Wort auf den Weg



«Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!» Lukas 6,36

Ein neues Jahr hat begonnen – geschenkte Zeit, geschenkte Lebenszeit. In den Zeiten von Corona wird mir neu bewusst, wie kostbar, wertvoll und einmalig diese geschenkte Zeit ist. Womit möchte ich meine Lebenszeit verbringen? Was möchte ich in diesem Jahr erreichen?

Das Wort Jesu Christi, das die Jahreslosung für dieses Jahr ist, lenkt meine Fragen von mir selber weg auf andere. Seit ein paar Wochen lebt in meinem ehemaligen Büro in unserem Pfarrhaus eine Frau, die sonst auf der Strasse wäre. Ihr Schicksal hat mir vor Augen geführt, wie jemand aus unserer Gesellschaft herausfallen kann – trotz gut ausgebautem Sozialstaat, trotz etlicher sozialer Einrichtungen.

In unserer Alltagssprache werde das Wort «barmherzig» praktisch nicht verwendet, habe ich heute im Radio gehört. Für uns Christinnen und Christen - ebenso wie für Gläubige anderer Weltreligionen -  ist es allerdings grundlegend, «barmherzig» zu sein. Die Geschichte vom barmherzigen Samariter, die im 10. Kapitel des Lukas-Evangeliums überliefert ist, veranschaulicht die Nächstenliebe, von der Jesus gesprochen und die er selber gelebt hat.

Wer kommt heute zu kurz? Um wen müssen wir uns kümmern? Wer ist besonders angewiesen auf eine Verbesserung seiner Lebenssituation und was können wir dazu beitragen? Möge das Wort «barmherzig» zu einem Wort werden, das die Tätigkeiten unseres Alltags beschreibt.  


Judith Pörksen Roder

 


Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

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