Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2020

40 41 Departement Theologie Neue Aufgaben für die Regionalpfarrerinnen und -pfarrer Gleichzeitig mit der Übernahme der Pfarrschaft traten auch viele neue Reglemente und Verordnungen in Kraft, die der Fachstelle und den Regionalpfarrpersonen neue Aufgaben und neue Rollen zuweisen. So mussten beispielsweise gleich am Anfang die Bögen für die Mitarbeitenden-Gespräche (MAG) und der Umgang damit neu aufgegleist werden. Neu gibt es zusätzlich einen jährlichen Personalentwicklungsbogen. Die Regionalpfarrerinnen und -pfarrer sind neu die erste Anlaufstelle für alle Personalprozesse, was eine beträchtliche Erweiterung des Anforderungsprofils sowie der Arbeitsbelastung mit sich brachte. Ihre Hauptaufgabe ist es, in den Gemeinden für faire Anstellungsbedingungen zu sorgen sowie die Leitungsaufgaben von Kirchgemeinderat und Pfarramt zu unterstützen. Naturgemäss brauchen Änderungsprozesse Zeit und Geduld, aber auch die Bereitschaft, sich auf die neue Situation einzulassen. Ferner wurde ein neues Modell für die Regionalpfarrkreise entwickelt, das ab 1. März 2021 vollständig funktionieren kann, wenn das Team komplett ist. Auch in der internen Administration hat die Arbeitsbelastung stark zugenommen. Die Fachstellen Personal und Personalentwicklung arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Herausforderungen im Lockdown Mit dem ersten Lockdown wurde die Kommunikation aus dem Homeoffice schwieriger. Alle grossen Evaluationssitzungen und Retraiten mussten abgesagt oder verkürzt online durchgeführt werden. Wichtige Themen konnten erst später in Angriff genommen werden durch die vom Synodalrat ins Leben gerufene AG Personalentwicklung, die Iwan Schulthess präsidiert. Als erstes Ergebnis liegt eine stark vereinfachte und unbürokratische Abwesenheitserfassung vor, daneben wird ein neuer Stellenbeschrieb entworfen, das MAG- Konzept evaluiert sowie die Themen Gesundheit und Diversity in den Fokus gerückt. Im Stellvertretungswesen gibt es ebenfalls grosse Herausforderungen. Im ersten Lockdown, als die Pensionierten nicht eingesetzt werden durften, stiess das System an seine Grenzen und es gelang nur dank gelebter regionaler Solidarität innerhalb der Pfarrschaft, Lösungen zu finden. Der Pfarrmangel macht sich stark bemerkbar und die monatliche Erstellung der VerweserListe ist aufwändig. Weitere «Baustellen» Ferner wurde in einer bereichsübergreifenden AG mit den Verbänden eine neue Lösung für die Zukunft der Beratungsstelle Pfarramt erarbeitet, da die geschätzte Amtsinhaberin Esther Quarroz auf den Sommer 2021 hin pensioniert wird. Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Neuregelung der Dienstwohnungspflicht. Auch hier arbeitet eine AG mit Hochdruck daran, dem Synodalrat möglichst bald pragmatische und theologisch reflektierte Lösungen zu präsentieren. Aber diese Frage ist sehr komplex. Neben dem Pfarrbild der Zukunft müssen auch organisatorische Fragen wie die Pfarrstellenzuordnung, aber auch ökonomische und bauliche Sachzwänge neu zusammengedacht werden. Nicht zuletzt wurden vor allem telefonisch viele Beratungen erteilt. Und die Corona-Lage hat teilweise einige Konflikte vergessen lassen, andere aber auch verschärft, was in der Regel viele Ressourcen braucht. Die Zusammenarbeit mit anderen Kantonalkirchen wurde im Netzwerk Personalentwicklung und im Netzwerk Prävention Grenzverletzungen der EKS gepflegt. Für uns war schon vor Auftreten der Corona-Pandemie klar, dass das Jahr 2020 Umbrüche, Neuerungen und auch Unsicherheiten bringen wird. Seit Jahresbeginn gehören die Regionalpfarrerinnen und -pfarrer zum Bereich Theologie. Auch wenn wir weiter wie gewohnt von zu Hause arbeiteten – Homeoffice war also bei uns schon die Regel – und die Gemeinden vor Ort besuchten, war diese neue organisatorische Einbindung in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Informationswege, Prozessabläufe und Zuständigkeiten mussten neu eingeübt werden. Auch unsere Arbeit hat sich verändert, sind wir doch nun die primären Ansprechpersonen sowohl für die Pfarrpersonen als auch für die Behörden. Diese erweiterten Aufgabenfelder haben spürbar Mehrarbeit verursacht. Während des Shutdowns im Frühjahr war es unser Anliegen, die Pfarrpersonen und Kirchgemeinden zu begleiten und dabei zu helfen, die seelsorgerliche Grundversorgung sicherzustellen. So standen wir in regelmässigem Kontakt mit den Pfarrpersonen und durften miterleben, mit wie viel Kreativität auf die ausserordentliche Situation reagiert wurde. Noch immer sind wir in einer grossen Umbruchszeit. Zwei Pensionierungen und drei Kündigungen, die Ende 2020 resp. in den ersten Monaten 2021 wirksam wurden und werden, bringen grosse Veränderungen ins Team. Auch den Übergang zum neuen Kreismodell galt es vorzubereiten und nun im neuen Jahr umzusetzen. Zum Jahreswechsel stehen wir also mitten in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Bern-Mittelland Süd Anita Zocchi Fischer, Hilterfingen Bern-Mittelland Nord Simon Jenny, Gümligen (bis 30. September 2020, Verweser vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2020) Oberland Ost Arnold Wildi, Beatenberg Oberland West Esther Schweizer, Bern Oberemmental-Thun Matthias Inniger, Bern Emmental-Oberaargau Alfred Palm, Herzogenbuchsee Jura-Biel Marc Balz, Biel Marie-Laure Krafft Golay, Prêles Biel-Seeland-Schwarzenburg Susanna Leuenberger, Bern (bis 30. November 2020) Biel-Seeland Süd Esther Schweizer, Bern Solothurn Martina Wiederkehr-Steffen, Täuffelen Kreis 3 Matthias Jost, Walliswil (ab 1. Oktober 2020) Kollegium der Regionalpfarrerinnen und -pfarrer des Kantons Bern Regionalpfarrkreise Departement Theologie Anita Zocchi Fischer Teamkoordinatorin Weiterbildung pwb Weiterbildung und Corona Im Jahr 2020 wich die Vorfreude auf ein vielfältiges Weiterbildungsprogramm schon bald der coronabedingten Unsicherheit. Mehrere Kurse konnten trotz guter Anmeldezahlen nicht durchgeführt werden. Gleichzeitig hat Corona unsere Flexibilität erhöht und einen Digitalisierungsschub bewirkt. Wir werden die Möglichkeiten digitaler Weiterbildung künftig vermehrt nutzen und unsere Weiterbildung agiler und digitaler gestalten. Trotz der Einschränkungen gab es aber auch einige Weiterbildungshighlights wie die Einkehrtage in Ralligen, die Bereichstagung «Vom guten Verwalten», einen Basiskurs Erwachsenenbildung und Gruppenleitung, den Schreibkurs «Ins Blaue schreiben» oder den Stimm- und Auftrittskurs «Bewusst sprechen». Andreas Köhler-Andereggen Im Lockdown waren nicht nur Studierende und Lernvikarinnen und -vikare, sondern alle. Am praktischen Semester nahmen drei Studierende teil. Neu gibt es Praxiswochen für ITHAKA-Studierende, welche die KOPTA begleitet und auswertet. Im Herbst schlossen zwölf Lernvikarinnen und -vikare ihre Ausbildung ab. Die Ordinationsfeier musste verschoben werden. Erstmalig gab es zwei 80-Prozent-Lernvikariate. Die Rückmeldungen zu dieser neuen Form sind sehr positiv. Im August 2020 begann der aktuelle Kurs mit sechs Lernvikarinnen und -vikaren. Vier Pfarrpersonen schlossen das CAS-Zertifikat für Ausbildungspfarrerinnen und-pfarrer ab. Beim Entwickeln und Durchführen der Aufnahmegespräche für das neue Veränderungen WeA Die neue WeA mit Pflicht- und Wahlmodulen und der Möglichkeit der Schwerpunktbildung wurde gut aufgenommen. Die obligatorische Weiterbildungsberatung im zweiten Jahr wird mehrheitlich als wertvolle Unterstützung wahrgenommen. In der WeA wurden digitale Formen schon in diesem Jahr stark genutzt. Auch die vermehrte Zusammenarbeit von WeA und allgemeiner Weiterbildung findet ein positives Echo. Pfarrweiterbildung in der Schweiz Generell ist die Zusammenarbeit mit A+W und mit opf sehr gut und fruchtbar und ermöglicht ein breites Angebot, die Nutzung der jeweiligen Stärken und gegenseitige Inspiration. Der gemeinsame Auftritt auf bildungkirche.ch und die Social-Media-Präsenz werden laufend weiterentwickelt. ITHAKA-Studienprogramm hat die KOPTA intensiv mitgewirkt. Das entwickelte Verfahren hat sich bewährt und wird nun auch in anderen Zusammenhängen wie Äquivalenzgesprächen angewandt. Zudem wurden akademische Veranstaltungen der Fakultät begleitet und mitverantwortet. Schliesslich lud die KOPTA zu einer religionspädagogischen Retraite über Lernzielformulierungen ein. Koordinationsstelle für praktikumbezogene theologische Ausbildung (KOPTA)

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