Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2017

48 Pia Grossholz-Fahrni Departementschefin OeME-Migration Departement OeME-Migration Viele der Asylsuchenden, die in den letzten Jahren in die Schweiz kamen, erhalten Asyl oder vorläufige Aufnahme. Unterstützung durch Freiwillige bei der Integration ist wichtig für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft und den Zugang zu unserer Arbeitswelt. Unterstützung bei der Integration als Schritt in die Unabhängigkeit Im Jahr 2015 lag die Hauptaufgabe im Bereich des Asylwesens in der Unter- bringung der vielen Asylsuchenden. Immer wieder mussten grösste An- strengungen unternommen werden, damit Menschen, die aus Not und Krieg geflüchtet waren, bei uns auch ein Bett und ein Dach über dem Kopf fanden. Viele unserer Kirchgemeinden leisteten für die Menschen in den Durchgangs- zentren und Notunterkünften wichtige Arbeit. Sie organisierten Kaffeestuben, halfen beim Deutschlernen und zeigten so den Menschen in den Zentren, dass ihr Schicksal uns nicht gleichgültig ist. Aktuelle Situation im Asylwesen Als Auswirkung auf die geschlossenen Grenzen und Fluchtwege sind seit 2016 die Zahlen der Asylgesuche in der Schweiz massiv gesunken, 2016 waren es nur noch 27 707, 2017 sogar nur 18 088. Dies führt dazu, dass viele Asylunterkünfte geschlossen werden. Die Freiwilligen können sich dadurch neuen Aufgaben zuwenden. Viele der Menschen, die in den letzten Jahren zu uns geflüchtet sind, werden als Flüchtlinge anerkannt oder bleiben als vorläufig Aufgenommene bei uns, die nicht in ihr Ursprungsland zurück- kehren können. Das bedeutet, dass sie Unterstützung brauchen, um sich möglichst rasch in unsere Gesellschaft integrieren zu können. Sie müssen die Sprache lernen, die wichtigsten Regeln unserer Gesellschaft kennen und auch Zugang zu unserer Arbeitswelt finden. Neue Aufgaben für die Freiwilligen Hier können die Freiwilligen in den Kirchgemeinden wichtige Integrations- arbeit leisten. Untersuchungen zeigen, dass es Flüchtlingen viel leichter fällt, all die schwierigen Aufgaben, die hier auf sie zukommen, zu meistern, wenn sie ganz persönlich durch jemanden aus unserer Gesellschaft unterstützt werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Kirche verschiedene Projekte entwickeln helfen und auch finanziell unterstützen, damit der Eintritt in ein unabhängiges Leben möglichst vielen Flüchtlingen rasch gelingen kann. So unterstützt Refbejuso das Projekt «voll dabei» der Berner Rechtsberatungs- stelle für Menschen in Not. Dieses partizipative Projekt ist gestaltet von und mit Jugendlichen, die als un- begleitete minderjährige Asylsuchende in die Schweiz gekommen und gerade volljährig geworden sind. Es zielt darauf ab, die Teilnehmenden zu ermächtigen, dass sie einen Anschluss an die Ge- sellschaft als mitgestaltende Personen finden und sich selbstständig für ihre eigenen Interessen und Anliegen ein- setzen können. In der neuen Asylstrategie des Kantons Bern wird die Integration der anerkann- ten Flüchtlinge eine zentrale Aufgabe sein. Dabei wird betont, dass es dazu Hilfe aus der Zivilgesellschaft, ins- besondere auch von den Kirchen, braucht. Deshalb wird der Bereich OeME-Migration auch weitere Projekte erarbeiten und gemeinsam mit den Kirchgemeinden anstossen, damit die Flüchtlinge möglichst gut in ihr neues Leben bei uns starten können und sich nicht weggeschoben fühlen. In der neuen Asylstrategie des Kantons Bern wird die Integration der anerkannten Flüchtlinge eine zentrale Aufgabe sein. Dabei wird betont, dass es dazu Hilfe aus der Zivilgesellschaft, insbesondere auch von den Kirchen, braucht.

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