ENSEMBLE Nr. / N° 47 - April / Avril 2020

4 Dossier —– ENSEMBLE 2020/47 Das Polit-Forum Bern ist schweizweit eine einzigartige Institution – nicht zuletzt wegen der breit abgestützten Kooperation zwischen politischen und kirchlichen Akteuren. Ein Gespräch mit Alec von Graffenried, Berner Stadtpräsident und Vorstandspräsident des Polit-Forums Bern, Thomas Göttin, Leiter des Polit-Forums, Judith Pörksen Roder, Synodal- rätin der Reformierten Kirchen Bern-Jura- Solothurn, und Michael Braunschweig, Leiter der Fachstelle «Reformierte im Dialog». Von Olivier Schmid Herr von Graffenried, welchen Stellenwert hat die Kirche in Ihrem Leben? Ich bin Mitglied der reformierten Landeskirche, komme mit der Kirche aber vor allem anlässlich der üblichen kirchlichen Rituale wie Taufen, Kon­ firmationen, Hochzeiten oder Beerdigungen in Kontakt. Ich würde mich nicht als religiösen Men­ schen bezeichnen. Doch mit den ethischen Leit­ sätzen der Kirche setze ich mich schon ausein­ ander und identifiziere mich auch mit ihnen. Herr Göttin, auch Sie kommen aus der Politik. Wel- chen Stellenwert hat die Kirche für Sie? Ich bin konfessionslos. Aus historischem und humanistischem Interesse setze aber auch ich mich mit der Kirche, den Religionen und ihren zugrunde liegenden Werten auseinander. Frau Pörksen Roder, Sie sind Pfarrerin und Syno- dalrätin. Welchen Stellenwert hat umgekehrt die Politik für Sie? Als Synodalrätin der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn bin ich vor allem kirchen­ politisch engagiert. Darüber hinaus unterstütze ich gesellschaftspolitische Aktionen, die ich für sinnvoll halte; so engagierte ich mich am Frau­ enstreik und an der nationalen Klima-Demo. «DIE KIRCHEN BRINGEN EINE ANDERE SICHTWEISE EIN» DIALOG ZWISCHEN POLITIK UND KIRCHE IM POLIT-FORUM BERN «LES ÉGLISES APPORTENT UNE AUTRE VISION DES CHOSES » LA POLITIQUE ET L’ÉGLISE EN DIALOGUE AU FORUM POLITIQUE DE BERNE ©Susanne Goldschmid Photography

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