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ENSEMBLE 2017/20 —– Fokus

schaftsprojekt und einer Hebammenschule leistet

die Presbyterianische Nothilfe- und Entwicklungs-

agentur (PRDA) zudem wichtige Beiträge, um die

lokale Ernährungslage zu verbessern sowie die

extrem hohe Kinder- und Müttersterblichkeit zu

reduzieren.

Action Plan for Peace

Der Südsudanesische Kirchenbund ist wohl die

stärkste verbindende Kraft im Südsudan. Er ist in

der Region breit verankert und klar ökumenisch

ausgerichtet.

Der Südsudanesische Kirchenbund (SSCC) hält

die Fäden im neu lancierten «Action Plan for

Peace» zusammen, den «Mission 21» unterstützt.

Auch die Presbyterianische Kirche ist Mitglied im

Kirchenbund, ebenso wie die Katholische Kirche.

«Mission 21» bringt personell ihre Koordinato-

ren, Dorina und Mathias Waldmeyer, in diesen

Prozess ein. Sie sind Teil der «Core Group», die den

Kirchenbund dort unterstützt, wo er zusätzliche

Kapazitäten benötigt. Als Programmverantwortli-

che für den Südsudan wirkt Karin Augustat aus

Basel. «Mission 21» verstärkt 2017 das Sammeln

von Spenden für den Südsudan, um das Frie-

densprojekt voranzubringen.

Doch wie soll den Kirchen gelingen, was Poli-

tik und Diplomatie bisher nicht erreicht haben?

Mathias Waldmeyer sagt dazu: «Die Kirche ist die

einzige respektierte neutrale Institution im Frie-

dens- und Versöhnungsprozess. Sie umfasst ver-

schiedene Ethnien und ist so ein Vorbild für ein

Leben in Einheit und Versöhnung, ein Hoffnungs-

träger und Trostspender.»

Der Bürgerkrieg im Südsudan tobt seit

vier Jahren fast im ganzen Land, bisher starben

rund 300 000 Menschen. Viele Überlebende

sind von Hunger bedroht. Das Land braucht

Frieden. Der südsudanesische Kirchenbund hat

dafür die landesweite Kampagne «Action Plan

for Peace» lanciert. Diese Anstrengung wird

von «Mission 21» unterstützt.

Par Christoph Rácz*

Nach Jahrzehnten des bewaffneten Konflikts ge-

gen die sudanesische Zentralregierung im Norden

hat sich der Südsudan 2011 seine Unabhängigkeit

erkämpft. Doch schon 2013 brach der Bürgerkrieg

im jungen Land aus, ein Machtkampf zwischen

Staatspräsident Salva Kiir Mayardit und Vizeprä-

sident Riek Machar um Vorherrschaft und wirt-

schaftliche Ressourcen. Ethnische Konflikte wur-

den dabei instrumentalisiert und verstärkt. Zudem

nutzen kriminelle Banden die Situation aus, um

sich mit Gewalt zu bereichern.

Nach Schätzungen der UNO sind in diesem

Bürgerkrieg bisher rund 300 000 Menschen um-

gekommen. Rund 3,6 Millionen sind auf der

Flucht, innerhalb des Landes, aber auch im be-

nachbarten Ausland. Im Land selbst sind gemäss

UNO rund eine Million Menschen von Hunger

bedroht. Vor allem weil durch Gewalt und Vertrei-

bungen die Menschen ihr Land nicht mehr bebau-

en und nicht mehr ernten können.

Das Engagement von «Mission 21»

«Mission 21» pflegt bereits seit 1974 partnerschaft-

liche Beziehungen zu Kirchen im Süden des

Sudans. Heute sind der Südsudanesische Kirchen-

bund (SSCC) und besonders die Presbyterianische

Kirche des Südsudans (PCOSS) die massgeblichen

Partner von «Mission 21».

Die Presbyterianische Kirche ist im Gebiet

Greater Upper Nile verwurzelt. Doch diese Region

ist besonders stark von der Gewalt des Krieges be-

troffen. Die Menschen flohen und die Kirche hat

ihre Projekte in Flüchtlingslager verlegt. Mit gros-

sem Engagement leistet sie nun auch dort Hilfe.

Die PCOSS macht sich für Frieden stark und

engagiert sich in der Trauma-Arbeit. Angesichts

einer Analphabetenquote von über 73 Prozent un-

terstützt sie auch die Ausbildung von Lehrkräften

und den Bau von Schulen. Mit einem Landwirt-

« M I S S I O N 2 1 »

Frieden für Südsudan

* Medienbeauftragter «Mission 21»

Familie im Flücht-

lingscamp Renk.

Une famille dans

un camp pour

déplacés à Renk.

©Ulrich Kleiner