Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2017

30 erlaubnis und zur Amtseinsetzung sorgt der Bereich für grössere Klarheit bei der Umsetzung der Verordnungen. Neben schriftlichen Dokumenten bietet er auch Fachberatung in allen diakonischen Fragen an. Dem Bereich ist es ein Anliegen, dass in jeder Kirchgemeinde der rote Faden in den interdisziplinären Seilschaften sichtbar wird und bleibt. Er engagiert sich deshalb auch im Vikariatskurs und im Praktischen Semester, wo die angehenden Pfarrpersonen ihr Hand- werk erlernen. Ehe, Partnerschaft und Familie Die geplanten Kosteneinsparungen durch das kantonale Entlastungspaket 2018 betrafen auch die Beratungs- stellen Ehe – Partnerschaft – Familie (EPF) und lösten über die Sommerzeit einen grossen Arbeitsaufwand aus, der sich lohnte. Die Parlamentarie- rinnen und Parlamentarier im Grossen Rat liessen sich durch die dargelegten juristischen und finanziellen Argu- mente überzeugen und ermöglichten damit die weitere Mitfinanzierung der Beratungsstellen. Nutzniessende dieses Engagements waren neben Refbejuso auch die katholische Kirche und die unabhängige Beratungsstelle Bern. Für die Jahre 2017/18 konnten mit dem Kanton nur noch jährliche Leis- tungsvereinbarungen abgeschlossen werden, was den Beratungsstellen weniger Planungssicherheit bietet. Seit August 2017 ist das EPF-Team mit der neu eingestellten Juristin, Gabriella Weber, wieder komplett. Mit den Rechtsberatungen sowie den überarbeiteten Broschüren «Scheidung», «Trennung», «Konku- binat» und «binationale Partner- schaften» trägt der Bereich auch in- haltlich zum diakonischen roten Faden im Tau des Staates und der Kirchge- meinden bei. In der Rechtsberatung nahmen die Fälle mit schwierigen Paarkonstellationen und knappen Mitteln zu: eine Entwicklung, die es zu beobachten gilt. Hörbehindertengemeinde Zwei neue Mitarbeiterinnen kamen letzten Sommer an Bord der Hörbehin- dertengemeinde. Die Anker sind gelichtet und die Hörbehindertenge- meinde gewinnt an Fahrt. Der Teamwechsel wurde mit der Ab- schiedsfeier von Pfarrerin Susanne Bieler-Arnold am 27. August 2017 mit über 90 Personen und dem Begrüs- sungsgottesdienst für die gehörlose Mitarbeiterin Cornelia Knuchel und Pfarrerin Annemarie Hänni vom 12. November 2017 gefeiert. Die Hörbehindertengemeinde setzte am Menschenrechtsgottesdienst vom 10. Dezember 2017 mit ihrem Enga- gement ein Zeichen und ermöglichte Begegnungen und Beziehungen zwischen der hörenden und gehör- losen Kultur. Da ausgrenzende Äusserungen gegenüber Menschen vermehrt «in» sind, sieht sich der Bereich veranlasst, stärker für die Menschenrechte einzustehen. Netzwerke mit sozialen Institutionen Im Tau der sozialen Netzwerke ist der diakonische Faden unverzichtbar eingewoben. Die Dargebotene Hand, die Frauenhäuser, die Stiftung Fami- lienhilfe, die Rechtsberatungsstelle für Menschen in Not, Aumônerie des personnes handicapées, Ökumenische Nothilfe Solothurn und andere pro- fitierten von den finanziellen Mitteln und dem Fachwissen des Bereichs. Die Dargebotene Hand konnte zum Beispiel, dank den finanziellen Beiträgen, ihre Beratung aufs Internet mittels Chat ausweiten. Benutzt wird diese Chatberatung am Sonntagabend verstärkt von suizid- gefährdeten Personen. Neben der Arbeit mit den Opfern ist auch das Engagement für die Täter und Täterinnen wichtig. Der Bereich setzt sich für die Zusammenarbeit der in den letzten Jahren stark gewach- senen kantonalen Täteransprache «Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt» und des Vereins «Fachstelle Gewalt Bern» ein, welcher durch kirch- liche Kreise entstanden ist. Mit einer jährlichen Leistungsvereinbarung und finanziellen Mitteln wird dem Verein die Beratung von Täterinnen und Tä- tern ermöglicht, die sich im Dunkelfeld (ohne Massnahme) bewegen. Profil Sozialdiakonie Auf nationaler Ebene ist mit der Konferenz «Diakonie Schweiz» im vergangenen Jahr eine Drehscheibe für diakonische Themen entstanden, welche auf das Fachwissen von fünf Arbeitsgruppen zugreift: Aus-/Weiterbildung Projekte/Praxis Grundlagen/Forschung Kirche/Werke Palliative Care Der Bereich wirkt in vier Arbeits- gruppen am Puls der Zeit mit und ist mit Synodalrätin Claudia Hubacher im Ausschuss der Konferenz auf Führungsebene vertreten. Vom Erneuerungsschwung, der unter anderem auch vom Internetauftritt ausgeht, profitierte auch Refbejuso. Die Mitarbeitenden haben zu verschie- denen diakonischen Themen Stellung genommen und Beiträge verfasst. Nicht schweigen konnte der Bereich auch zum geplanten Abbau von Sozialhilfeleistungen. Zusammen mit den andern Landeskirchen und Departement Sozial-Diakonie Dem Handlungsbedarf der Sozial- diakonie von morgen auf der Spur: die Sozialdiakoniekonferenz 2017.

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