Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2022

16 steht zeichenhaft dafür, dass wir als Christinnen und Christen krisenhaften Entwicklungen nicht machtlos ausgeliefert sind. Die Kirchenkanzlei hat es mit ihrem Kommunikationsdienst selbst erfahren: Eine Krise kann sogar zur Chance werden, indem sich mit ihr Wahrnehmungsmuster verändern und neue Aufbrüche in Gang setzen lassen. Dass der Kommunikationsdienst 2022 erneut Verwerfungen erlebte, nahm die Kirchenkanzlei daher zum Anlass, die Kommunikation im Haus der Kirche konzeptionell und organisatorisch nochmals völlig neu zu denken. Der Kommunikationsdienst mit seinen kompetenten und engagierten Mitarbeitenden wird 2023 unter Berücksichtigung des laufenden Reorganisationsvorhabens grundlegend neu aufgestellt. Denn in diesen schwierigen Zeiten ist es zentral, dass wir dank unserer Kommunikation die Perspektive der christlichen Hoffnung wahrnehmbar einbringen können. Sich tatkräftig dafür einzusetzen, dass es sich zum Guten wendet, ist kein hoffnungsloses Unterfangen. Gott ist uns schon vorausgegangen: «Denn sein Gebilde sind wir, geschaffen in Christus Jesus zu einem Leben voller guter Taten, die Gott schon bereitgestellt hat.» (Epheser 2,10) Des Coronavirus wegen soll man weiterhin Abstand halten und in grossen Räumen arbeiten; aufgrund der angespannten Energielage sind jedoch kleinere Arbeitsräume angezeigt, weil dies beim Heizen Einsparungen bringt. Das Virus soll durch geöffnete Fenster entweichen, die Wärme indes bleiben. Die Mitarbeitenden sollen aus gesundheitlichen Gründen und als Energiesparmassnahme weiterhin im Homeoffice arbeiten, die angespannte soziale Lage aber bedingt eine physische Präsenz, damit die Kirche mit ihrer Hilfe Armutsbetroffene erreichen kann. Die Ausgangslage präsentierte sich komplex, als die Kirchenkanzlei 2022 beschloss, die «Corona-Hilfe- stellung» durch eine «Orientierungshilfe» abzulösen. Dieses wiederum mit Unterstützung der EKS-Task-Force erstellte Instrument fand zwar in den Kirchgemeinden eine dankbare Aufnahme, aber war der Titel «Orientierungshilfe» nicht ein allzu grosses Versprechen? Es mögen vielleicht austarierte Lösungen gefunden werden, um den einen oder anderen betrieblichen Vorgang in der Kirche aufrechtzuerhalten. Wie aber gehen wir mit den vielfältigen und schicksalhaften gesellschaftlichen Herausforderungen um? Klimakrise, Ukrainekrieg und die weiterhin bestehenden gesundheitlichen Risiken nehmen vielen Menschen endgültig die Illusion, dass alles kontrollier- und kalkulierbar sei. Gleichzeitig ist die Verlockung gross, sich in die vermeintlich Halt bietende Routine zu flüchten. Die Lage aber zwingt uns zu einer Neuausrichtung. Es braucht also Entscheidungen, was in Krisensituationen schon deswegen anspruchsvoll ist, weil sich die Rahmenbedingungen ständig verändern. Die Kirchenkanzlei hat darum versucht, mit ihrer «Orientierungshilfe» eine unterstützende Entscheidgrundlage bereitzustellen. Dieses Dokument Ein allzu grosses Versprechen? Die Kirchenkanzlei hat die Corona-Hilfestellung durch ein Dokument mit dem Titel «Orientierungshilfe» abgelöst. Ist das nicht ein allzu grosses Versprechen in diesen schwierigen Zeiten? Christian Tappenbeck Kirchenschreiber Kirchenkanzlei

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