Wort auf den Weg



«Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.» Matthäus 6,33

Ein zu kurzer und zu kalter Frühling - Was haben wir nicht für schlechtes Wetter gehabt dieses Jahr! Es war eine echte Plage – zuerst und vor allem für all jene, die auf gutes Wetter angewiesen sind, um überhaupt ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, aber auch für uns alle, die wir den Frühling so sehr herbeigesehnt haben. Ich war grantig, ich geb's zu, und ich rege mich deswegen auf über mich. Wieso hat mich das schlechte Wetter derart heruntergezogen? Es gibt so viele Dinge, die viel wichtiger, ernster und trauriger sind, und mich doch nicht in diesem Ausmass betreffen.

In Tat und Wahrheit macht das Wetter dasselbe wie Covid: Es durchkreuzt unsere Pläne. Vorher wussten wir nicht, was wir morgen essen würden, was wir am Wochenende unternehmen würden, wohin wir in die Ferien verreisen würden etc.

Wir müssen uns nun eingestehen, dass wir nicht alles im Griff haben. Wir sind zurückgeworfen auf unser kreatürliches Dasein.

Es gibt nur eine Haltung gegenüber dieser besorgniserregenden Erkenntnis, es ist jene, die Jesus immer und immer wieder verkündet hat: das Vertrauen. Das Vertrauen in Gott, nicht in uns, nicht in unsere letztlich so beschränkten Fähigkeiten.

Hören wir doch auf, uns wegen Kleinigkeiten Sorgen zu machen, lernen wir wieder den Glauben, halten wir uns an das Wesentliche und geniessen wir die Tage, die uns geschenkt werden… mit oder ohne Sonne.


Philippe Kneubühler


Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

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