Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2017

32 Kirche lässt sich bewegen. So das Verständnis der gemeinsamen Vision Kirche 21. Bereits in Bewegung und in dem damit verbundenen Aufbruch findet sich das religionspädagogische Denken und Handeln unserer Kirche. Denn Aufbrüche zu neuen Strukturen und Konzepten sind hier dringend gefragt. Iwan Schulthess Departementschef Katechetik «Kinder verantwortungsvoll auf ihrem Glaubensweg zu begleiten, bedeutet, sie zu ermutigen, selbstständig zu Glaubensinhalten Stellung zu nehmen.» Kirche lässt sich bewegen Die letzte Konzepterneuerung, die zur aktuellen Form der Kirchlichen Unterweisung KUW geführt hat, ist in die Jahre gekommen und genügt ver- änderten gesellschaftlichen Gegeben- heiten und neueren Erkenntnissen der Religionspädagogik nicht mehr. Die Neukonzeption des religionspädago- gischen Handelns unserer Kirche hat darum zum Ziel, erstens die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Gene- rationenbogen und zweitens im Licht der Vision Kirche 21 neu zu denken und an die veränderten gesellschaft- lichen Rahmenbedingungen anzu- passen. Das religionspädagogische Handeln soll letztlich die Arbeit mit Kindern und Familien, die Kirchliche Unterweisung, freie Angebote in der Schulzeit wie zum Beispiel Kinder- bibelwochen und die nachschulische Jugendarbeit zu einem nach aussen sichtbaren Ganzen verknüpfen. Eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe ist bereits an der Arbeit. Ein erster bedeutender Meilenstein war die Zukunftswerkstatt religionspäda- gogisches Handeln. Es ist klar, dass eine solche Änderung der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit von der Synode beschlossen und sorgfältig erarbeitet und bedacht werden muss. Darum hat der Synodalrat zur Be- gleitung der Neukonzipierung einen Gesamtprojektausschuss eingesetzt. Das Besondere an diesem Ausschuss ist, dass die drei Bereiche Katechetik, Theologie sowie Gemeindedienste und Bildung eng zusammenarbeiten. Damit kommt gut zum Ausdruck, dass alles religionspädagogische Handeln eine Aufgabe an der ganzen Kirche ist und sich generationenübergreifend versteht. Passend zu diesem Vorhaben hat der Synodalrat einen Standpunkt verabschiedet und publiziert, wo es um Grundsätze bei der Weitergabe des Glaubens an Kinder und Jugendliche geht. Vorab heisst es in diesem Stand- punkt: «Kinder sollen spüren, dass sie willkommen sind und dass Gott es gut mit ihnen meint.» Kinder verantwor- tungsvoll auf ihrem Glaubensweg zu begleiten, bedeutet, «sie zu ermutigen, selbstständig zu Glaubensinhalten Stellung zu nehmen». «Kinder müssen sich selbst in Beziehung zur Welt set- zen» und ein eigenes «Glaubens- und Lebenskonzept» aufbauen können. Es geht also darum, «in ihnen das Vertrauen zu stärken, dass kritische Gedanken und Zweifel die Beziehung zu Gott bzw. das Aufgehoben-Sein im Leben nicht gefährden». Dieser Standpunkt verdeutlicht, dass wir als Landes- und Volkskirche einen christlichen Glauben fördern wollen, der zu einer gesunden Persönlich- keitsentwicklung beiträgt. Dazu ge- hören die Wertschätzung der Bildung und Wissenschaft genauso wie die Be- rücksichtigung der gesellschaftlichen und politischen Verantwortung und die Freiheit zum kritischen Denken. Das uneingeschränkte Vertrauen in Gott und die Freiheit zum kritischen Denken bilden keinen Gegensatz, sondern gehören zusammen. Wir wollen dazu beitragen, dass eine unnötige Enge überwunden wird. Enge hilft dem christlichen Glauben nicht, sondern schadet ihm. Um- gekehrt, wir wollen als Kirche einen weiten Raum anbieten, in dem sich Glauben entfalten kann. Departement Katechetik

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