Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2022

Tätigkeitsbericht 2022

2 Editorial von Judith Pörksen Roder, Präsidentin des Synodalrats 4 Die Synode und ihre Kommissionen Departemente/Bereiche 10 Departement Präsidiales 16 Kirchenschreiber Christian Tappenbeck 17 Kirchenkanzlei 19 Synodalrätin Annette Geissbühler, Departementschefin Zentrale Dienste 20 Departement Zentrale Dienste 22 Statistiken 24 Synodalrätin Ursula Marti, Departementschefin Sozial-Diakonie 25 Departement Sozial-Diakonie 29 Synodalrat Philippe Kneubühler, Departementschef Katechetik 30 Departement Katechetik 34 Synodalrat Iwan Schulthess, Departementschef Theologie 35 Departement Theologie 42 Synodalrätin Renate Grunder, Departementschefin Gemeindedienste und Bildung 43 Departement Gemeindedienste und Bildung 47 Synodalrat Ueli Burkhalter, Departementschef OeME-Migration 48 Departement OeME-Migration Bezirke 52 Übersicht der Kirchlichen Bezirke 54 Berichte der Kirchlichen Bezirke 3 Aktion «Lichter für den Frieden» 32 Bibliothek CIP Tramelan 36 Kirchenmusik und Gottesdienst 13 30. Auftritt der Berner Landeskirchen an der BEA Inhaltsverzeichnis

2 Editorial Krisen und Herausforderungen mit Zuversicht meistern Das Jahr 2022 war geprägt durch den von Präsident Putin befohlenen Angriff Russlands auf die Ukraine vom 24. Februar 2022. Die Zahl der Opfer dieses Krieges ist erschreckend, das Leid unermesslich und die Schäden sind enorm. Wie ein prophetisches Gegenwort dazu wirkt das Motto der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Weltrates der Kirchen vom September 2022 im deutschen Karlsruhe: Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt. Famos als Präsidentin der Evangelischreformierten Kirche Schweiz (EKS) im Namen des Rates der Religionen ein engagiertes Votum gegen den Krieg. Für Geflüchtete wurde im Zentrum Berns ein Zelt in den ukrainischen Farben aufgestellt, Menschen standen am Bahnhof zum Empfang bereit. Die Solidarität war auch in vielen Kirchgemeinden enorm. Gastfamilien nahmen Geflüchtete auf. Freiwillige organisierten Deutschkurse, Kollekten wurden gesammelt und Räume zur Verfügung gestellt. Pater Ioan Ciurin amtierte zu dieser Zeit als Priester der russisch-orthodoxen Kirche in Bern. Der Geistliche nannte den Krieg beim Namen und sprach nicht von einer «militärischen Spezialoperation». Er betonte zudem, dass seiner Gemeinde auch Ukrainerinnen und Ukrainer angehören. Ausschluss der russischorthodoxen Kirche? In der EKS-Sommersynode, die vom 12. bis 14. Juni in Sitten (VS) stattfand, brachte die Zürcher Delegation die folgende Forderung ein: Der Rat der EKS wird beauftragt, beim Ökumenischen Rat der Kirchen ÖRK die Prüfung der Suspendierung der Russisch-Orthodoxen Kirche aus dem ÖRK zu verlangen. Nach einer engagierten Diskussion überwies die Synode diese Motion. Innerhalb des ÖRK wurde dieses Anliegen ebenfalls intensiv diskutiert, Sehnsucht nach Frieden und Sicherheit Kiew liegt nur rund 24 Autostunden von Bern entfernt. Einschusslöcher in den Autos von Geflüchteten zeigen uns einen kleinen Ausschnitt der brutalen Realität. Krieg in Europa: Damit haben hier die meisten nicht mehr gerechnet. In Gebeten wurde und wird immer noch der Opfer dieses Krieges gedacht. Aktionen wie «Lichter für den Frieden» auf dem Berner Waisenhausplatz waren Momente der stillen Fürbitte und Ausdruck der Friedenssehnsucht. An der nationalen Friedensdemonstration vom 2. April in Bern hielt Rita Judith Pörksen Roder Präsidentin des Synodalrats dann aber abgelehnt. Allerdings wurden ukrainische Kirchenvertreter eingeladen. Die Delegierten der 11. Vollversammlung in Karlsruhe verurteilten den Krieg in deutlichen Worten als illegal und nicht zu rechtfertigen. Erzbischof Yevstratiy von Tschernihiw und Nischyn (Ukraine) dankte den ökumenischen Organisationen für ihre eindeutige Positionierung hinsichtlich des russischen Angriffskriegs und ihre Appelle an den russischen Patriarchen Kyrill, den Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus. «Niemand hat das Recht, einen Angriffskrieg zu segnen, niemand hat das Recht, Kriegsverbrechen und einen Genozid zu rechtfertigen», betonte Yevstratiy. Eindrucksvoll war die Begegnung mit einem jungen ukrainischen Geistlichen in Karlsruhe, der die Schweizer Delegation bat, die Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen. Vor allem in den bewegenden gottesdienstlichen Feiern wurde in Karlsruhe die Kraft der Liebe Christi erlebbar, die Christinnen und Christen der verschiedensten Kulturen und Konfessionen weltweit miteinander verbindet. Energieversorgung und Klimaschutz Mit dem Krieg stellte sich sofort auch die Frage nach der Energieversorgung. Die Förderung von erneuerbaren Energien zum Beispiel durch Solaranlagen war und ist dringlich. Bereits in der Wintersynode 2019 hatte unser Kirchenparlament einen Kredit von 500 000 Franken für die «Kirchliche Finanzierung Klimaschutz»

3 bereitgestellt. Damit werden Energieberatungen und Energiekonzepte von Kirchgemeinden gefördert und entsprechende bauliche Massnahmen ermöglicht. Die vom Bereich Gemeindedienste und Bildung organisierten Informationsveranstaltungen zu diesem Thema waren gut besucht. Der Kredit ist mittlerweile ausgeschöpft. Corona hat vieles verändert Aus Gründen der Vorsicht wegen des Coronavirus tagte die Synode auch 2022 in der BERNEXPO. Im Anschluss an die konstituierende Synode vom 2. November fand ein feierlicher Gottesdienst im Berner Münster statt. 2023 soll die Synode wieder wie früher im Rathaus stattfinden, sofern die Behörden nicht anderslautende Regelungen erlassen. Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie hat sich das kirchliche Leben im Berichtsjahr wieder gut eingespielt. Zuteilung der Pfarrstellen Ein wichtiges Thema für unsere Kirche ist die künftige Zuteilung der Pfarrstellen. In der Sommersynode wurden die Grundsätze dazu beraten und verabschiedet. Entscheidend für die künftige Zuteilung der Pfarrstellen wird der Kantonsbeitrag ab 2026 sein, den der Grosse Rat festlegen wird. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen auf die Pensionierung zu und qualifizierter Nachwuchs rückt nicht im selben Mass nach. Dies ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die auch unsere Pfarrpersonen betrifft. Am Forum für Kirchenleitende im November wurde erörtert, wie die Pfarrausbildung für eine zukunftsfähige Kirche aussehen muss. Erfreulich viele Vertreterinnen und Vertreter aus allen deutschsprachigen Fakultäten und verschiedenen Kantonalkirchen nahmen daran teil. Sie zeigten damit, dass sie den Ernst der Lage erkannt haben. Dank für das Engagement Allen, die sich freiwillig, ehrenamtlich oder hauptamtlich in den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn engagieren, danke ich im Namen des Synodalrats von Herzen. Die Herausforderungen in der täglichen Arbeit sind anspruchsvoll. Umso wertvoller sind alle, die sich mit gutem Mut und viel Freude für andere Menschen und positive Veränderungen einsetzen. Die Kirche vertraut auf die Liebe Christi. Möge sie uns die Kraft geben für alle Aufgaben, die auf uns zukommen werden. An der Aktion «Lichter für den Frieden» erleuchtete am 11. März eine Friedenstaube den Waisenhausplatz. Heinz Bichsel informiert die Synode über die ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe. Editorial

4 Synode und Kommissionen Kirchliche Trauung für gleichgeschlechtliche Paare: Verantwortungsvolles Mit- und Füreinander Christian Cappis, Präsident bis 2. November Sophie Kauz, Präsidentin ab 2. November Die Corona-Pandemie hatte auch 2022 Auswirkungen auf die Synode. Sowohl die Sommer- als auch die Wintersynode fanden wieder auf dem Messegelände der BERNEXPO statt. Die ungewisse Pandemie-Situation zwang das Synodebüro dazu, sich frühzeitig für diesen Durchführungsort im 2022 zu entscheiden. Inhaltlich standen in beiden Synoden wichtige Geschäfte an. In der Ersatzwahl für den zurücktretenden Synodalrat Roland Stach wurde in der Sommersynode 2022 Annette Geissbühler-Sollberger aus der Fraktion der Liberalen in den Synodalrat gewählt. In erster Lesung in der Sommersynode und in zweiter Lesung in der Wintersynode beschloss die Synode nach intensiver Debatte die kirchliche Trauung für gleichgeschlechtliche Paare und somit eine Teilrevision der Kirchenordnung. Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn folgen so dem zivilrechtlichen Weg der Ehe für alle. Trotz divergierender Meinungen konnte sich die Synode schlussendlich für die Trauung für gleichgeschlechtliche Paare aussprechen. Dies ist ein wichtiger Schritt für eine offene Kirche und für ein verantwortungsvolles Miteinander und Füreinander. Des Weiteren wurden in der Sommersynode die vorgelegten Grundsätze im Hinblick auf eine neue Verordnung für die Pfarrstellenzuteilung genehmigt, die ab 2026 in Kraft treten wird. In vielen Geschäften und Diskussionen, nicht nur bei der Behandlung des Budgets 2023 in der Wintersynode, war eine angespannte Finanzsituation spürbar. Die Gesellschaft verändert sich stetig, und damit ändern sich auch die Bedingungen, unter denen die Kirche das Evangelium verkünden muss. Mitgliederzahlen und Finanzen schwinden. Dass gespart werden muss, ist wohl unbestritten; über die Mittel und Wege wird die Synode Klarheit gewinnen müssen. Es ist zu hoffen, dass sich die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn künftig nicht nur von ihrer finanziellen Lage bestimmen lassen müssen. Es liegt an uns, an der Synode, herauszufinden, wovon wir uns leiten und bestimmen lassen wollen. Es ist zu wünschen, dass die angespannte finanzielle Lage die Synode zu Kreativität anspornen kann und dass die Synode sich von einem guten Geist leiten lässt. Wenn wir es schaffen, unsere grundlegenden Werte, insbesondere die Offenheit und das Füreinander und Miteinander, aktiv zu bewerben, vor allem auch bei jüngeren Menschen und bei Familien, kann die schwierige finanzielle Lage auch eine Chance sein – im Sinne unserer Vision «Bewährtes pflegen – Räume öffnen».

5 Synode und Kommissionen Erstmals in der Geschichte wird die Synode von zwei Frauen präsidiert. Synode Präsident/in Christian Cappis, Fürsprecher, Hinterkappelen (bis 31. Oktober) Sophie Kauz, Pfarrerin, Zollikofen (ab 1. November) Vizepräsidentin Sophie Kauz, Pfarrerin, Zollikofen (bis 31. Oktober) Elisabeth Ruch-Reck, Ittigen (ab 1. November) Synodebüro Deutschsprachiges Sekretariat Andreas U. Schmid, Dr. phil., Apotheker, Bern (bis 31. Oktober) Susanne Gutfreund, Biel (ab 1. November) Französischsprachiges Sekretariat Jean-Marc Schmid, Pfarrer, Malleray Deutschsprachige Protokollführung Erika Wyss, Grindelwald Französischsprachige Protokollführung Sophie Bovy, Neuchâtel

6 Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) traf sich 2022 zu acht Sitzungen. Die Traktanden der beiden Synoden wurden in der GPK vorberaten und befürwortet. Die Aufsichtsbesuche im Haus der Kirche fanden wie üblich Anfang Juni statt. Der Fragenkatalog wurde im Januar festgelegt und um bereichsspezifische Fragen auf der Basis des letztjährigen Tätigkeitsberichts ergänzt. Die Geschäftsprüfungskommission konnte feststellen, dass der Reorganisationsprozess gut unterwegs ist und sich die Mitarbeitenden in den Prozess einbringen können. Weiterhin wird im Haus der Kirche kompetente und engagierte Arbeit geleistet. Der auf den Besuchen basierende «Bericht der Geschäftsprüfungskommission» wurde im August verabschiedet und von der Wintersynode zur Kenntnis genommen. Auf Ende der Legislatur traten die langjährigen GPK-Mitglieder Irène Koopmans (Urtenen-Schönbühl) und Eva Leuenberger (Merligen) aus der Synode bzw. der GPK zurück. Sie wurden ersetzt durch Silvia Junger (Gwatt) und Andreas Bürki (Bern). Geschäftsprüfungskommission (GPK) Barbara Fankhauser Präsidentin Die Finanzkommission (FiKo) trat 2022 zu zwei ganztägigen Sitzungen zusammen. Im Vordergrund der Beratungen standen die finanzrelevanten Geschäfte der Sommer- beziehungsweise der Wintersynode und selbstverständlich die Jahresrechnung und der Finanzplan. Sommersynode: Die Rechnung 2021 schloss vor Zuweisung in Fonds mit einem Ertragsüberschuss von 3,071 Millionen Franken ab. Die Jahresrechnung und die vom Synodalrat beantragten Fondszuweisungen wurden der Synode zur Genehmigung empfohlen. Der von der Revisions- gesellschaft erstellte Revisionsbericht enthielt keinerlei Hinweise auf Mängel in der Führung der Finanzen des Synodalverbandes. Zu einer intensiven Debatte führte das Ansinnen des Synodalrats, den Stellenpunkteplan der gesamtkirchlichen Dienste um 289,7 Stellenpunkte zu erhöhen. Dem Antrag wurde schliesslich zugestimmt, weil versichert wurde, dass das anvisierte Sparziel von 3 Millionen Franken trotzdem erreicht werde. Konstituierende Synode: Anlässlich der konstituierenden Synode wurden zwei neue Kommissionsmitglieder gewählt. Sie ersetzen die langjährigen Mitglieder Bruno Baader und Fritz Christian Schneider. Wintersynode: Der Finanzplan 2024–2027 und das Budget 2023 waren die Hauptthemen in der Kommission. Finanzplan: Mit den prognostizierten negativen Ergebnissen der Erfolgsrechnung kann das Ziel eines ausgeglichenen Finanzhaushalts nicht erreicht werden. Es stehen damit grundsätzlich für zusätzliche Aufgaben in der Planperiode auch keine Mittel aus Selbstfinanzierung zur Verfügung. Finanzkommission (FiKo) Robert Gerber Präsident Synode und Kommissionen

7 Im Berichtsjahr haben keine Sitzungen der Gesprächssynodekommission (GSK) stattgefunden, es gab nur einen privaten Abschiedshöck. Regula Barth, Marlis Camenisch, Sylvia Robert und Simon Zwygart sind auf Ende Legislatur aus dem Kirchenparlament ausgetreten, Janine Rothen hat in die Geschäftsprüfungskommission gewechselt. So habe ich als einzig verbliebenes Mitglied der Gesprächssynodekommission meine Rücktrittspläne verschoben und freue mich, ab Februar 2023 mit den neuen Mitgliedern Verena Koshy, Verena Meuli, Kaspar Schweizer, Jean-Louis Walther und Kathrin Zöllig über ein neues Thema für eine Gesprächssynode nachzudenken. Es wäre wunderbar, wenn eine künftige Gesprächssynode Tätigkeiten, welche die Kirche in eine positive Zukunft führen können, im besten Fall beflügelt. Der Aufwand und die Kosten einer Gesprächssynode verpflichten uns, dieses Ziel im Auge zu behalten. Die Diskussion zur kirchlichen Trauung gleichgeschlechtlicher Paare anlässlich der Gesprächssynode im Oktober 2021 hat dazu beigetragen, dass die unterschiedlichen Argumente vorgetragen und gehört werden konnten. Andere Wertvorstellungen erweitern den Horizont für die eigene Meinungsbildung. Unterdessen hat die Synode in zwei Lesungen den Entscheid gefällt, die kirchliche Trauung für alle zivilrechtlich getrauten Paare ab Sommer 2023 einzuführen. Professor Frey hat anlässlich seines Vortrags an der Gesprächssynode im Oktober 2021 klar formuliert, was in einer evangelischen Trauung gesegnet wird. «Gesegnet werden Menschen, nicht Dinge (wie z.B. Ringe); gebeten wird um Gottes Segen für ihre Beziehung zueinander, zu andern und zu Gott, für das verantwortungsvolle Miteinander und Füreinander. Der Segen ist auch kein Absegnen von Umständen und Lebensverhältnissen, bestimmten Einstellungen oder sexuellen Praktiken. Das wäre auch bei heterosexuellen Paaren oft schwierig. Über all das wird bei einer kirchlichen Trauung nicht befunden.» Kommission für die Gesprächssynoden (GSK) Karin Spiess-Brechbühl Präsidentin Synode und Kommissionen Die Mittel müssten über die Reserven aufgebracht werden. Budget 2023: Das Betriebsergebnis weist einen Aufwandüberschuss von rund 1,2 Millionen Franken aus. Aufgrund eines kleinen Ertragsüberschusses aus Finanzierung und verschiedener Vorfinanzierungen (Eigenkapital) von netto rund 0,5 Millionen Franken weist das Gesamtergebnis der Erfolgsrechnung noch einen relativ geringen Aufwandüberschuss von 0,6 Millionen Franken aus. Der Kantonsbeitrag bleibt bis und mit 2025 unverändert. Mit ihm können 2023 nur noch knapp 97 Prozent der Bruttokosten der Kostenstelle 6130 Personalentwicklung Pfarrschaft gedeckt werden. Die Anstrengungen um einen ausgeglichenen Finanzhaushalt müssen nicht nur weitergeführt, sondern verstärkt werden. Ein Hoffnungsschimmer sind die angedachte Reorganisation der gesamtkirchlichen Dienste und die Pfarrstellenzuordnung. Der Ausgang der Verhandlungen über den Kantonsbeitrag für die Finanzierung der Pfarrlöhne in naher Zukunft ist ein alles entscheidender Faktor. Die Finanzkommission dankt dem Synodalrat und den Zentralen Diensten für die konstruktive Zusammenarbeit.

8 Unser ordentliches Mitglied Robert Schlegel stellte sich aus Altersgründen für die neue Amtsperiode nicht mehr zur Wahl. Bettina Beck, stellvertretendes Mitglied der Rekurskommission, wurde anlässlich der konstituierenden Synode vom 2. November zum ordentlichen Mitglied und zur Nach- folgerin von Robert Schlegel gewählt. Zudem wählte die Synode mit Christoph Lerch und Wolfgang Klein zwei neue Ersatzmitglieder. Rekurskommission Marc Labbé Präsident Synode und Kommissionen Für das Berichtsjahr 2022 sind keine hängigen Motionen und Postulate zu verzeichnen. Hängige Motionen und Postulate Im Berichtsjahr trafen sich die Mitglieder der Paritätischen Ämterkommission zweimal. Neben dem Austausch von Informationen aus den Verbänden und den Bereichen befasste sich eine Arbeitsgruppe mit dem Thema «Anstellungsbedingungen der Ämter». Die Analyse ergab, dass für die Behörden und Berufsgruppen zu diesem Thema ausreichend Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung und Rücksprache existieren. Das «Onlinehandbuch Kirchgemeinden» wurde als geeignet befunden, um Informationen sichtbar zu machen. Technische Schwierigkeiten beim Aufrufen der Seite konnten behoben werden. Die Kommission beschäftigte sich auch mit den Fragen zur Sichtbarkeit und der Qualitätssicherung der einzelnen Ämter: Wie könnte Gleichwertigkeit beschrieben werden und wie kann im Rahmen eines Konzeptes die Qualitätssicherung aller Ämter gewährleistet werden? Hier denken die einzelnen Berufsgruppen weiter und werden sich zum Thema der Qualitätssicherung in der nächsten Sitzung austauschen. Die Paritätische Ämterkommission versucht die verschiedenen Anliegen der einzelnen Ämter wahrzunehmen und im gegenseitigen Austausch Lösungen zu finden, damit die Ämter nicht gleichartig, sondern gleichwertig in ihren jeweiligen Tätigkeitsgebieten wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Paritätische Ämterkommission Rolf Liechti-Diethelm, Präsident Patrick von Siebenthal

9 Departemente/ Bereiche

10 institution NMS Bern. Während zwölf Jahren war sie in der Synode Vertreterin der Kirchgemeinde Langenthal. Für ihre Funktion als Departementschefin der Zentralen Dienste bringt sie profunde Kompetenzen und eine reiche Erfahrung mit. Zudem profitieren wir von ihrem Netzwerk im Bildungsbereich. Am zweiten Tag der Sommersynode wurde Synodalrat Roland Stach verabschiedet, dem wir viel verdanken. Als sein Vorgänger im Amt verstarb, entschied sich Roland Stach innert kurzer Zeit, sich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen. Als Departementschef der Zentralen Dienste leitete er die gewichtigen Bereiche Finanzen und Personal. Dank seiner Umsicht und Kompetenz gelang ihm und seinem Team die reibungslose Übernahme der Pfarranstellungen vom Kanton Bern. In der Sommersynode der Evangelisch- reformierten Kirche Schweiz (EKS) wurde unser Synodalratskollege Philippe Kneubühler mit einem hervorragenden Wahlergebnis in den Rat der EKS gewählt. Seit dem Rücktritt von Gottfried Locher waren die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn nicht mehr darin vertreten. Sein neues Amt bekleidet Philippe Kneubühler seit 1. Januar 2023. Per Ende 2022 hat er seine Arbeit als Pfarrer in Tramelan beendet. Ein festlicher Schlusspunkt seines dortigen langjährigen Wirkens war der Gottesdienst zum 2. Advent 2022, an dem die neuen Räumlichkeiten der Kirchgemeinde Tramelan feierlich eingeweiht wurden. Die Verbindung zum Rat der EKS durch den zweisprachigen Synodalratskollegen ist für unsere Kirche eine Bereicherung. Wechsel im Synodalratskollegium Am ersten Tag der Sommersynode 2022 wählte das Kirchenparlament mit glanzvollem Resultat Annette Geissbühler als Nachfolgerin von Roland Stach in den Synodalrat. Beide gehören der Liberalen Fraktion an. Erstmals in der Geschichte unserer Kirche bilden die Frauen im Synodalrat eine Mehrheit. Recht ausgewogen ist in diesem Leitungsgremium inzwischen das Verhältnis von Pfarrpersonen und Angehörigen anderer Berufe. Als ETH-Agronomin hatte Annette Geissbühler mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Gutsbetrieb geführt. Später erwarb sie an der Berner Fachhochschule einen MBA mit Vertiefung Public Management. Bis zu ihrer Pensionierung im Januar 2022 führte sie als Direktorin die BildungsVerantwortung tragen für Bestehendes und Neues Beständigkeit und Kontinuität sind in Krisenzeiten wieder gefragt. Dies habe ich 2022 in unserer kirchlichen Arbeit, die vom Vertrauen auf Gott geprägt ist, wahrgenommen: «Denn von ihm kommt meine Hoffnung. Er allein ist mein Fels und meine Hilfe, meine Burg, ich werde nicht wanken.» (Psalm 62,6 f.) Judith Pörksen Roder Präsidentin des Synodalrats Die konstituierende Synode der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn hat am 2. November das gesamte Kollegium im Amt bestätigt. Wir freuen uns sehr über dieses Vertrauen und bitten Gott um Weisheit für die uns anvertraute Leitungsverantwortung. Da dem Synodalratskollegium die Beziehung zu den Kirchgemeinden wichtig ist, finden sogenannte Landsitzungen statt. Am 19. Mai wurden wir von der Kirchgemeinde Erlenbach im Simmental empfangen, wofür wir ihr herzlich danken. Kirche und Politik Am 27. März 2022 fanden die Grossrats- und Regierungsratswahlen für die Legislatur 2022–2026 statt. Die Landeskirchen, die jüdischen Gemeinden und der Kirchgemeindeverband gratulierten den Gewählten mit einer eigens von Patrick Richard gestalteten Karte. Am 14. Juni luden die Landeskirchen, die jüdischen Gemeinden und der Kirchgemeindeverband Mitglieder des Grossen Rates aus allen Fraktionen zu einer Mittagsveranstaltung ein. Als Beispiel kirchlicher Arbeit erläuterte Pascal Mösli, Beauftragter Spezialseelsorge Palliative Care im Haus der Kirche, unser Engagement im Palliativbereich. Das Interesse der Gäste war gross und es ergaben sich angeregte Gespräche in guter Atmosphäre. Diesen Anlass möchten wir auch 2023 durchführen. Öffentlichkeitsarbeit An unserem neuen Webauftritt wird intensiv gearbeitet. Seit Oktober 2022 zeigt sich die Website in einem frischen Gewand. Dieser Schritt war aus technischen Gründen unumgänglich Departement Präsidiales

11 Departement Präsidiales, Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roder, Pfarrerin, Bern Vizepräsident Iwan Schulthess, Pfarrer, Herzogenbuchsee Departement OeME-Migration Ueli Burkhalter, Pfarrer, Busswil BE Departement Zentrale Dienste Roland Stach, Pfarrer, Bettlach (bis 31. August) Annette Geissbühler, Ing. Agr. ETH, Oberhofen (ab 1. September) Departement Gemeindedienste und Bildung Renate Grunder, lic. phil., Schwarzhäusern Departement Theologie Iwan Schulthess, Pfarrer, Herzogenbuchsee Departement Katechetik Philippe Kneubühler, Pfarrer, Dr. theol., Tramelan Departement Sozial-Diakonie Ursula Marti, Kommunikationsberaterin, Bern Synodalrat und führte zu erhöhter SmartphoneTauglichkeit und einer verbesserten Suchfunktion. Ein breiter Kreis von Nutzerinnen und Nutzern hat sich in einer Umfrage dazu geäussert und eigene Bedürfnisse angemeldet. In einem nächsten Schritt werden Konzept und Design des neuen Webauftritts erarbeitet. Aufbauend darauf wird der Auftrag öffentlich ausgeschrieben. Jubiläen Zu den präsidialen Aufgaben gehört auch das Repräsentieren unserer Kirche an Jahrestagen. Das Jubiläum zur Grundsteinlegung des Berner Münsters anno 1421 wurde wegen der Corona-Pandemie verspätet begangen. Die Feier vom 10. bis 13. März wartete mit mehreren Höhepunkten auf, so etwa der von jungen Menschen gestalteten eindrücklichen nächtlichen Inspiration unter dem Titel: «My Münster – Grundsteine für die Zukunft». Die Römisch-katholische Landes- kirche des Kantons Bern feierte am 10. Juni ihr 40-jähriges Bestehen mit Festgottesdienst und anschliessendem Empfang im Empiresaal des Restaurants Zum Äusseren Stand. Auch Kirchgemeinden feierten ihre Jubiläen. So beging Sigriswil am 3. Juli das 675-Jahr-Jubiläum des «Sigriswiler Freiheitsbriefs» unter Einbezug der elf Dörfer mit einem fulminanten Fest. Reorganisation Die gesamtkirchlichen Dienste befinden sich in einer umfassenden Reorganisation. In der Analysephase ging es um eine gründliche Auslegeordnung der einzelnen Leistungen. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Anspruchsgruppen um ihre Meinung zu den aktuellen sowie den künftigen Aufgaben gefragt. Zudem erstellten die gesamtkirchlichen Dienste und das beauftragte Reorganisationsunternehmen ein umfangreiches Aufwand-NutzenPortfolio. In der Konzeptionsphase wird der künftige Sollzustand erarbeitet. Hierzu fällte der Synodalrat u.a. den Beschluss, aus Effizienz- und Kostengründen verschiedene Aufgaben neu zu bündeln, was organisatorisch zu einer grundlegend neuen Aufstellung der gesamtkirchlichen Dienste führen wird. Wir bewegen uns im Zeitrahmen der geplanten Projektphasen. Beim Kommunikationsdienst wurden bereits erste Reorganisationsmassnahmen eingeleitet. Der Synodalrat ab 1. September 2022 (v.l.): Renate Grunder, Ueli Burkhalter, Ursula Marti, Judith Pörksen Roder, Philippe Kneubühler, Annette Geissbühler, Iwan Schulthess.

12 Ausschüsse und Kommissionen Ausschüsse und Kommissionen GPA Messen Nach zwei Jahren coronabedingtem Unterbruch fand die beliebte Frühlingsmesse BEA vom 29. April bis zum 8. Mai wieder statt. Dies im Gegensatz zur Hochzeitsmesse MariNatal, die im Januar wegen der Pandemie abgesagt werden musste. Für die Berner Landeskirchen war es der 30. Auftritt an der BEA. Diesmal hiess das Motto «mi Wäut, mis Läbe, mi Chiuche». Insgesamt 300 000 Personen besuchten die BEA, 10 000 mehr als 2019. Die Ströme der Besucherinnen und Besucher am Stand der Landeskirchen wurden erstmals elektronisch erfasst. Die Messungen verzeichneten fast 30 000 Personen. Diese Anzahl schlägt sich in den folgenden Zahlen nieder: Rund 575 Kilogramm Äpfel wurden verteilt, aus 25 Kilogramm Kaffeebohnen wurde Kaffee zubereitet, unzählige Tees, 80 Liter Rivella, 55 Liter Eistee, 190 Liter Wasser und 3 Liter Bio-Sirup wurden ausgeschenkt. Dazu wurden selbstgebackene Friedenstauben, Cupcakes und 10 Kilogramm Schoko-Herzli gereicht. Fünfzehn Mitarbeitende engagierten sich rund 280 Stunden an der Sonderschau, acht Freiwillige leisteten 15 Einsätze, zwei Diakonissen leisteten 12 Einsätze, zwei Lernende der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn waren je zweimal einen halben Tag im Einsatz. Als Tagesgäste durften wir unter anderen das HipHop Center Bern und die SRAKLA (Schweizerische reformierte Arbeitsgemeinschaft Kirche und Landwirtschaft) begrüssen. Der Stand der Landeskirchen ist für viele BEA-Besucherinnen und -Besucher eine Oase, wo sie sich für kurze Zeit aus dem Messerummel ausklinken und in Ruhe etwas trinken und essen können. Junge und Junggebliebene spielten gemeinsam oder wurden mit einem «Selfie» Teil einer biblischen Szene. Dabei machten sie die Erfahrung: «Mi Chiuche isch für aui da.» Judith Pörksen Roder, Vorsitz Marie-Louise Beyeler, Römisch-katholische Kirche des Kantons Bern Christoph Schuler, Christkatholische Kirche des Kantons Bern PARE Planungsausschuss Personalressourcen Die Regelung, gemäss welcher der PARE Stellenwiederbesetzungen nach Möglichkeit innerhalb von fünf Arbeitstagen beurteilen soll, fordert von den Sitzungsteilnehmenden jeweils eine hohe Flexibilität. Trotzdem konnte diese Frist bei den acht Sitzungen 2022 praktisch immer eingehalten werden. Die auf zwei Jahre befristeten Stellen waren wieder zu beurteilen und wurden mit Blick auf den Zeitplan der Reorganisation bis Ende 2024 verlängert. Im Jahre 2024 soll mit der Umsetzung der Reorganisation begonnen werden. Dem PARE ist es aber ein wichtiges Anliegen, dass die Stelleninhaberinnen und -inhaber über die Weiterführung ihrer Stellen informiert werden, sobald die entsprechenden Entscheide durch den Synodalrat gefällt sind. Roland Stach (bis August), Annette Geissbühler (ab September), Vorsitz Hanni Wyrsch, Geschäftsführung Judith Pörksen Roder Iwan Schulthess GPA Religionspädagogisches Handeln Der Ausschuss trat fünfmal zusammen. Er konnte sechzehn «Dialoggemeinden» bestimmen, die den Erneuerungsprozess der Katechese für den deutschsprachigen Teil unserer Kirche begleiten werden. Diese Kirchgemeinden haben sich an die Arbeit gemacht, und die ersten Feedbacks sind erfreulich. Zwanzig weitere Kirchgemeinden wünschten, mit einem kleineren Arbeitsaufwand ebenfalls am Prozess teilnehmen zu können. Diese «Begleitgemeinden» gestalten nun den Prozess mit, allerdings mit reduzierter Intensität. Der Ausschuss verabschiedete zudem ein Dokument, das die Bestimmungen für den Bezirk Jura regelt. Nach der Demission der Leiterin für den französischsprachigen Bereich des Projekts «Zukunft der KUW» weist der Jura leider einen Rückstand auf, den es so gut wie möglich aufzuholen gilt. Der Bereichsleiter Sozial-Diakonie, Stephan Schranz, ist dem Ausschuss beigetreten, wofür wir ihm danken. Das Projekt zielt ja gerade darauf ab, die Begleitung der Jugendlichen über die obligatorische Schulzeit hinaus zu erweitern, und dabei ist die Erfahrung aus dem Bereich Sozial-Diakonie von zentraler Bedeutung. Es wurden zudem ein genau abgestimmtes Timing und ein Evaluationsprozess festgelegt. Philippe Kneubühler, Vorsitz Patrick von Siebenthal, Geschäftsführung Iwan Schulthess Renate Grunder Matthias Zeindler Stephan Schranz Stefan Zwygart, Protokoll Kommission RefModula Die Kommission RefModula begleitet die modulare kirchlich-theologische und katechetische Aus- und Weiterbildung der Reformierten Kirchen BernJura-Solothurn. Sie entscheidet über die Aufnahmen und Ausschlüsse, validiert Leistungsnachweise und begleitet die Ausbildungsleitung in der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Ausbildungsangebots. Die Kommission trat viermal zusammen und traf einen Beschluss zur provisorischen Aufnahme in die Ausbildung im Zirkularverfahren. Insgesamt konnten

13 dem Synodalrat acht Katechetinnen zur Diplomierung empfohlen werden, wovon sechs Personen die gesamte Ausbildung und zwei eine Nachqualifikation im sogenannten Äquivalenz- verfahren absolviert hatten. Ebenfalls im Äquivalenzverfahren schlossen zwei Sozialdiakoninnen ihre kirchlichtheologische Qualifikation ohne Gottesdiensterlaubnis ab. Ein Sozialdiakon hat diese Qualifikation mit Gottesdiensterlaubnis erlangt. Während des ersten Halbjahrs hat die Kommission zehn Kandidatinnen und Kandidaten in die katechetische Ausbildung aufgenommen, wovon sechs den regulären Studiengang im September begonnen haben, zwei Personen ein Äquivalenzverfahren absolvieren, eine Person aus der Freiburger Landeskirche eine verkürzte Ausbildung anstrebt und eine Person den Ausbildungsstart verschoben hat. Weiter wurden Fragen zu den Anforderungen an die Studierenden diskutiert und Veränderungen im Ausbildungskonzept genehmigt. Zudem fand ein Austausch über die für 2023 geplante Evaluation der Ausbildung statt und es wurden Entscheide im Hinblick auf die Wiederbesetzung der Koordinationsstelle RefModula getroffen. Philippe Kneubühler, Vorsitz Rahel Voirol, Geschäftsführung Vertretung der Katechetik: Barbara Wenger Matthias Zehnder Nadine Zurbrügg Vertretung der Sozialdiakonie: Stephan Schranz Matthias Weber Vertretung der Theologie: Matthias Zeindler ein Sitz bleibt vakant Stefan Zwygart, Protokoll Think-Tank Vision Mit dem Auslaufen des Mandats der Visionsbotschafterin traf sich der Think-Tank 2022 zu einer letzten, abschliessenden Sitzung, bei der er auch die Arbeit der Botschafterin dankend würdigte. Der Think-Tank durfte in seiner Wirkungszeit einige Projekte und Ideen anstossen, die zur gesamtkirchlichen Konsolidierung der Vision «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.» dienten. Mit Freude nahm er auch zur Kenntnis, dass der Start des Visionsmusicals für Kirchgemeinden für 2023 lanciert ist. Interessierte Kirchgemeinden sollen mithilfe einer Rahmengeschichte für eine eigene Aufführung mit Musik und Tanzchoreografien unterstützt werden. Iwan Schulthess, Vorsitz Dorothee Wenk, Geschäftsführung Franziska Braun Franziska Huber Sebastian Stalder Katharina Wagner Ausschüsse und Kommissionen Fast 30 000 Personen besuchten den Stand der Landeskirchen an der BEA.

14 Delegationen Delegationen Delegation für Genderfragen Die Delegation traf sich 2022 zu zwei Sitzungen. Im Berichtsjahr wurde u.a. das Label UND rezertifiziert. Dieses Label bescheinigt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und macht die Reformierten Kirchen Bern-Jura- Solothurn zu einer attraktiven Arbeitgeberin. Das Prädikat wurde ihnen erstmals Ende 2018 verliehen und wird für eine Rezertifizierung regelmässig überprüft. Der Synodalrat folgte dem Antrag der Delegation, den Leitfaden «Geschlechtergerechte Sprache und Bilder für die Kirche» der EKS zu übernehmen und den nicht mehr aktuellen Leitfaden der Reformierten Kirchen Bern-JuraSolothurn ausser Kraft zu setzen. Ursula Marti, Vorsitz (bis August) Renate Grunder, Vorsitz (ab September, vorher Mitglied) Hanni Wyrsch, Geschäftsführung Annette Geissbühler (ab September) Matthias Zeindler Delegation Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit Aufgrund des seit 1. Januar 2020 gültigen Landeskirchengesetzes (LKG) erhalten die Landeskirchen vom Kanton einen festgelegten Jahresbeitrag zur Finanzierung der Pfarrlöhne und für Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse. Die letztgenannten Leistungen umfassen u.a. Seelsorge, kulturelle Aktivitäten, Erwachsenenbildung sowie Angebote für Kinder und Jugendliche, Seniorinnen und Senioren, Armutsbetroffene sowie Migrantinnen und Migranten. Die finanziellen Beiträge werden vom Grossen Rat des Kantons jeweils für sechs Jahre gesprochen. Dabei stützt er sich auf die Berichte der Landeskirche über die Verwendung der Mittel. Der Synodalrat hat die Delegation Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit Anfang 2021 eingesetzt und mit der Erarbeitung des «Berichts über die Leistungen der reformierten Kirche im gesamtgesellschaftlichen Interesse» beauftragt. Die Delegation traf sich 2022 zu zehn Sitzungen. Sie hatte die anspruchsvolle Aufgabe, relevante Informationen zu den zahlreichen gesamtgesellschaftlichen Engagements der Landeskirche, der Kirchgemeinden und der regionalen Einheiten in den Bericht einfliessen zu lassen. Dieser wurde am 15. Dezember vom Synodalrat verabschiedet. Judith Pörksen Roder, Vorsitz Prisca Lanfranchi (bis März), Jan Gnägi (ab Juni), Geschäftsführung Ursula Marti Markus Dütschler Christoph Grupp Kurt Hofer Kirsten Kunkel Mathias Tanner Christian Tappenbeck Roger Wyss Delegation Jura-CER An den Sitzungen der Delegation JuraCER werden jeweils die Geschäfte der kommenden Generalversammlung der Conférence des Eglises réformées de Suisse romande (CER) besprochen. Der Verein CER wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und hat insbesondere zum Ziel, den reformierten christlichen Glauben in der französischsprachigen Schweiz zu verbreiten. Entsprechend liegen die Schwerpunkte von CER im Verlagswesen (OPEC: Office protestant d’éditions chrétiennes), in der Medien- und Kommunikationsarbeit (Médias-pro und Protestinfo) sowie der Ausbildung von Pfarrpersonen und Diacres (opf: Office protestant de la formation). Gemäss den Vereinsstatuten setzen sich die Abgeordneten der Reformierten Kirchen Bern-JuraSolothurn nicht nur aus Mitgliedern des Synodalrats, sondern auch aus Mitgliedern des Vorstands des Bezirks Jura zusammen. Seit dem 29. Mai 2021 ist Synodalrat Philippe Kneubühler Vizepräsident des Büros der Generalversammlung der CER. 2022 war die Kommunikation der CER ein wichtiges Thema. So wurde von einer PR-Agentur eine umfassende Analyse der Kommunikation des Vereins erstellt. Daraus wurden folgende Ziele formuliert: 1. Die Organisation ist so aufzustellen, dass die zukünftigen Herausforderungen in den Bereichen Information, Kommunikation und Verlagswesen gemeistert werden können. 2. Synergien sind besser zu nutzen. So soll insbesondere geprüft werden, ob die verschiedenen Organisationseinheiten in einem zukünftigen Departement «Information und Kommunikation» zusammengefasst werden können. Die Delegation Jura-CER befasst sich aber nicht nur mit den Geschäften der CER. Sie ist auch «Scharnierstelle» für den Bezirk Jura und die Evangelischreformierte Kirche von Republik und Kanton Jura. In diesem Kontext fanden wertvolle Diskussionen mit Cédric Némitz zur Zukunft der Kirchgemeinde Moutier statt. Cédric Némitz erhielt von der Kirchgemeinde Moutier den Auftrag, sie im Prozess der Neuorganisation aufgrund des Wechsels der Einwohnergemeinde Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura zu begleiten. Philippe Kneubühler, Vorsitz Andreas Mosimann, Geschäftsführung Ueli Burkhalter Judith Pörksen Roder Silvano Keller Kontaktgremium Solothurn Zwischen dem sogenannten oberen Teil des Kantons Solothurn (Bezirks-

15 synode Solothurn) und der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Bern besteht eine jahrhundertealte kirchliche Verbindung, welche bereits 1539 in einer Übereinkunft zwischen den beiden Kantonen geregelt wurde. Seit 2010 besteht das Kontaktgremium Solothurn, damit gemeinsame Belange der Bezirkssynode Solothurn und der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Bern an regelmässigen Sitzungen besprochen werden können. Am 25. November 2013 nahm Roland Stach erstmals an einer solchen Sitzung teil, damals als Vertreter des Pfarrvereins der Bezirkssynode Solothurn. An der Synode vom 12. Dezember 2017 wurde er in den Synodalrat gewählt. Roland Stach war nach Doris Feldges erst die zweite solothurnische Persönlichkeit im Synodalrat. In dieser Funktion leitete Roland Stach anschliessend das Kontaktgremium bis zu seinem Rücktritt im Sommer 2022. Mit seiner fundierten Sachkenntnis und seiner ruhigen und überlegten Art etablierte er das Kontaktgremium Solothurn als zentrale Plattform für solothurnische Themen und Anliegen. Seine Nachfolge im Kontaktgremium hat Synodalrätin Renate Grunder angetreten. Für den Ende 2020 verstorbenen Ernst Zürcher ist seit der Sitzung vom 9. Mai Sabine Anderegg dabei. Sie ist unter anderem Präsidentin des Kirchgemeinderats der Kirchgemeinde Aetingen-Mühledorf und Mitglied der Kommission für Gefängnisseelsorge des Kantons Solothurn. Ein wichtiger Bestandteil der Sitzungen des Kontaktgremiums ist der Informationsaustausch. Die Teilnehmenden thematisieren Anregungen und Hilfestellungen und suchen aktiv nach Synergien zwischen den beiden kirchlichen Institutionen. Im Berichtsjahr wurde beispielsweise viel über Kommunikation gesprochen und über Möglichkeiten, die Dienste der Kirche an der Gesellschaft sichtbarer zu machen. Roland Stach (bis August), Renate Grunder (ab September), Vorsitz Andreas Mosimann, Geschäftsführung Judith Pörksen Roder Ruedi Köhli Sabine Anderegg (ab April) Markus Müller Dorothea Neubert Delegationen Entspannung vom Messegeschehen wird möglich bei gemeinsamem Spiel.

16 steht zeichenhaft dafür, dass wir als Christinnen und Christen krisenhaften Entwicklungen nicht machtlos ausgeliefert sind. Die Kirchenkanzlei hat es mit ihrem Kommunikationsdienst selbst erfahren: Eine Krise kann sogar zur Chance werden, indem sich mit ihr Wahrnehmungsmuster verändern und neue Aufbrüche in Gang setzen lassen. Dass der Kommunikationsdienst 2022 erneut Verwerfungen erlebte, nahm die Kirchenkanzlei daher zum Anlass, die Kommunikation im Haus der Kirche konzeptionell und organisatorisch nochmals völlig neu zu denken. Der Kommunikationsdienst mit seinen kompetenten und engagierten Mitarbeitenden wird 2023 unter Berücksichtigung des laufenden Reorganisationsvorhabens grundlegend neu aufgestellt. Denn in diesen schwierigen Zeiten ist es zentral, dass wir dank unserer Kommunikation die Perspektive der christlichen Hoffnung wahrnehmbar einbringen können. Sich tatkräftig dafür einzusetzen, dass es sich zum Guten wendet, ist kein hoffnungsloses Unterfangen. Gott ist uns schon vorausgegangen: «Denn sein Gebilde sind wir, geschaffen in Christus Jesus zu einem Leben voller guter Taten, die Gott schon bereitgestellt hat.» (Epheser 2,10) Des Coronavirus wegen soll man weiterhin Abstand halten und in grossen Räumen arbeiten; aufgrund der angespannten Energielage sind jedoch kleinere Arbeitsräume angezeigt, weil dies beim Heizen Einsparungen bringt. Das Virus soll durch geöffnete Fenster entweichen, die Wärme indes bleiben. Die Mitarbeitenden sollen aus gesundheitlichen Gründen und als Energiesparmassnahme weiterhin im Homeoffice arbeiten, die angespannte soziale Lage aber bedingt eine physische Präsenz, damit die Kirche mit ihrer Hilfe Armutsbetroffene erreichen kann. Die Ausgangslage präsentierte sich komplex, als die Kirchenkanzlei 2022 beschloss, die «Corona-Hilfe- stellung» durch eine «Orientierungshilfe» abzulösen. Dieses wiederum mit Unterstützung der EKS-Task-Force erstellte Instrument fand zwar in den Kirchgemeinden eine dankbare Aufnahme, aber war der Titel «Orientierungshilfe» nicht ein allzu grosses Versprechen? Es mögen vielleicht austarierte Lösungen gefunden werden, um den einen oder anderen betrieblichen Vorgang in der Kirche aufrechtzuerhalten. Wie aber gehen wir mit den vielfältigen und schicksalhaften gesellschaftlichen Herausforderungen um? Klimakrise, Ukrainekrieg und die weiterhin bestehenden gesundheitlichen Risiken nehmen vielen Menschen endgültig die Illusion, dass alles kontrollier- und kalkulierbar sei. Gleichzeitig ist die Verlockung gross, sich in die vermeintlich Halt bietende Routine zu flüchten. Die Lage aber zwingt uns zu einer Neuausrichtung. Es braucht also Entscheidungen, was in Krisensituationen schon deswegen anspruchsvoll ist, weil sich die Rahmenbedingungen ständig verändern. Die Kirchenkanzlei hat darum versucht, mit ihrer «Orientierungshilfe» eine unterstützende Entscheidgrundlage bereitzustellen. Dieses Dokument Ein allzu grosses Versprechen? Die Kirchenkanzlei hat die Corona-Hilfestellung durch ein Dokument mit dem Titel «Orientierungshilfe» abgelöst. Ist das nicht ein allzu grosses Versprechen in diesen schwierigen Zeiten? Christian Tappenbeck Kirchenschreiber Kirchenkanzlei

17 Die kirchlichen Bezirke haben 2022 die Synodalen neu gewählt. Dabei wurden sie vom Rechtsdienst eng begleitet. Er entwarf z.B. die Verordnung über die Gesamterneuerungswahlen, informierte über den Ablauf der Wahlen und stellte Vorlagen und Checklisten zur Verfügung. An der konstituierenden Synode vom 2. November wurden verschiedene Gremien neu gewählt. Theoretisch könnte bei jeder der 16 Wahlen eine geheime Durchführung verlangt werden und pro Wahl wären bis zu drei Wahlgänge möglich. Darum bereitete der Rechtsdienst u.a. 9600 Wahlzettel und 48 Wahlprotokolle vor, um den reibungslosen Ablauf der Wahlen zu gewährleisten. Der Rechtsdienst beantwortete viele personalrechtliche Fragen und unterstützte mehrere Verfahren zur Beendigung von Anstellungsverhältnissen. Einige davon waren äusserst zeitintensiv. Gegen zwei Verfügungen wurde beim Verwaltungsgericht des Kantons Bern Beschwerde erhoben. In einem anderen Fall entschied dieses Gericht 2022 zugunsten des Synodalrats und hielt dabei fest, dass dieser den entscheidwesentlichen Sachverhalt richtig und vollständig erhoben und seine Verfügung umfassend begründet hat. Auch seien seine Ausführungen nachvollziehbar und überzeugend. Der Rechtsdienst wurde 2022 auch mit Fragen zu der Bewertung der Dienstwohnungen konfrontiert. Diese wird von der Steuerverwaltung des Kantons Bern nach demselben System wie die Festsetzung des Eigenmietwertes vorgenommen. Dieses System wird in den Erläuterungen zum steuerlichen Bewertungssystem von Grundstücken und Liegenschaften gut erklärt und ist auf der Internetseite der Steuerverwaltung verfügbar. Trotz des Übergangs der Pfarrdienstverhältnisse auf die Landeskirchen ist nach wie vor die Steuerverwaltung für die Bewertung der Dienstwohnungen zuständig. Dies geht insbesondere auf das anlässlich der Konsultation zum neuen Pfarrdienstrecht vertretene Anliegen des Pfarrvereins und der Regionalpfarrämter zurück, dass die Dienstwohnungswerte nach einheitlichen Kriterien zu bemessen sind. Die Steuerverwaltung als neutrale Fachinstanz gewährt dies. Zudem befasste sich der Rechtsdienst auch mit zerstörten Kirchenfenstern, gefällten Bäumen, Beisetzungsbewilligungen und dem Amts-, Berufs- oder Seelsorgegeheimnis, z.B. in Zusammenhang mit der Zulässigkeit von Meldungen an die KESB. Rechtsdienst Andreas Mosimann Leiter Kirchenschreiber Christian R. Tappenbeck Kanzleidienst Prisca Lanfranchi, Leitung (bis 31. Mai) Peter Bühler, Interimsleitung (1. Juni – 31. August) Jan Gnägi, Leitung (ab 1. September) Carmen Binggeli, Käthy Buntschu, Barbara Trachsel Kirsten Kunkel (Delegation Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit) Mathias Tanner (Delegation Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit) Kommunikationsdienst Ralph Kreuzer, Interimsleitung (bis 31. März) Martina Tschan, Leitung (1. April – 30. Juni) Markus Dütschler, Beauftragter für Kommunikation, Interimsleitung (ab 1. Mai) Carmen Binggeli, Iris Diem, Karin Freiburghaus, Heidi Hänni Dorothee Wenk, Visionsbotschafterin (bis 31. Juli) Corine von Wartburg, Social Media Rechtsdienst Andreas Mosimann, Leiter Roger Juillerat, Delia Sauer, Nicole Schrepfer, Ursula Sutter-Schärer Übersetzungsdienst französischsprachige Kommunikation Matthias Siegfried, Leiter Anne Berlincourt, Nadya Rohrbach Séverine Germanier, Praktikantin (ab 1. September) Nathalie Ogi, Redaktorin ENSEMBLE Reorganisation Florian Möri Kirchenkanzlei Kirchenkanzlei

18 Angesichts der stetig steigenden Arbeitslast konnte Anfang März ein 10-Prozent-Pensum in den ordentlichen Stellenetat des Übersetzungsdienstes überführt werden. Der Dienst konnte zudem ab September auf die wertvolle Unterstützung durch eine Praktikantin zählen. Das Team von externen Übersetzerinnen und Übersetzern konnte erweitert werden, damit sollten nun bestimmte Phasen mit besonders hohem Arbeitsaufkommen abgedeckt werden können. Dem Team der Externen sei an dieser Stelle gedankt für seine Treue und seine Zuverlässigkeit. Neben laufenden Übersetzungen wie Tätigkeitsbericht, Budget, Jahresrechnung, Finanzplan sowie Sommer- und Wintersynode, zu der sich dieses Jahr noch die konstituierende Synode gesellte, wurde die Arbeit um neue Themenbereiche erweitert. Im ersten Halbjahr war der Dienst beschäftigt mit einer Reihe von Texten zum Krieg in der Ukraine und zur Reorganisation der gesamtkirchlichen Dienste, im zweiten Halbjahr standen Übersetzungen von Informationen aus dem Synodalrat für die Publikation im Intranet auf dem Programm, und Ende Jahr ging es um juristische Texte betreffend Pfarrschaft (Dienstwohnungspflicht, Pfarrstellenzuteilung, Dienstwohnungswert). Der Übersetzungsdienst hat seine computergestützte Übersetzungs- software (CAT) weiter optimiert, verbessert wurden insbesondere das Management der MTs (Translation Memories) und die TerminologieDatenbank. Das Team der externen Übersetzerinnen und Übersetzer verfügt nun über stets aktuelle MTs und ein ständig aktualisiertes Glossar, was erheblich zur terminologischen Kohärenz beiträgt und die Arbeitseffizienz erhöht. Im Zuge der Weiterentwicklung der digitalen Kommunikation der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn hat sich die französischsprachige Kommunikation das Ziel gesetzt, auf den sozialen Netzwerken diversifizierte Inhalte zu generieren, also z.B. auch Videos, Audiobeiträge und Fotos. Mit diesen Plattformen wird ein jüngeres Publikum einfacher erreicht und angesprochen. Diese Kanäle erlauben eine unmittelbare Kommunikation und werden die französischsprachige Präsenz stärken. Der Kommunikationsdienst erlebt seit mehreren Jahren immer wieder personelle Fluktuationen, so auch 2022. Der externe Kommunikationsspezialist Ralph Kreuzer leitete den Dienst bis Ende März ad interim. Die Leitung ging am 1. April in die Hände von Martina Tschan über, die beruflich von der Unternehmenskommunikation herkam. Als Stellvertreter und Beauftragter für Kommunikation nahm der vormalige «Bund»-Redaktor Markus Dütschler per 1. Mai die Arbeit im Kommunikationsdienst auf. Bereits zuvor hatte er tageweise im Kommunikationsdienst gearbeitet, um den Kantonsbericht zu den gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Kirche zu redigieren, eine Arbeit, die sich bis Ende Jahr erstreckte. Noch in der Probezeit verliess Martina Tschan per Ende Mai den Dienst, um sich beruflich neu zu orientieren. Ab 1. Juni übernahm Markus Dütschler ihre Stelle ad interim. Ralph Kreuzer unterstützt ihn seither an einem Tag pro Woche als Berater, wobei er sich vor allem strategischen Aufgaben widmet. So hat er ein neues Kommunikationskonzept entwickelt, das die Kommunikation im Haus der Kirche gegen innen und aussen auf eine neue Grundlage stellt. Markus Dütschler und sein Team bewältigen das Tagesgeschäft, dazu gehören auch Anfragen von Kirchgemeinden in Krisensituationen. Publizistischen Widerhall fand vor allem der klare Entscheid der Synode, die «Ehe für alle» kirchenrechtlich umzusetzen. Kommunikationsdienst Markus Dütschler Leiter a. i. Der Kommunikationsdienst ist auch auf Social-Media-Kanälen unterwegs, dies unter Federführung von Corine von Wartburg, die diesen Zweig aufgebaut hat. Das interne Informationsorgan ENSEMBLE erschien fünfmal, für 2023 sind vier Ausgaben geplant. Das Heft wird noch bis Ende 2023 vom früheren Kommunikationsdienst-Leiter Adrian Hauser als Chefredaktor verantwortet. Es soll künftig wieder näher an den Dienst herangeführt und mit anderen innerkirchlichen Informationskanälen verzahnt werden, um den Informationsfluss in beide Richtungen zu verbessern. Übersetzung und französischsprachige Kommunikation Matthias Siegfried Leiter Gestärkter Dienst und optimierte Digitalisierung Kirchenkanzlei

19 Annette Geissbühler Departementschefin Zentrale Dienste Fachkompetenz und Engagement Am 1. September 2022 durfte ich als neu gewählte Synodalrätin das Departement Zentrale Dienste übernehmen und dieses fortan im Synodalrat vertreten. Ich war von Beginn weg beeindruckt von der Fachkompetenz und dem Einsatz der Mitarbeitenden im Departement und allgemein im Haus der Kirche. Ich wurde herzlich aufgenommen und darf auf die Unterstützung von Mitarbeitenden und Leitungspersonen zählen. Meine Erfahrungen als langjährige Direktorin der NMS Bern kann ich auch im Synodalrat einbringen, was mich im neuen Amt zusätzlich motiviert. Nach der sukzessiven Lockerung der Corona-Massnahmen konnten die begonnene Konsolidierung und Prozessoptimierung nach der Übernahme der Pfarrschaft vom Kanton weiter vorangetrieben und – wegen der engen Personalsituation – zurückgestellte Aufgaben angepackt werden. Die von der Sommersynode 2022 bewilligten neuen Stellen im Bereich sind zwar noch nicht alle besetzt, aber seit Ende Jahr zeichnet sich zumindest bei der Fachstelle Personal, beim Rechtsdienst und beim Synodalratssekretariat eine Entlastung ab. Es muss weiterhin unser Bestreben sein, die Überstundensituation bei den Leitenden deutlich zu verbessern. Ein sehr wichtiges und aufwändiges Geschäft, bei dem auch das Departement Zentrale Dienste stark involviert war, ist die Berichterstattung über die gesamtgesellschaftlichen Leistungen. Unter der Mitarbeit der Kirchgemeinden, die ihre gesamtgesellschaftlichen Leistungen inklusive Freiwilligenarbeit in einem digitalen Tool zusammengetragen haben, konnten diese sowohl inhaltlich wie quantitativ erhoben werden. Mit Genugtuung und Freude darf der Synodalrat demnächst Behörden, Politik und Synode den umfassenden Bericht präsentieren. Er wird Grundlage sein für die Verhandlungen mit dem Kanton über den zukünftigen Beitrag gemäss Landeskirchengesetz in den Jahren 2026 bis 2031. Aufgrund einer Motion aus der Synode, von Eckwerten aus dem Synodalrat und einer breit abgestützten Vernehmlassung bei den Verbänden erarbeiteten wir ein neues Beitrags- und Finanzierungskonzept für die Stellvertretung von Pfarrpersonen im Studienurlaub. Die Synode hat in der Folge die Motion als erfüllt abgeschrieben. Die neue Regelung tritt am 1. Januar 2023 in Kraft. Im Berichtsjahr war das Projekt «Reorganisation der gesamtkirchlichen Dienste» in allen Departementen ein Thema. Die Analysephase wurde termingerecht abgeschlossen, so dass die Erarbeitung und Prüfung von konkreten Umsetzungsszenarien angegangen werden können. Die Mitarbeitenden wurden fortlaufend informiert und in die Arbeiten miteinbezogen. Für die Strukturanalyse hat die Projektleitung externe und interne Stakeholder interviewt. Das Departement Zentrale Dienste gestaltet den Prozess aktiv mit. Verbesserungen innerhalb des Departements werden proaktiv eingebracht und die im Rahmen der Interviews geäusserten Vorschläge sorgfältig geprüft. Ausserdem besuchte jeweils eine Delegation des Synodalrats die Landeskirchen von St. Gallen, Zürich und Aargau. Diese haben Reorganisationsprozesse hinter sich und können uns wertvolle Impulse für die zukünftige Struktur der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn geben. Departement Zentrale Dienste

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