ENSEMBLE Nr. / N° 25 - Januar / Janvier 2018

4 Dossier —– ENSEMBLE 2018/25 Freiwillige besuchen Menschen – zu Hause oder in einer stationären Einrichtung – im Auftrag einer Kirchgemeinde. Diese Besuche werden angeboten oder gewünscht – finden einmalig, sporadisch oder regel- mässig statt. Sicher ist: Sie sind kein Auslauf- modell und sind wichtig für die Betroffenen. Von Rahel Burckhardt* Die Beweggründe für Besuche sind vielfältig und die Besuche sind entsprechend unterschiedlich gestaltet. Die Besuchten können beispielsweise neu zugezogen sein, ein Jubiläum feiern oder um den Verlust einer nahen Person trauern und er- halten einen einmaligen Besuch. Andere wün- schen sich regelmässigen Kontakt mit einer zuge- wandten Person, weil sie wenig mobil sind oder sie ihr soziales Netz erweitern möchten. Einige Besuchende begleiten pflegebedürftige oder ster- bende Menschen. Im Rahmen der organisierten Nachbarschaftshilfe werden zudem kleine Hand- reichungen angeboten oder wird gemeinsamen Hobbys nachgegangen. Je nach Art des Besuchsdienstes, womit auch Begleitdienste gemeint sind, übernehmen die Be­ suchenden also unterschiedliche Aufgaben: Sie begrüssen, gratulieren, begleiten, hören zu und führen Gespräche, machen einen gemeinsamen Spaziergang, spielen, lesen vor, entlasten Ange- hörige und vieles mehr. Alle Besuchenden gehen auf Menschen zu, knüpfen Kontakte und sind präsent. Besuchsdienste übernehmen jedoch keine pfle- gerischen oder hauswirtschaftlichen Arbeiten. Die Angebote der Besuchsdienste sind zeitlich be- grenzt, kostenlos und in der Regel allen Konfes­ sionen zugänglich. Sie ergänzen weitere kirch­ liche Angebote sowie die Dienstleistungen anderer Anbieter im Gesundheits- und Sozial­ bereich. Die Trägerschaften können reformiert, ökumenisch und/oder in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen organisiert sein. Zwei Grundausrichtungen Bei der Ausgestaltung der Besuchsdienstangebote der Kirchgemeinden lassen sich zwei Stossrich- tungen ausmachen. Zum einen versteht sich die Kirche von ihrem Sendungsauftrag her, als eine Kirche unterwegs zu den Menschen. Sie setzt sich seit jeher dort ein, wo es um verminderte Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben geht, unabhängig der Religions- oder Konfessionszugehörigkeit. Die Frage, in welchen Lebenssituationen Menschen besonders isoliert sind, steht dabei am Anfang der Ausrichtung eines Besuchsdienstangebotes. Gibt es in einer Gemeinde beispielsweise viele Men- schen, die sich einsam fühlen, ist ein Besuchs- dienst naheliegend, der Besuche ein bis zwei Mal pro Monat vorsieht. Fehlen in einer Region Frei- willigengruppen, die Schwerkranke und Sterben- de und ihre Angehörigen begleiten, kann dies der Anlass sein, dass Kirchgemeinden gemeinsam einen regionalen Besuchsdienst mit diesem Fokus auf die Beine stellen. Zum anderen werden Besuchsdienste mit dem Ziel gegründet, in Kontakt mit den Mitgliedern zu kommen oder diesen aufrechtzuerhalten. Besuche FÜR ALLE ZUGÄNGLICH BESUCHSDIENST ACCESSIBLE À TOUTES ET À TOUS SERVICE DE VISITE Weiterbildungsangebote Impulstagung Besuchsdienst: Sorgenden Sorge tragen – Angehörige unterstützen. Referat von Heinz Rüegger und thematische Wahlvertiefungen am Nachmittag. Für Besuchende (inkl. Palliative Care) und Besuchsdienst­ leitungen: Donnerstag, 7. Juni 2018, 9.30–16.30 Uhr, Haus der Kirche, Bern. Weiteres siehe Weiterbildungsreihe für Besuchende: «Schön, dass Sie kommen» – die aktuellen Module finden Sie unter: www.refbejuso.ch > Bildungsangebote > Freiwilligenarbeit * Freiwilligenarbeit, Besuchs- und Begleitdienste

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=