ENSEMBLE Nr. / N° 69 - April / Avril 2023

18 Fokus —– ENSEMBLE 2023/69 FC WELTRELIGIONEN DER INTEGRATIVE FUSSBALLVEREIN IM WESTEN BERNS Geflüchtete spielen mit Ahmad, welcher sich aktiv im Vorstand engagiert, erklärt, «mit der Flüchtlingswelle 2015 hat sich auch der Charakter des Teams geändert». Und zwar wurde der Fussballverein zu einem Integrationsangebot, das sich als erfolgreich herausstellte. Viele Geflüchtete haben beim FC Weltreligionen mittrainiert und so den Anschluss in der Schweiz gefunden. Seit Oktober 2022 trainieren auch sechs geflüchtete Syrer im Team mit, die gerade frisch in die Schweiz gekommen sind. Die Mitglieder des Teams haben sogar einen Fahrdienst organisiert. Regelmässig wechseln sie sich ab und fahren die jungen Männer zum Training und wieder zurück. Der Sportclub sei eine gute Möglichkeit, Deutsch zu lernen und sich besser integrieren zu können, so Muveid. So erging es auch Ahmad, als er vor rund sieben Jahren durch die Liebe zum Fussball zum multireligiösen Verein kam. Er selber ist auch aus Syrien in die Schweiz geflohen und wurde durch einen Bekannten auf den Verein aufmerksam. Seither besucht der junge Mann regelmässig die Trainings. Durch den Sport und das Team sei es ihm einfacher gefallen, sich in der Schweiz zu integrieren. Denn Ahmad steckt heute mitten in seiner Ausbildung zum Pflegefachmann und spricht in einem breiten Berner Oberländer Dialekt. Der Verein sei aber auch einfach ein Ort, um in Kontakt mit neuen Menschen zu kommen, fügt Ahmad hinzu. Platz für die Religion Auch wenn das multikulturelle und multireligiöse Team rund um Muveid FC Weltreligionen heisst, hat es schliesslich nicht viel mit Religionen zu tun. «Religion macht einen Menschen nicht aus, die Religion soll nicht im Vordergrund stehen, sondern der Mensch», so Muveid. In ihrem Team sei die Religion sehr individuell, wer vor dem Spiel noch beten wolle, dürfe das ungestört machen, meint Vaxhid. Schlussendlich aber ist das verbindende Merkmal zwischen den Teammitgliedern die grosse Leidenschaft für den Fussball. * Mitarbeiterin Fachstelle Migration Dass Fussball verbindet, ist schon lange bekannt. Doch Fussball verbindet nicht nur Menschen, sondern auch Religionen. Das zeigt sich am Beispiel des Berner Sportvereins FC Weltreligionen. In der multikulturellen Mannschaft spielen Menschen mit den unterschiedlichsten Religionen und Nationalitäten. Von Jasmin Kneubühl* Das Team des FC Weltreligionen besteht, wie der Name schon verrät, aus Vertretern und Vertreterinnen verschiedenster Glaubensrichtungen. Der Präsident des Vereins, Muveid, erklärt, dass das Team bunt zusammengewürfelt sei und offen für alle, welche sich fürs Fussballspiel begeistern. Auch wenn an diesem Donnerstagabend im Training keine Frauen auf dem Feld stehen, versichert Muveid mit Nachdruck, dass bei ihnen auch fussballbegeisterte Frauen mittrainieren. «Die Religion soll nicht im Vordergrund stehen, sondern der Mensch.» © pixabay.com

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