert wird. Allerdings bleibt man meistens bei der Erkenntnis stehen, dass man beim Unterricht die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler «berücksichtigen» sollte. Aber das ist zu wenig. Man weiss, dass man sich eigentlich zentral an den Subjekten orientieren sollte, aber niemand getraut sich so richtig, diesen Schritt auch wirklich zu machen. Da fehlt ein «Ruck in den Köpfen», wie das mein Lehrer Matthias Kroeger einmal gesagt hat. Ist man dann gefangen in der eigenen Tradition? So kann man es sagen. Religion ist ein flüchtiges Phänomen, das sich immer wieder neu ergeben muss und das sich in den religiösen Traditionen und Glaubenslehren nur sehr unzureichend spiegelt, manchmal gar nicht. Die sind, wie gesagt, Niederschläge religiöser Erfahrungen oder symbolischer Lebensdeutung, aber nicht Religion selbst. Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, subjektorientierte Religionspädagogik hat ihr Ziel dann erreicht, wenn Schülerinnen und Schüler Religion begründet ablehnen. Das ist eine sehr provokative Aussage. Ja, aber das müsste begründet sein. Und das setzt voraus, dass man Religion verstanden hat. Man kann davon ausgehen, dass eine solche Ablehnung extrem unwahrscheinlich ist, wenn wirklich verstanden wurde, was Religion eigentlich will. Und auf der anderen Seite würde die begründete Annahme stehen? Ja, so ist es. Das Ziel eines guten religiösen Lernens kann nicht sein, die Tradition zu kennen. Das Ziel sollte eine Selbstklärung sein, eine Klärung der eigenen Religiosität. Wenn man religiöse Bildung wirklich ernst nimmt, dann kann gar nichts anderes gemeint sein als die Selbstbildung von religiösen Individuen. Subjektorientierung hat zum Ziel, dass Menschen sich selbst als religiös verstehen oder zumindest eine religiöse Positionierung erreichen. Was bräuchte es, damit das öfter passiert? Ein bisschen mehr Mut, etwas spielerischer mit der eigenen Religion umzugehen. Und nicht zu meinen, man müsse jede Glaubenslehre unterschreiben. Religion neigt leider sehr stark zum Konservativismus. Das ist auch nachvollziehbar, denn es geht um wichtige Dinge, mit denen man nicht leichtfertig umgeht. Etwas plakativ gesagt müssen wir weg von Paulus, von Sünde, Gnade, Erlösung und Gesetzesdenken und wieder mehr hin zu Jesus, der sehr viel elementarer religiös denkt und der übrigens auch extrem religionskritisch war – d.h. kritisch gegen religiöse Fixierungen. Geht es auch darum, ein anderes Gottesbild zu vermitteln? Ja, das hängt dann an diesem Konzept mit dran. Wenn man vom Gottesbild von Schülerinnen und Schülern ausgeht, dann kann man eigentlich sagen, dass es praktisch nirgendwo mehr ein personales Gottesbild gibt. Es gibt inzwischen sogar Theologen, die nicht mehr von Gott, sondern vom «Göttlichen» sprechen. Das ist eine sehr kluge Entwicklung, weil man damit zugibt, dass man über diesen Gott nicht so genau Bescheid weiss. Und wenn man Schülerinnen und Schüler mit der Gottesfrage erreichen will, dann erreicht man sie viel besser über einen gewissen Umweg, indem man Religion so inszeniert, wie ich es beschrieben habe. Braucht es auch eine andere Didaktik? Ja, aber es soll jetzt nicht das Vorurteil entstehen, dass man in jeder Unterrichtsstunde Existenzthemen durchhecheln müsste. Das sind eher Ausnahmestunden, die aufzeigen, wie Religion funktioniert. Dass Religion nämlich unmittelbar mit den eigenen Erfahrungen zu tun hat. Wenn Schüler das einmal verstanden haben, dann kann man durchaus auch Stoffe der religiösen Tradition unterrichten. Man kann also eine biblische Erzählung durchaus als Lerninhalt bringen, müsste aber eingehend auf die Erfahrungen eingehen, die hinter diesem Text stehen. Dann spricht dieser Text wieder. Was ist Bildung? Religionspädagogische Fachtagung mit Joachim Kunstmann Donnerstag, 21. März 2024, 9–15.30 Uhr Fachstelle Religionspädagogik, Zähringerstrasse 25, 3012 Bern An der religionspädagogischen Fachtagung zeigt Joachim Kunstmann auf, wie er religiöse Bildung versteht. Gemeinsam soll anschliessend herausgefunden werden, was das alles für den Kontext religionspädagogischen Handelns am Lernort Kirche heissen könnte. Joachim Kunstmann ist Religionspädagoge an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Seine Hauptthemen sind Religionspädagogik und religiöse Bildung, Religionsphilosophie, -soziologie und -psychologie mit einem Schwerpunkt auf der gegenwärtigen Lage des Christentums. Gemeinsam mit Gundula Rosenow hat er das Konzept einer subjektorientierten Religionspädagogik entwickelt.

7 ENSEMBLE 2023/72 —– Dossier Joachim Kunstmann, professeur en pédagogie de la religion, défend une catéchèse orientée sur le sujet. Il estime que cette approche est indispensable pour transmettre de manière plausible la pertinence et l’actualité du christianisme. Elle consiste à replacer les questions existentielles dans un cadre symbolique en faisant appel à la tradition chrétienne. Par Adrian Hauser Que signifie orienter la pédagogie de la religion sur le sujet? Je considère non seulement que cette forme de pédagogie religieuse est pleine de sens, mais même qu’elle est la seule possible. L’exigence du «lien avec l’expérience», qui consiste à rattacher le contenu religieux du christianisme à l’univers des élèves, ne date pas d’aujourd’hui. Selon moi, cette méthode n’est plus fonctionnelle puisque personne ne se préoccupe de ce que l’élève vit et pense. Qui plus est, le christianisme n’est plus plausible ni évident pour presque personne. Pourquoi, à votre avis? Parce que l’on ne comprend plus ni les doctrines de foi, ni les formes rituelles du christianisme, ces dernières étant héritées d’un passé lointain et n’ayant presque plus rien à voir avec les expériences et les questions contemporaines. Cette situation explique les préjugés en nombre, l’analphabétisme religieux et la distance qui se creuse vis-à-vis de la religion; le vieux modèle d’une transmission de la foi à travers les traditions n’est plus adapté. Pour moi, c’est une évidence. En tout cas en Allemagne, où toutes les écoles dispensent un cours de religion, la distance à l’égard de la religion croît d’année en année. F N’est-ce pas aussi une tendance sociétale? Certainement, mais d’un autre côté le constat s’impose: la pédagogie de la religion n’atteint absolument pas ses objectifs. L’approche orientée vers le sujet ne se contente donc pas de faire évoluer quelque peu les vieux schémas, mais se fonde sur une conception de la religion fondamentalement différente, en partant du principe que le christianisme n’est ni une foi, ni une conviction, mais une religion. Si l’on admet que le christianisme est une religion, il devient possible de se référer à sa remarquable tradition: le théologien Friedrich Schleiermacher a dit que la religion était un sentiment, une exaltation profonde, c’est-à-dire une expérience intense qui se manifeste surtout dans des expériences existentielles telles que la douleur, le bonheur ou la mort. La religion donne du sens à ces expériences existentielles de manière particulière, à savoir sur un plan symbolique. Il existe trois domaines qui s’occupent de questions existentielles, l’art, la philosophie et la religion. La philosophie les traite au niveau de la raison, l’art au niveau de la représentation et la religion au niveau du symbole. Au fond, la religion donne un sens symbolique à la vie. Vous venez de dire que l’approche orientée sur le sujet est la seule possible. Pouvez-vous préciser? Je veux dire qu’elle est la seule à pouvoir rendre la religion plausible dans un environnement laïc. Montrez à des élèves que la religion n’est pas un univers étranger sans le moindre rapport avec la vie, qu’elle naît au contraire des préoccupations humaines, et la religion retrouvera très rapidement sa plausibilité. La religion offre précisément un cadre interprétatif symbolique pour les questions existentielles. © Mauro Mellone Prof. Dr. Joachim Kunstmann © epd-bild/Norbert Neetz

8 Dossier —– ENSEMBLE 2023/72 Pouvez-vous donner un exemple pratique? Jusqu’à la fin de l’école élémentaire, les enfants ont encore une conscience mythologique et on peut donc leur raconter les histoires anciennes telles quelles. Mais dès la 6e ou la 7e primaire au plus tard, lorsque la rationalité devient plus prégnante, il faut se concentrer sur les questions existentielles, par exemple en utilisant la méthode de Gundula Rosenow, pédagogue de la religion originaire d’Allemagne du Nord: on demande aux élèves de rédiger un texte, de manière anonyme et si possible à la maison, pour raconter un événement qui les a beaucoup émus durant l’année, voire l’événement le plus émouvant de leur vie. L’expérience montre que tout le monde se prête au jeu, et que la majorité des enfants sont aussi prêts à partager leur récit avec leurs camarades. Dans cet exercice, il est essentiel de replacer le récit dans un cadre symbolique. C’est-à-dire d’inscrire les récits individuels dans un contexte plus large? Exactement. Le déclic se produit au moment où l’expérience personnelle est mise en lien avec des traditions bibliques ou chrétiennes. Imaginons que le sujet tourne autour du sentiment d’impuissance ou de honte; tout le monde sait de quoi il s’agit. On raconte alors une histoire biblique, par exemple celle de Jonas qui ressent de la honte parce qu’il n’accomplit pas son devoir et qu’il n’agit pas comme il le devrait. Si l’expérience de Jonas devient le véritable objet, et que l’on n’en fournit l’interprétation que dans un second temps, les élèves voient le rapport entre cette histoire ancestrale et eux-mêmes et prennent conscience de son actualité. S’agit-il d’aller chercher les élèves dans leur univers quotidien? Parfaitement. En forçant le trait, disons que le public lui-même constitue le contenu de cette pédagogie qui, au fond, poursuit deux objectifs: prendre l’être humain au sérieux – je soutiens que la religion est la seule matière scolaire à le faire – et donc, restituer à la religion sa plausibilité. On y arrive si on fait passer le message – non, la religion n’est ni un conte désuet, ni une histoire dépassée, ni une mythologie hors-sol; oui, elle naît directement de ce qui habite notre cœur. Il faut donc rendre la religion tangible? Oui. Ce but provoque inévitablement la question du contenu chez les catéchètes. Pour ma part, je réponds que la religion n’a pas le moindre © Mauro Mellone Le déclic se produit au moment où l’expérience personnelle est mise en lien avec des traditions bibliques ou chrétiennes. Der eigentliche Aha-Moment ereignet sich dann, wenn man eigene Erfahrungen auf biblische oder christliche Traditionen zurückspiegelt.

9 ENSEMBLE 2023/72 —– Dossier contenu parce qu’elle est une expérience des profondeurs. Il est tout à fait justifié et même incontournable de transmettre également les contenus – traditions religieuses, textes bibliques et doctrines de foi –, mais ce sont des condensés d’expériences religieuses antérieures, et non plus la chose elle-même. En effet, la religion concerne les êtres humains et leurs expériences fondatrices. Quel rôle jouent alors les traditions religieuses? Premièrement, elles donnent une identité religieuse, ce qui suffit à les rendre précieuses; les chrétiennes et les chrétiens ont une tradition spécifique, leur propre manière d’appréhender les questions existentielles. Deuxièmement, elles constituent un impressionnant réservoir d’interprétations qui aident à comprendre la vie. Ainsi, on ne devrait pas enseigner d’anciennes traditions, ou disons, pas seulement: on devrait aussi rendre les individus capables de suivre par eux-mêmes l’exemple de ces traditions. Quel est l’état de la situation? A-t-on beaucoup de retard à rattraper? Le retard n’est pas du tout irrattrapable parce que l’orientation vers le sujet est très bien reçue. Néanmoins, les catéchètes se bornent très souvent à «tenir compte» des expériences des élèves pendant les cours de religion; or, c’est insuffisant. On sait que l’on devrait mettre le sujet au cœur de l’action pédagogique, mais qui ose vraiment faire le pas? Il manque un «électrochoc», comme l’a dit un jour mon professeur Matthias Kroeger. Sommes-nous captifs de notre propre tradition? On peut le formuler ainsi. La religion est un phénomène éphémère qui doit sans cesse se renouveler et que les traditions et les doctrines de foi ne reflètent que très insuffisamment, ou parfois pas du tout. Comme nous l’avons dit, ces dernières sont des condensés d’expériences religieuses ou d’interprétations symboliques de la vie, mais ne sont pas la religion elle-même. On pourrait même aller jusqu’à dire que la pédagogie de la religion orientée vers le sujet a atteint son objectif lorsque les élèves qui rejettent la religion sont capables d’expliquer pourquoi. Cette affirmation est très provocante. Oui, mais pour justifier un rejet, il faut avoir compris. Or, on peut partir de l’idée qu’un rejet est extrêmement improbable de la part de quelqu’un qui a vraiment compris à quoi sert réellement la religion. Et à l’opposé, il y aurait l’acceptation motivée? Tout à fait. L’objectif d’un bon apprentissage religieux ne peut pas consister à connaître la tradition. Le but devrait être de permettre à la personne de mieux se comprendre, de comprendre sa propre religiosité. Si l’on prend vraiment l’éducation religieuse au sérieux, celle-ci n’a pour vocation que de permettre la formation d’individus religieux qui le sont devenus par eux-mêmes. L’orientation vers le sujet entend aider les êtres humains à se comprendre eux-mêmes comme religieux ou au moins à parvenir à un positionnement religieux. Que faudrait-il pour y arriver plus souvent? Un peu plus de courage et un rapport à sa propre religion un peu plus ludique. Ne pas se croire obligé de cautionner n’importe quelle doctrine religieuse. La religion a malheureusement une très forte tendance au conservatisme, ce qui se comprend puisque ce n’est pas un domaine à prendre à la légère. Pour le dire un peu abruptement, nous devons nous éloigner de Paul, du péché, de la grâce, du salut et de la réflexion sur la loi, et nous rapprocher à nouveau de Jésus qui a porté un regard beaucoup plus élémentaire sur la religion et qui était d’ailleurs aussi extrêmement critique à l’égard de la religion, c’est-à-dire à l’égard des fixations religieuses. S’agit-il aussi de transmettre une autre image de Dieu? Oui, cela va de pair avec ce concept pédagogique. Si l’on part de l’image que les élèves ont de Dieu, on peut dire que ces images personnelles ont pratiquement disparu. Du reste, aujourd’hui, certaines théologies ne parlent plus de Dieu, mais du divin. Cette évolution est très intelligente, car elle revient à admettre que nous ne savons pas très précisément qui est Dieu. Et si l’on veut que les élèves se sentent concernés par la question de Dieu, on réussira nettement mieux à atteindre le but en procédant de manière légèrement détournée et en mettant en scène la religion comme je l’ai décrit avant. Faut-il aussi changer de didactique? Oui, mais ne laissons pas entendre faussement que chaque cours de religion doit tourner autour d’un sujet existentiel. Il faut plutôt concevoir des leçons exceptionnelles pour faire comprendre comment fonctionne la religion, qu’elle est indissociable de l’expérience personnelle. Une fois que les élèves ont compris, on peut tout à fait revenir aux contenus de la tradition religieuse. Un récit biblique peut donc être présenté comme contenu d’apprentissage, mais on devrait entrer en détail dans les expériences qui se cachent derrière le texte. Ainsi, les textes redeviennent parlants.

10 Dossier —– ENSEMBLE 2023/72 VON DER (UN)MÖGLICHKEIT EINES KIRCHLICHEN AUFTRAGS Den Glauben weitergeben Was ist eigentlich die Aufgabe kirchlicher Religionspädagogik? Die Kirchenordnung ist dazu klar: «Die christliche Gemeinde hat den Auftrag, den Glauben, den sie empfangen hat, den nachfolgenden Generationen weiterzugeben, in ihm Orientierung zu suchen für das tägliche Leben ihrer Glieder in den persönlichen und öffentlichen Bereichen und die Frohe Botschaft von Jesus Christus allen Menschen zu verkündigen.» Klar ist auch: Glaube kann nicht einfach wie ein hübsch verpacktes Geschenk von Generation zu Generation weitergegeben werden. Als fertig geschnürtes Paket verfehlt er seine Wirkung. Von Rahel Voirol und Patrick von Siebenthal* Glaubensinhalte müssen entdeckt, geprüft, angewandt, ausprobiert, auch einmal als unpassend zurückgewiesen, befragt, hinterfragt, angeeignet und im besten Fall in die persönliche Religiosität integriert werden, damit daraus etwas entsteht, was «für das tägliche Leben in den persönlichen und öffentlichen Bereichen» «Orientierung» geben kann. Kirchliche Religionspädagogik widmet sich darum nicht einer (un)möglichen «Glaubensweitergabe», sondern eröffnet Räume für (religiöse) Bildung. «Bildung» im religionspädagogischen Kontext Theologisch wird der Begriff der Bildung in Zusammenhang mit der Gottebenbildlichkeit des Menschen gebracht. Es geht darum, dass Menschen zu dem werden dürfen, wozu sie eigentlich bestimmt sind, dass sie ein gelingendes Leben führen und die Welt, in die sie hineingestellt sind, vertrauensvoll mitgestalten lernen. Dass in einem solchen Bildungsprozess Religion als Gefühl der Verbundenheit mit etwas Grösserem und – aus unserer Sicht – christliche Religion als Ausdruck von Welt- und Gottvertrauen wesentlich, wenn nicht gar grundlegend sind, scheint naheliegend. Aufgabe kirchlicher Religionspädagogik wäre dann, Kinder und Jugendliche in diesem Prozess der Ich- und Menschwerdung zu begleiten und ihnen mit Inhalten christlicher Tradition Impulse für die eigene und gemeinsame Lebensdeutung und Lebensgestaltung anzubieten. Kirchliche Religionspädagogik hilft Gemäss dem Religionspädagogen Dr. Joachim Kunstmann sind der Inhalt religiöser Bildung die Jugendlichen selbst mit ihren existenziellen Erfahrungen und Fragen. Junge Menschen sollen sich selbst und ihr Leben lebensdienlich deuten lernen, damit Vertrauen ins Leben wachsen kann. Deuten-Lernen heisst, eine Sprache für etwas zu finden. Gerade bei existenziell bedeutsamen Erfahrungen fehlen oft erklärende Worte. Da braucht es erweiterte Sprachformen. Es braucht Symbole und Rituale, es braucht Bilder, Poesie, Geschichten … Und davon hat die Kirche ganz viel zu bieten! Christliche Tradition ist voll von symbolisch gedeuteten Erfahrungen, die auch heutigen Menschen beim Symbolisieren ihrer existenziellen Erfahrungen eine wertvolle Ressource sein können. Christliche Tradition als Ressource Dieses Wechselspiel, diese lebendige Auseinandersetzung zwischen Menschen und Tradition ist in der KUW nichts Neues. Im religionspädagogischen Prinzip der «Elementarisierung», das die katechetische Ausbildung der Reformierten Kirchen BernJura-Solothurn seit ihren Anfängen prägt, geht es darum, dass Teilnehmende und christliche Tradition miteinander in ein produktives Gespräch kommen. «Neu» könnte der Ausgangspunkt für dieses Wechselspiel noch konsequenter bei den Fragen und Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen angesetzt werden, auch weil die Selbstverständlichkeit einer Auseinandersetzung mit christlichem Glaubensgut in den letzten 30 Jahren nochmals massiv abgenommen hat. Grundlage dafür bietet auch die Kirchenordnung in Art. 56 Abs. 2: «Die kirchliche Unterweisung geht von den Erfahrungen, Fragen und Nöten der Kinder und Jugendlichen aus und orientiert sich an der Bibel und deren Wirkungsgeschichte in Kirche und Welt.» Religiöse Inhalte sollen der Bildung von Menschen dienen. Kinder und Jugendliche sollen nicht in erster Linie Inhalte des christlichen Glaubens, sondern sich selbst kennen und verstehen lernen; sich selbst in ihrer Verbundenheit mit Gott, den Mitmenschen und der Schöpfung. Wo Religion persönlich relevant wird, kann auch das Interesse wachsen, mehr von ihr wissen zu wollen. Bildung ist ein ergebnisoffener Prozess Schnell wird im Blick auf solche Prozesse klar, dass sie nicht zielorientiert angelegt werden können. Was Religionspädagoginnen und Religionspädagogen in bestimmten Situationen für hilfreich halten, muss es nicht unbedingt für die einzelnen Teilnehmenden sein. Gleichzeitig darf der christ-

11 ENSEMBLE 2023/72 —– Dossier lichen Tradition auch mehr zugetraut werden, als auf den ersten Blick naheliegt. Nach Ingo Baldermann liegt beispielsweise biblischen Texten eine «implizite Didaktik» inne, die Menschen, die sich mit ihnen auseinandersetzen, persönlich und gezielt anspricht und die zu eigenem Deuten einlädt. Darum kann religiöse Bildung keine festgesetzten Ziele anstreben, sondern muss ergebnisoffen sein. Bei RefModula, der katechetischen Ausbildung der Reformierten Kirchen Bern-JuraSolothurn, wird darum nicht ein ziel- oder kompetenzorientiertes Planen von Bildungseinheiten eingeübt. Vielmehr wird danach gefragt, in welchen entwicklungsbedeutsamen Fragestellungen bestimmte Ausdrucksformen christlicher Tradition den Teilnehmenden lebensdienliche Lernchancen bieten könnten. Es gehört zum religionspädagogischen Handwerk, das pädagogische Fähigkeiten und theologisches Wissen verbindet, Inhalte der Tradition als Medien der Lebensdeutung bewusst und gezielt auszuwählen und durch geeignete Methoden ansprechend zu präsentieren. Was die Kinder und Jugendlichen in der Begegnung damit für sich ganz persönlich als lebensdienlich entdecken, haben Religionspädagoginnen und Religionspädagogen nicht in der Hand. Bildungsprozesse der «Zukunft der KUW» Wenn die Aufgabe kirchlicher Religionspädagogik darin besteht, Menschen in ihrem Bildungsprozess zu begleiten, kann diese Arbeit nicht auf KUW fokussiert bleiben. Die Kirchgemeinde selbst soll zum Bildungsraum werden, wo neben sorgfältig geplanten und auf spezifische Zielgruppen ausgerichteten Lernarrangements auch die Erfahrungen von gemeinsamem Feiern, solidarischem Handeln oder auch einfach nur «Sein-dürfen-wieman-Ist» wesentlich zur Selbstfindung und Menschwerdung beitragen. Religiöse Bildung muss Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit ansprechen und kann nicht einseitig auf kognitiv-sprachliche Kommunikation setzen. Es ist darum wichtig, Kindern und Jugendlichen in der Kirchgemeinde ein vielfältiges Angebot zu machen, aus dem sie das für ihre Bildung Passende wählen können. * Co-Bereichsleitende Katechetik RefModula RefModula ist die modulare katechetische Ausbildung von Refbejuso. Während 3 – 4 Jahren erwerben sich Personen mit einer Erstausbildung die nötigen religionspädagogischen Kompetenzen für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen in ihrem Bildungsprozess. Schwerpunkte sind dabei das Initiieren und Begleiten von Bildungsprozessen, Religionspädagogik, Theologie und Ethik, Gottesdienstgestaltung, die Arbeit in der reformierten Kirche sowie Selbst- und Sozialkompetenz. Informationen: www.refmodula.ch Was die Kinder und Jugendlichen für sich ganz persönlich als lebensdienlich entdecken, haben Religionspädagoginnen und Religionspädagogen nicht in der Hand. Les pédagogues de la religion n’ont pas la main sur ce que les enfants et les jeunes découvrent personnellement comme étant utile à leur vie. © Keystone / Martin Ruetschi

12 Dossier —– ENSEMBLE 2023/72 UNE MISSION ECCLÉSIALE (IM)POSSIBLE Transmettre la foi En quoi consiste au juste la tâche de la pédagogie religieuse ecclésiale? Le Règlement ecclésiastique est clair: «La communauté chrétienne a pour mission de transmettre aux générations suivantes la foi qu’elle a reçue, de trouver en elle les repères nécessaires à la vie quotidienne, personnelle et publique de ses membres et d’annoncer la Bonne Nouvelle de Jésus-Christ à tous les êtres humains.» Mais il est aussi clair que la foi ne peut être simplement transmise de générations en générations comme un cadeau bien emballé. Toute ficelée, elle ne produit pas son effet. Par Rahel Voirol et Patrick von Siebenthal* Les contenus de la foi demandent à être découverts, contrôlés, appliqués, testés, refusés parfois comme inadéquats, interrogés, remis en question, assimilés et, dans le meilleur des cas, intégrés dans la religiosité personnelle afin qu’il en résulte quelque chose qui puisse «orienter [...] la vie quotidienne, personnelle et publique». C’est pourquoi la pédagogie religieuse ecclésiale ne se consacre pas à une (im)possible «transmission de la foi», mais ouvre des espaces à l’éducation (religieuse). F L’«éducation» dans la pédagogie religieuse En théologie, la notion d’éducation est mise en lien avec l’idée de l’être humain créé à l’image de Dieu. Il s’agit de permettre aux humains de devenir ce à quoi ils sont destinés, de vivre une vie réussie et d’apprendre à participer avec confiance à la construction du monde qui les accueille. Il apparaît naturel que la religion en tant que sentiment d’union avec une entité plus grande, et que la religion chrétienne en laquelle nous voyons l’expression de la confiance dans le monde et en Dieu, jouent un rôle important voire fondamental dans ce processus de formation. La tâche de la pédagogie religieuse sera alors d’accompagner les enfants et les jeunes dans leur évolution personnelle et humaine et de leur proposer, au travers de contenus issus de la tradition chrétienne, des impulsions qui les soutiendront dans leur interprétation et construction personnelles et communes de l’existence. L’aide de la pédagogie religieuse ecclésiale Selon Joachim Kunstmann, professeur en pédagogie de la religion, l’éducation religieuse a pour objet les jeunes eux-mêmes, avec leur vécu et leurs questionnements existentiels. Ils doivent apprendre à se connaître et à interpréter leur existence de manière à nourrir leur confiance en la vie. Apprendre à interpréter signifie trouver un langage adéquat. Souvent, les mots manquent Il faut des symboles et des rituels, il faut des images, de la poésie, des histoires. Es braucht Symbole und Rituale, es braucht Bilder, Poesie, Geschichten. © Mauro Mellone

13 ENSEMBLE 2023/72 —– Dossier pour expliquer en particulier des expériences marquantes. Il faut alors élargir les formes de langage. Il faut des symboles et des rituels, des images, de la poésie, des récits... Et l’Eglise a beaucoup à offrir en la matière! La tradition chrétienne abonde en expériences interprétées symboliquement qui peuvent aider les personnes d’aujourd’hui à symboliser leurs expériences existentielles. La tradition chrétienne en tant que ressource Cette interaction, cette confrontation vivante entre personnes et tradition ne sont pas nouvelles dans la catéchèse. Le principe de l’«élémentarisation» qui imprègne depuis toujours la formation catéchétique des Eglises réformées Berne-Jura-­ Soleure vise à instaurer un dialogue productif entre participantes et participants et tradition chrétienne. Cette interaction pourrait désormais se fonder encore plus systématiquement sur les questionnements et le vécu des enfants et des jeunes, ne serait-ce que parce que la confrontation avec l’héritage de la foi chrétienne a été fortement remise en question au cours des 30 dernières années. Une approche qui trouve aussi son fondement dans l’article 56, al. 2 du règlement ecclésiastique: «La catéchèse part du vécu, des questions et des besoins des enfants et des adolescents, en référence à la Bible et à son action sur l’Eglise et le monde au cours de l’histoire.» Les contenus religieux doivent contribuer à la formation des personnes. L’essentiel pour les enfants et les jeunes est moins d’apprendre les contenus de la foi chrétienne, que d’apprendre à se connaître et à se comprendre, dans leur union avec Dieu, avec leurs semblables et la création. C’est lorsque la religion devient personnellement importante qu’elle donne envie d’en savoir plus sur elle. Un processus ouvert quant au résultat Il devient vite évident que ces processus ne peuvent être axés sur un objectif. Ce que les catéchètes jugent utile dans certaines situations ne doit pas forcément l’être pour chaque participante et participant. En même temps, on peut se fier davantage qu’on ne le pense à la tradition chrétienne. Selon Ingo Baldermann, il y a en effet dans les textes bibliques une «didactique implicite» qui touche personnellement et de façon ciblée les personnes qui s’y confrontent, et qui invite à une interprétation personnelle. C’est pourquoi l’éducation religieuse ne peut viser des objectifs concrets et doit laisser ouvert le résultat. Ainsi, l’approche de RefModula, la formation catéchétique des Eglises réformées Berne-Jura-Soleure, ne consiste pas à apprendre à planifier un enseignement axé sur des objectifs ou des compétences. Elle vise plutôt à se demander dans quels questionnements importants pour le développement certaines formes d’expression de la tradition chrétienne peuvent offrir des possibilités d’apprentissage utiles à la vie. La pédagogie de la religion, qui associe aptitudes pédagogiques et connaissances théologiques, consiste à choisir de manière réfléchie et ciblée des contenus de la tradition comme outils d’interprétation de l’existence, et à les présenter sous une forme attrayante à l’aide de méthodes appropriées. Les catéchètes n’ont pas d’influence sur ce que les enfants et les jeunes y trouveront, pour eux personnellement, d’utile à la vie. L’«Avenir de l’enseignement religieux» Si la pédagogie religieuse a pour tâche d’accompagner des personnes dans leur processus de formation, ce travail ne saurait se restreindre à la catéchèse. Les paroisses doivent devenir des espaces de formation dans lesquels au-delà d’une organisation de l’apprentissage soigneusement planifiée et adaptée à des publics cibles spécifiques, l’expérience de célébrations communes, d’actions solidaires ou du fait de pouvoir être simplement «tel qu’on est» contribue aussi notablement à la découverte de soi et au devenir humain. L’éducation religieuse doit appréhender les personnes dans leur globalité et ne peut se concentrer unilatéralement sur la communication cognitivo-­ linguistique. C’est pourquoi il est important de proposer aux enfants et aux jeunes une offre variée, afin qu’ils puissent choisir ce qui leur convient pour leur formation. * Co-responsables du secteur Catéchèse La pédagogie expérimentale et orientée vers le sujet est bénéfique. Erlebnispädagogische und subjektorientierte Zugänge sind sehr hilfreich. © Mauro Mellone

14 Dossier —– ENSEMBLE 2023/72 KIRCHGEMEINDEN Inmitten des Kreativprozesses 17 Kirchgemeinden, sogenannte Dialoggemeinden, befinden sich zurzeit in einem Entwicklungsprozess. Im Rahmen des Projekts «Zukunft der KUW» der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn beschäftigen sie sich mit der Gestaltung ihrer religionspädagogischen Bildungsangebote. Carsten Heyden ist Projektbeauftragter und in engem Austausch mit den Kirchgemeinden. Von Angela Wagner «In der Kirche finden alle existenziellen Fragen ihren Platz und ihre Berechtigung. Nicht weil wir Antworten auf sie alle haben, sondern weil dieses Buch so viel Leben in sich birgt», ist Heyden überzeugt. Tatsächlich befasst sich die Bibel mit grossen Lebensthemen jeglicher Art; mit Verzweiflung und Tod, Liebe, Glück und Freude, mit dem Gefühl des Verlassenseins oder der Hoffnung. «Dieser Schatz an über Generationen gesammelten existenziellen Fragen, gepaart mit der Vorstellung, dass wir alle geliebte Schöpfung Gottes sind, ist für mich Grund genug, dass diese Geschöpfe in ihren subjektiven Empfindungen ernst genommen werden und zu Wort kommen.» Carsten Heyden sieht es als wichtige Aufgabe der religiösen Bildung, Kinder und Jugendliche zu begleiten und mit ihnen im Dialog zu sein. Sie ihre eigene Sprache in unserer Tradition finden zu lassen, brauche Formen der Begegnung, in denen Kinder und Jugendliche anhand ihrer eigenen existenziellen Fragen ins Gespräch kommen können. Mit anderen Menschen, mit Texten und Ritualen. «Solch offene Bildungsangebote machen bestenfalls Spass und bleiben als lebensdienliche Erfahrung in Erinnerung», so Heydens Wunsch. Die am Projekt beteiligten Dialoggemeinden entwickeln in diesem Sinne Ideen und erproben neue Formen. Anhand der zehn Leitlinien der Synode eruieren sie, welchen Punkten sie in ihrer Kirchgemeinde besondere Wichtigkeit beimessen, welche Angebote sie wie umsetzen möchten und was dies konkret für ihre Arbeit bedeutet. Eine wichtige Erkenntnis aus dem noch nicht abgeschlossenen Prozess für den Projektbeauftragten Carsten Heyden: Die Umsetzungskonzepte seien so vielfältig, wie es auch die unterschiedlich geprägten Gemeinden sind. «Die Diversität der Gemeinden ist ein grosser Schatz», findet Heyden. Aus der Analyse der entstehenden Konzepte werden Richtlinien für das religionspädagogische Handeln entwickelt, die Ende 2025 der Synode zur Diskussion vorgelegt werden. Wunsch nach mehr Öffnung Carsten Heyden beobachtet verschiedene Arten der Öffnung, die die Kirchgemeinden anstreben oder bereits umsetzen. «Manche Kirchgemeinden bieten neu grössere thematische Veranstaltungen oder Wochenenden und Lager an.» Solche zeitlich flexibleren Formen böten Gestaltungsmöglichkeiten für das gemeinschaftliche Leben und Lernen und kämen auch manchen Kindern und Jugendlichen und ihren Familien mit gefüllten Terminkalendern entgegen. Es gebe aber auch Kirchgemeinden, die mit klassischen Formaten gut arbeiten könnten, so Heyden. Einzelne Kirchgemeinden wollen ihre religiösen Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche öffnen, die zwar nicht konfirmiert werden wollen, sich aber für das am Anlass zu behandelnde Thema interessieren. Andere planen intergenerationelle Formen, die auch den Austausch Carsten Heyden © zVg

15 ENSEMBLE 2023/72 —– Dossier zwischen den Altersgruppen fördern sollen. So werden beispielsweise thematische und gesamtkirchgemeindliche Begegnungsanlässe anhand der Kirchenjahresfeste, Tauferinnerungsgottesdienste oder Gotti-, Göttifeierlichkeiten für die ganze Familie entwickelt. «Manche Kirchgemeinden suchen die Zusammenarbeit mit Vereinen, Institutionen und Betrieben im Dorf oder im Quartier. Sie kooperieren für einen Anlass mit der örtlichen Bestatterin, oder planen einen Besuch in einer Druckerei zum Thema Nachhaltigkeit und Schöpfung», berichtet der Projektbeauftragte. Als wichtiges Anliegen vieler Kirchgemeinden identifiziert Heyden zudem den Wunsch, die Konfirmation nicht als Schlusspunkt der religiösen Bildung zu sehen, sondern Formen auszuarbeiten, in welche auch ältere Jugendliche und junge Erwachsene eingebunden werden können. So werden mancherorts Theaterprojekte und Reisen initiiert, die über die Konfirmation hinausgehen. Heyden weiss von positiven Beispielen: «Einige Dialoggemeinden haben bereits erste gute Erfahrungen gesammelt mit Lagern unter Einbezug von älteren Jugendlichen in mitleitenden Funktionen.» Bedeutung für die Kirchgemeinden Bei der Umstellung vom klassischen Unterricht zu einem umfassenden religionspädagogischen Handeln seien erlebnispädagogische und subjektorientierte Zugänge sehr hilfreich. Im Verlaufe des Prozesses, werde sich zeigen, wo die Gemeinden auf Hilfe angewiesen sind, so Heyden. Er sieht es als Aufgabe der Reformierten Kirchen BernJura-Solothurn, nötige Hilfestellungen anzubieten. Was sich mancherorts bereits als Herausforderung abzeichne, seien die Anstellungsverhältnisse. Sind Pensen von Mitarbeitenden lediglich an Lektionen gebunden, fehle die nötige Zeit, sich bereichsübergreifend in der Kirchgemeinde zu vernetzen. Um gemeinsame Bildungsanlässe zu planen, brauche es Gestaltungsfreiräume. Heyden plädiert deshalb für eine Neudefinition von Arbeitszeit, um neue und freiere Formen religiöser Bildung zu fördern. Dass es sich lohnt und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit fruchtet, zeigt die Erfahrung diverser Dialoggemeinden. In vielen Gemeinden arbeiten Katechetinnen, Pfarrpersonen, Sozialdiakone, Organistinnen und Kirchgemeinderäte zum ersten Mal konzeptionell und inhaltlich zusammen. «Das wird von den Teams als grosse Bereicherung wahrgenommen», meint Heyden. «Durch die interprofessionelle Zusammenarbeit entstehen schon fast automatisch neue religionspädagogische Formen jenseits des Unterrichtsraumes, was sich als grosse Chance erweist.» Lernort mit Echtheitscharakter Von den unterschiedlichen Funktionen und Tätigkeiten in einer Kirchgemeinde könne eine subjektorientierte Religionspädagogik nur profitieren, ist der Projektbeauftragte überzeugt und bezeichnet die Kirchgemeinde als Lernort mit Echtheitscharakter: «Viele Themen müssen nicht inszeniert werden, sondern sind bereits vor Ort.» Im Nachbarraum trifft sich beispielsweise das Trauercafé, im Kirchenraum übt der Organist, es finden Beerdigungen und Taufen statt oder die Räumlichkeiten werden mit einer interkulturellen Gastgemeinde geteilt. «Diese Möglichkeiten wollen viele Kirchgemeinden für ihre Bildungsangebote nutzen und planen bereichs- und generationenübergreifende Bildungsanlässe zu lebensnahen Themen», so Heyden. Im Projekt- und Entwicklungsprozess «Zukunft der KUW» sind die Beteiligten der Dialoggemeinden bemüht herauszufinden, welche Formen von religionspädagogischen Angeboten für ihre spezifische Kirchgemeinde passend und umsetzbar sind. Im Fokus steht das Anliegen, dass sich Kinder und Jugendliche in der KUW ernst genommen fühlen, dass sie mit ihren Themen zu Wort kommen und lernen, wie sie sich selbst als denkende und handelnde Wesen in die Gemeinschaft einbringen können. Carsten Heyden formuliert es folgendermassen: «Die Kinder und Jugendlichen selbst sind die Experten ihres eigenen Lernweges, sie sind neugierig und interessiert.» Mit dieser Haltung könnte echte und nachhaltige Bildung gelingen. Das Projekt «Zukunft der KUW» Das Projekt «Zukunft der KUW» wurde im Dezember 2021 von der Synode bewilligt, startete 2022 und befindet sich nun in der Halbzeit. Es führt den Prozess zur Entwicklung eines neuen religionspädagogischen Handelns weiter, der 2016 mit einer Zukunftswerkstatt begann. 17 Dialoggemeinden wurden Anfang 2022 gefunden, zusammengesetzt aus Stadt, Land und Agglomeration, grossen und kleinen Kirchgemeinden, auch Kirchgemeinden, die dem Projekt eher zurückhaltend begegnen. Auch Dialoggemeinden aus dem Jura sind vertreten. Sie alle wollen anhand der von der Synode beschlossenen 10 Leitlinien ein passgenaues Konzept religionspädagogischen Handelns für ihre Kirchgemeinde entwickeln (mehr Informationen zu Projekt, Prozess, Dialoggemeinden und Leitlinien siehe www.zukunft-kuw.refbejuso.ch). Bis zur Wintersynode 2025 werden aus den gewonnenen Erfahrungen Richtlinien für die kirchliche Bildung von Kindern und Jugendlichen erarbeitet.

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