Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2020

4 5 Synode und Kommissionen Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) traf sich 2020 zu neun Sitzungen, um ihre Aufsichtstätigkeit wahrzunehmen und die Synode-Traktanden vorzuberaten. Aufgrund der Covid-Pandemie mussten einige Sitzungen virtuell stattfinden. Die Aufsichtsbesuche Anfang Juni konnten präsent im Haus der Kirche durchgeführt werden. Die Fragen wurden im Januar zusammengestellt und kurz vor den Besuchen um einen Motion aus der Sommersynode vom 18./19. August 2020 der Synodalen Eva Leuenberger und Christoph Knoch betreffend Finanzierung der Studien- urlaube für Pfarrpersonen; Überweisung; Beschluss. Antrag: Der Synodalrat wird beauftragt, der Synode alternative Finanzierungsmodelle für die Stellvertretung der Pfarrpersonen während des Studienurlaubs vorzulegen. Fragenkatalog an die Corona-TaskForce ergänzt. Die GPK durfte fest- stellen, dass die Berner Kirche rasch und hochkompetent auf die Pandemiesituation reagieren und die Kirchgemeinden wesentlich unterstützen konnte. Die Task Force unter der Leitung des Kirchenschreibers, Dr. Christian Tappenbeck, hat hier grosse Arbeit geleistet, die sehr geschätzt wurde. Der auf den Besuchen basierende «Bericht der Geschäftsprüfungskommission» wurde im August überarbeitet und verabschiedet und von der virtuell durchgeführten Synode im November zur Kenntnis genommen. Motion aus der Wintersynode vom 4./5. Dezember 2012 der Synodalen Jean-Eric Bertholet, Willy Bühler und Barbara Schmutz und weitere Mitunterzeichnende betreffend Sonderkurs «Master»; Antrag: Ausarbeitung eines Konzepts für einen «Sonderkurs» zur Ausbildung von Akademikern und Akademikerinnen mit Abschluss Master of Theology der Universität (vgl. auch Beschluss der Wintersynode vom 3. und 4. Dezember 2013, Tr. 17). Die Traktanden der beiden Synoden wurden in der GPK ausführlich vorberaten; dabei gab insbesondere das neue «Leitbild für die drei Ämter» zu reden. Der Antrag der GPK, dieses Papier zu überarbeiten, wurde von der Sommersynode abgelehnt. Auf die Sommersynode trat Wolfgang Klein (Burgdorf) aus der GPK zurück, er wurde ersetzt durch Ursula Heuberger (Ersigen). An der Wintersynode wurde Renate Grunder (Schwarzhäusern) als Ersatz für Heidi Gebauer (Gümligen) in die GPK gewählt. Geschäftsprüfungskommission (GPK) Hängige Motionen und Postulate Barbara Fankhauser Präsidentin Die Finanzkommission (FiKo) traf sich im Jahr 2020 zu drei ganztägigen Sitzungen. Dabei wurden, nebst der Vorberatung der finanzrelevanten Geschäfte der Sommer- und der Wintersynode, verschiedene Aufgaben im Zusammenhang mit der Aufsichtstätigkeit und vor allem auch die vom Synodalrat ausgearbeitete Finanzstrategie 2020 erörtert. Sommersynode: Die Rechnung 2019, welche mit einem Ertragsüberschuss von 2 927 324.82 Franken abschloss, wurde der Synode zur Genehmigung empfohlen. Der interne Revisions- bericht der Revisionsgesellschaft enthielt keinerlei Hinweise auf Mängel in der Führung der Finanzen des Synodalverbandes. Die schon einige Zeit angekündigte «Finanzstrategie» des Synodalrats wurde ausgiebig diskutiert und von der Synode zur Kenntnis genommen (grosses Mehr, einige Enthaltungen). Dabei wurde Die Zeiten und die Einsichten ändern sich Finanzkommission (FiKo) Robert Gerber Präsident Fortsetzung auf Seite 6 Synode Präsident Jean-Marc Schmid, Pfarrer, Court (bis Wintersynode 2020) Christian Cappis, Fürsprecher, Hinterkappelen (ab Wintersynode 2020) Vizepräsident/in Christian Cappis, Fürsprecher, Hinterkappelen (bis Wintersynode 2020) Sophie Kauz, Pfarrerin, Zollikofen (ab Wintersynode 2020) Synodebüro Deutschsprachiges Sekretariat Andreas U. Schmid, Dr. phil., Apotheker, Bern Französischsprachiges Sekretariat Marc Balz, Pfarrer, Biel (bis Wintersynode 2020) Jean-Marc Schmid, Pfarrer, Court (ab Wintersynode 2020) Deutschsprachige Protokollführung Erika Wyss, Grindelwald Französischsprachige Protokollführung Catherine Baumann, Bern Jean-Marc Schmid, Präsident bis 17. November 2020 Christian Cappis, Präsident ab 17. November 2020 Was wir 2020 erlebt haben, muss unauslöschlich in unserem Gedächtnis haften bleiben: Das Coronavirus hat das gemeinschaftliche Leben und das Zusammensein in unserer Kirche massiv beeinträchtigt, was auch noch im Jahr 2021 der Fall ist. In dieser belastenden Situation können wir all jenen nicht genug danken, die – mit vielen Überstunden – auf Lösungen hingearbeitet und dafür gesorgt haben, dass Hilfestellungen gegeben und übersetzt wurden! Herzlichen Dank auch denen, die sich in den Kirchgemeinden mit kreativen Lösungen dafür engagiert haben, dass das Gemeindeleben so weit wie möglich aufrechterhalten wurde. Wir sind die Synode einer Landeskirche und nicht eine politische Instanz. Wir sind «gemeinsam auf demselben Weg». Es geht also in unserem kirchlichen Parlament darum, gemeinsam Lösungen zu finden, und nicht hauptsächlich darum, eine Mehrheit zu bekommen, um Wahlen oder eine Abstimmung zu einem Geschäft zu gewinnen. Entscheidend ist es, wie mit den Minderheiten umgegangen wird. Dies ist in den letzten Synoden nicht mit dem erforderlichen Respekt gelungen, denn Synodale fühlten sich verletzt. Wir erinnern an die Präambel der Schweizerischen Bundesverfassung, deren christlich geprägter Geist wegweisend ist: Unsere Zukunft liegt in unseren Händen – allerdings nicht vollumfänglich, sondern nur zum Teil. Wir müssen zusammenarbeiten, auch wenn wir uns nicht immer in jedem Punkt einig sind. Aber wir müssen uns einig sein, dass Personen, die eine andere Meinung vertreten als die Mehrheit, auch mitdiskutieren und in exekutiven Gremien tätig sein können. Anders können wir die grundlegenden Werte, wie sie u.a. in der Präambel der Bundesverfassung zum Ausdruck gelangen, nicht vermitteln. Gemäss Artikel 3 des neuen Landeskirchengesetzes handelt es sich bei der Vermittlung grundlegender Werte um eine Aufgabe, die wir als eine der drei Landeskirchen im gesamtgesellschaftlichen Interesse gemeinsam zu erfüllen haben. Der Ball liegt bei der Synode – einer Synode, welche die gesetzlichen Vorgaben und deren Geist respektiert, und auch die Diversität unserer Kirche. Synode und Kommissionen 2020, ein schwieriges Jahr, das man so schnell als möglich vergessen sollte. Vergessen? Vielleicht besser doch nicht! «Im Namen Gottes des Allmächtigen! Das Schweizervolk und die Kantone, in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung, im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken, im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben, im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen, gewiss, dass nur frei ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen, geben sich folgende Verfassung.» Die Wintersynode vom 17. November musste pandemiebedingt virtuell durchgeführt werden. Die Situation war auch für die Synode schwierig. Zwar konnten technische Lösungen gefunden werden, so dass die beiden Synoden − unter erschwerten Rahmenbedingungen und eine sogar nur virtuell − durchgeführt wurden; wir müssen aber doch unsere Lehren ziehen.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=