Wort auf den Weg




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Man verliert nicht immer, wenn man entbehrt.» Johann Wolfgang von Goethe

Schon bald beginnt die Fastenzeit. Aber befinden wir uns nicht schon seit längerem in einem Zustand des Dauerfastens? Dabei denke ich nicht an Essen und Trinken oder andere Materialien, bei denen ein freiwilliger Verzicht auf Zeit keine wirklichen Nachteile bringt. Sorgen macht mir der aufgezwungene Verzicht auf Nähe zu lieben Menschen, auf Begegnungen mit Familienangehörigen, Freunden, Bekannten, Mitarbeitenden. Und ich denke an die Menschen, die allein leben und kaum eine Möglichkeit haben, der Einsamkeit zu entfliehen.

Der Blick ins Wörterbuch zeigt, was verzichten bedeuten kann: Von abgewöhnen, Opfer bringen und aufgeben ist die Rede, von Rückzug und Resignation, aber auch davon, sich frei zu machen und zu besinnen.

Wenn nach Goethe Entbehrung nicht nur Verlust ist – was könnte der Gewinn sein? Meinen persönlichen Gewinn sehe ich darin, zu erkennen, was mir wirklich wichtig ist und worauf ich verzichten kann, dass ich scheinbar Selbstverständliches als Geschenk wahrnehme und nicht bei der Resignation stehen bleiben will. Es geht darum, Auswege und kreative Lösungen zu finden.

Falls es Ihnen auch so ergeht, wünsche ich Ihnen Zuversicht und Erfolg!


Claudia Hubacher


Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

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