Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2020

2 3 Editorial Editorial national) oder mehreren kleineren Gottesdiensten nacheinander. Kasualien wurden so weit, wie es möglich war, durchgeführt, aber etliche mussten leider verschoben oder in einem kleineren Kreis durchgeführt werden. Katechetinnen und Jugendarbeiter liessen sich pfiffige Ideen für und mit Kindern und Jugendlichen einfallen, aber in etlichen Kirchgemeinden fand leider kein kirchlicher Unterricht statt. Die Ordinationsfeier im Berner Münster für 13 Pfarrerinnen und Pfarrer hätte am 24. Oktober 2020 stattfinden sollen. Die Hauptprobe am Nachmittag des 23. Oktobers wurde noch durchgeführt, aber am Abend des 23. Oktobers musste die Ordination aufgrund neuer Massnahmen des Bundesrats abgesagt werden. Sie soll nun am 3. Juli 2021 stattfinden. Die gesamtkirchlichen Dienste Im Haus der Kirche wurde eine Task Force gebildet, die operativ vom Kirchenschreiber Christian Tappenbeck geführt wurde. Christian Tappenbeck initiierte die «Hilfestellung für Kirch- gemeinden». Damit schuf er ein Instru- ment, in dem zeitnah die jeweils neuen Massnahmen des Bundesrats und die der drei Kantone Bern, Jura und Solothurn aufgenommen und praxistauglich für Kirchgemeinden aufbereitet wurden und werden. Nicht nur die Kirchgemeinden unseres Kirchengebiets profitierten von dieser Dienstleistung, sondern auch Kirchgemeinden in anderen Kantonalkirchen. Die Auskunftsstelle Kirchgemeinderat, die nicht nur Kirchgemeinderäten, sondern auch Mitarbeitenden in Kirchgemeinden Auskünfte erteilt, wurde seit Beginn der Pandemie stark beansprucht. Der Kommunikationsdienst und der Bereich Theologie organisierten in Zusammenarbeit mit TeleBärn Gottes- dienste, die aus verschiedenen Kirchgemeinden unseres Kirchengebiets gesendet wurden. Mit ca. 10 000 Zuschauerinnen und Zuschauern pro Sendung erfreuten sich diese Gottesdienste grosser Beliebtheit. Mit der Sendung «Nachgefasst − dem Unfassbaren auf der Spur», in der die beiden Pfarrer Tobias Rentsch und Bernhard Jungen Gäste an die Unfassbar einladen, findet diese erfreuliche Zusammenarbeit mit TeleBärn eine Fortsetzung. Etliche Mitarbeitende der gesamtkirchlichen Dienste arbeiteten zeitweise im Homeoffice. Veranstaltungen mussten verschoben, abgesagt oder auf ein Online-Format umorganisiert werden. Der Synodalrat verfasste mit dem jeweiligen auf der Homepage aufgeschalteten «Wort auf den Weg» Botschaften der Ermutigung. Virtuelle Synode Zum ersten Mal in der Geschichte unserer Kirche wurde eine Synode virtuell durchgeführt, die Wintersynode vom 17. November 2020. Dank des enormen Einsatzes der Kirchenkanzlei und des Informatikdienstes sowie der professionellen technischen Unterstützung in der BERNEXPO konnte die Synode in Rekordschnelle umorganisiert und digital durchgeführt werden. Eine besondere Anerkennung gebührt unseren Synodalen für ihre Flexibilität, vor allem denjenigen, die in ihrem Alltag nicht mit einem Computer arbeiten. An dieser Synode wurden allerdings auch die Schwierigkeiten und Grenzen einer virtuellen Durchführung deutlich. Der Ausstand der ca. 25 Pfarrpersonen in der Synode, die während der Abstimmung über den Antrag der Finanzkommission zum Budgetbetrag der Löhne in einen virtuellen Warteraum versetzt wurden, gab zu Unmut und Diskussionen Anlass. An der Sommersynode 2021 soll dies aufgearbeitet werden. Centre de Sornetan Für viele Wirtschaftsbetriebe hatte die Corona-Pandemie gravierende Folgen. Auch das Centre de Sornetan mit seiner Hotellerie und Gastronomie traf es finanziell schwer. An ihrer ausserordentlichen Generalversammlung im Centre de Sornetan vom 8. September 2020 beschloss die Association du Centre de Sornetan in einem historischen Entscheid nach einer sorgfältigen und gut vorbereiteten Diskussion schweren Herzens, aber einstimmig, dass das Gebäude des Centre de Sornetan verkauft werden soll. Die kirchlichen Tätigkeiten im Centre de Sornetan wurden per 1. Januar 2021 eingestellt. Die Mitarbeiterinnen im Bereich der Erwachsenenbildung konnten jedoch im Bereich Gemeindedienste und Bildung der Reformierten Kirchen Bern-JuraSolothurn organisatorisch verankert werden. Für die gesamtkirchlichen Dienste ist dies ein grosser Gewinn, insbesondere auch hinsichtlich der Zweisprachigkeit. Der Bereich Gemeindedienste und Bildung trägt dafür Sorge, dass die Kirchgemeinden im Jura weiterhin optimal profitieren können von den wertvollen Kompetenzen der beiden engagierten Erwachsenenbildnerinnen (mehr dazu vgl. Departement Gemeindedienste und Bildung). Dank Im Namen des Synodalrats danke ich allen von Herzen, die sich in dieser schwierigen Zeit in unseren Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn engagiert und unsere Kirche mitgetragen haben. Mein besonderer Dank gilt allen Pfarrerinnen und Pfarrern. Ebenso danke ich allen, die mit unserer Kirche partnerschaftlich zusammengearbeitet haben. Möge Gott Euch bewahren und segnen. Auf dem grossen runden Tisch im Synodalratszimmer liegt die Bibel – in deutscher und in französischer Sprache – und an der Wand ist neu ein grosser Bildschirm montiert. Virtuelle Sitzungen wurden in den Kirchgemeinden, Bezirken und auch im Synodalrat im Lauf des Berichtsjahres zu einer neuen Normalität. Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn sind unversehens in die Umsetzung des Legislaturziels «Kirche sein in der digitalen Lebenswelt» hineinkatapultiert worden; denn die digitalen Medien sind ein wichtiger Weg, wie gemeinschaftliches Leben trotz Distanz aufrechterhalten werden kann. Gemeindeleben in Corona-Zeiten In den Kirchgemeinden wurden die Seelsorge und die Diakonie wichtig. Viele Menschen wurden telefonisch kontaktiert, Briefe oder Karten wurden geschrieben, kleine symbolische Geschenke wurden verschickt, Pfarrerinnen und Pfarrer standen in offenen Kirchen bereit für Einzelgespräche. Sybille Knieper, Pfarrerin in Oberbipp, initiierte kurzerhand die Hilfsaktion «Mobile Boten» − eine Plattform, die Angehörige der Risikogruppe, die Unterstützung benötigen, und Freiwillige, die bereit sind zu helfen, miteinander vernetzt. Besonders wichtig wurde die Arbeit der Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Heimen, Spitälern und Asylzentren. Auch die Verkündigung wurde aufrechtrechterhalten − mit Livestream-Gottes- diensten, Podcasts, Videos, OnlineGottesdiensten (sogar regional und Judith Pörksen Roder Präsidentin des Synodalrats Kirche in Corona-Zeiten Seit der Bundesrat am 16. März 2020 die «ausserordentliche Lage» erklärte, wird der Alltag von der Corona-Pandemie bestimmt. Distanz, Angst, Isolation, finanzielle Not, Krankheit und Tod sind die Folgen der Herrschaft des Virus mit dem Namen «Krone». Als Kirche orientieren wir uns an der Königsherrschaft Jesu Christi. Deswegen verfallen wir weder in Panik noch verharmlosen wir die Situation. «Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.» (2. Tim 1,7) Die Sommersynode musste coronabedingt verschoben werden. Sie fand am 18. und 19. August auf dem Berner Messegelände BERNEXPO statt.

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