Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2020

20 21 Kirchenkanzlei Während das Jahr 2019 von personellen Veränderungen geprägt war, konnte sich der Kommunikationsdienst im Jahr 2020 wieder konsolidieren. Im Januar stiess der neue Redaktor für das ENSEMBLE Olivier Schmid zu uns und führt seither das Magazin in gewohnter Qualität weiter. Ausserdem wurde aus nicht besetzten Stellenpunkten eine 40-Prozent-Stelle für Social Media geschaffen. Corine von Wartburg betreut seit dem Frühling unsere neuen Facebook- und Instagram-Accounts. Dies soll aber erst der Anfang sein, geplant ist, dass wir uns laufend weitere Kanäle erschliessen und natürlich die aktuellen Trends in diesem Gebiet beobachten. Ansonsten war auch für den Kommunikationsdienst das Jahr von Covid-19 geprägt. Durch die Pandemie erhöhte sich der interne und externe Kommunikationsbedarf. Vermehrt gingen Anfragen von Medien ein, die sich für den Umgang der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn mit den Bestimmungen des Bundesamtes für Gesundheit vor allem in Bezug auf die Durchführbarkeit von Gottesdiensten interessierten. Während des ersten Lockdowns konnten in Zusammenarbeit mit TeleBärn jeden Sonntagmorgen Gottesdienste ausgestrahlt werden, um so den Kirchenmitgliedern in dieser ungewöhnlichen Zeit seelischen Beistand zu bieten. Der Kommunikationsdienst beteiligte sich zudem am Aufbau der digitalen Plattform für Nachbarschaftshilfe mobileboten.ch. Wegen der Pandemie fand aber auch Geplantes nicht statt: So wurde dieses Jahr die BEA abgesagt, die MariNatal, die früher im Jahr stattfindet, konnte noch wie gewohnt durchgeführt werden. Hier war die Kirche wiederum mit einem ökumenischen Auftritt präsent. Schliesslich war der Kommunikationsdienst auch vom Präsidiumswechsel betroffen: Als im August die erste Frau in dieses Amt gewählt wurde, war das Medieninteresse dementsprechend gross. Kommunikationsdienst Adrian Hauser Leiter Kommunikationsdienst Konsolidierung und vermehrte Medienanfragen Durchhaltevermögen und für die ständige Verfügbarkeit herzlich gedankt. Parallel dazu musste der Dienst natürlich auch die laufenden Aufgaben mit der gewohnten Qualität erledigen (Synoden, Newsletter, Jahresbericht, Grossprojekte und diverse Publikationen usw.). Besonders hervorgehoben seien die beiden neuen Websites «Kirchenvisite» und «Kircheneintritte», die im Berichtsjahr zum Abschluss gebracht wurden und gelungene Beispiele sind für zweisprachige Realisierungen. Ein paar Baustellen, darunter etwa die neue Ausgabe des Glossars, mussten auf 2021 verschoben werden. Die Pandemie und die Lockdowns hatten immerhin die positive Auswirkung, dass die Kreativität in Bezug auf die Tätigkeiten der Kirche und den Auftritt über neue Kanäle stimuliert wurde. Die zahlreichen Initiativen, die hinsichtlich der Gottesdienste und der spirituellen Präsenz während der Lockdowns von unseren jurassischen Kirchgemeinden im Web ergriffen wurden, bieten zweifellos einen Ausblick auf die Kirche von morgen und deren neu erstarkte Präsenz und Nähe zu den Gläubigen und der breiten Öffentlichkeit. Es ist unumgänglich, dass die Westschweiz hier zusammensteht und an einem Strick zieht. «Ein Jahr, geprägt durch Corona und die Finanzstrategie» Über die Auswirkungen, welche die Corona-Pandemie für die Arbeit im Haus der Kirche hatte, berichten die Fachstellenleitungen der Zentralen Dienste im Detail, weshalb ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen möchte. Stattdessen widme ich mich einem weiteren Schwerpunktthema, das insbesondere den Synodalrat und die Fachstelle Finanzen beschäftigt hat – die Finanzstrategie. Ich hatte die Gelegenheit, anlässlich der Sommersynode 2020 ausführlich über die Finanzstrategie des Synodalrats zu informieren. Im Zentrum der Ausführungen standen die Finanz- flüsse, welche letztlich den finanziellen Handlungsspielraum des Synodalrats definieren (siehe Grafik auf Seite 22). In diesem Zusammenhang wurde sowohl von internen als auch von externen Stellen immer wieder über die sogenannten Rotationsgewinne spekuliert. Rotationsgewinne entstehen, wenn Mitarbeitende pensioniert und durch jüngere und damit günstigere Mitarbeitende ersetzt werden. Im Hinblick auf die Übernahme der Anstellungsverhältnisse der Pfarrschaft wurden die Rotationsgewinne und Stellenkürzungen stets zur Finanzierung des Gehaltsstufenanstiegs und zum Ausgleich einer allfälligen Teuerung einkalkuliert. Mit Verweis darauf wurde der Beitrag des Kantons für die erste Beitragsperiode auch nicht indexiert. Das heisst, er wird nicht dem Lohnsummenwachstum angeglichen. Der Kanton bzw. der Beauftragte für kirchliche Angelegenheiten (BKA) ging bei seinen Berechnungen davon aus, dass bei der Pensionierung einer Pfarrperson ein mittlerer Rotationsgewinn von 50 000 Franken anfallen würde, da ein 30-jähriger Nachfolger ein entsprechend tieferes Einkommen hätte. Diese pauschale Betrachtungsweise berücksichtigte allerdings weder den Beschäftigungsgrad, das gesetzliche Pensionsalter noch den effektiven Termin des Ausscheidens einer Pfarr- person aus dem Amt. Stattdessen wurde allein der Geburtsjahrgang als Ansatzpunkt für die Kalkulation benutzt und der Rotationsgewinn jeweils für das ganze Jahr und ein 100-Prozent- Pensum angenommen. Die so berechneten Rotationsgewinne sind in der Tat mehr als nur bemerkenswert, betragen sie doch für das Jahr 2020 satte 1 550 000 Franken! Die effektiv erzielten «Gewinne» zeichnen demgegenüber ein völlig anderes Bild. Anstelle der prognostizierten 31 ausscheidenden Pfarrpersonen im Jahr 2020 waren es lediglich deren 20, da 11 Pfarrpersonen bereits vor dem 1. Januar 2020 vorzeitig aus dem Amt ausgeschieden sind. Zudem erfolgten die Pensionierungen nicht einfach alle auf den 1. Januar, sondern lagen schwergewichtig in der zweiten Jahreshälfte bis zum 30. November. Die so erzielten Rotationsgewinne beliefen sich dadurch auf lediglich knapp 184 000 Franken und vermochten damit nicht einmal die um 250 000 Franken höheren Prämien für die Krankentaggeldversicherung zu decken. Der hier geschilderte Umstand führt, in Verbindung mit den sinkenden Kirchensteuereinnahmen dazu, dass der finanzielle Handlungsspielraum des Synodalrats zunehmend enger wird. Entsprechend hat der Synodalrat erste Massnahmen zur Konsolidierung des Roland Stach Departementschef Zentrale Dienste Finanzhaushaltes und zur Sicherung der finanziellen Handlungsfähigkeit ergriffen. In den kommenden vier Jahren sollen 3 Mio. Franken nachhaltig eingespart und damit der aktuelle Bilanzüberschuss erhalten bleiben. Inwieweit die Corona-Pandemie einen direkten Einfluss auf den Finanzhaushalt haben wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschliessend beurteilen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitarbeitenden der Zentralen Dienste, für die in dieser ausserordentlichen Zeit geleistete Arbeit, ganz herzlich bedanken! Fortsetzung auf Seite 22 Departement Zentrale Dienste Dass wir uns, kurz nach der erfolgreichen Übernahme der Anstellungsverhältnisse der Pfarrschaft, mit einer weltumspannenden Pandemie konfrontiert sehen würden, war zu Beginn des Berichtsjahres nicht absehbar.

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