Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2022

29 Eine Katechese, die das Individuum ins Zentrum des pädagogischen Prozesses setzt Leider leben wir in einer Zeit, die von zahlreichen Problemen geprägt ist. Konfrontationen zwischen Staaten, aber auch zwischen sozialen Gruppen in unserer Gesellschaft werden zunehmend unter Einsatz von Gewalt ausgetragen. Das hat sicherlich mit der wachsenden Angst zu tun, die durch die Entwicklung unserer postmodernen Gesellschaft und angesichts der Klima- und Energiekrise sowie einer durch die Globalisierung und Prekarisierung zweifelsohne verschärften Krise der Werte geschürt wird. All diese Krisen und Ängste wirken sich verheerend auf die Individuen aus und führen dazu, dass Menschen die harte Konfrontation als einzig möglichen Weg zur Lösung ihrer Probleme sehen. Das Evangelium von Jesus Christus bietet einen alternativen Weg zur Gewalt, zur Verurteilung und zum Ausschluss, und dieser Weg macht immer mehr Sinn. Wie kann dieses Modell in einer angemessenen Form an die jungen Generationen übermittelt werden, die so sehr auf diese Alternative angewiesen wären? Diese Frage beschäftigt uns im Departement Katechese ständig. Dem vorliegenden Tätigkeitsbericht ist zu entnehmen, dass Einzelpersonen, verschiedenen Gruppierungen und den Kirchgemeinden zahlreiche Aktivitäten und Ausbildungen angeboten werden. Der rote Faden durch diese Vielfalt: die Menschen und ihre Bedürfnisse ins Zentrum setzen und es so ermöglichen, ihnen den christlichen Glauben auf optimale Weise verständlich zu machen und näher zu bringen. In diesem Zusammenhang sind die erweiterte Flexibilisierung der Angebote, das Anstreben von Kooperation(en) und vor allem die verständnisvolle Begleitung sämtlicher Akteurinnen und Akteure der KUW von entscheidender Wichtigkeit. Es zeigt sich immer deutlicher, dass wir in einer Übergangszeit leben und Anpassung nottut. Gute Lösungen zu finden, ist keine einfache Aufgabe. Wir sind überzeugt, dass ein partizipativer Ansatz die besten Resultate hervorbringt. Jeder und jedem seinen resp. ihren Platz einzuräumen, heisst nicht, dem Relativismus Vorschub zu leisten, im Gegenteil: Im Mittelpunkt stehen tatsächlich die Werte des Evangeliums von Jesus Christus. Sei es bei der Begleitung von Personen mit einer Behinderung, im Rahmen der KUW, in der Ausbildung oder im Prozess der Erneuerung der Katechese: Ein Ansatz, der das Individuum ins Zentrum setzt, ist unumgänglich. Tatsächlich geht es nicht nur darum, vom Glauben zu sprechen, sondern vielmehr darum, den Glauben in gegenseitigem Respekt zu leben. Philippe Kneubühler Departementschef Katechetik Departement Katechetik

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=