ENSEMBLE Nr. / N° 59 - Juni / Juin 2021

7 ENSEMBLE 2021 /59 —– Doss i er schaft, dass Menschen mit Demenz willkommen sind – selbst dann, wenn sie sich während eines Gottesdienstes oder einer Seniorenveranstaltung nicht ganz konform verhalten. Alle kirchlichen Mitarbeitenden müssen hier Vorbild und entspre­ chend geschult sein. Viele Betroffene ziehen sich zurück oder brauchen den Schutz einer Pflege­ institution. Mit aktiver, aufsuchender Seelsorge kann die Beziehung zur Kirche aufrechterhalten und die spirituelle Sehnsucht gestillt werden. Leider hat die Seelsorge in den Pflegeheimen oft nicht die Priorität, die Menschen mit einer De­ menz verdienen würden. GEBE T FÜR G I S E L A Was soll ich tun, Gott, Was soll ich tun in meiner Unruhe, die mich an die Grenze der Erschöpfung bringt, die mir meinen Atem nimmt und mich laufen lässt, obwohl die Füsse schmerzen. Du machst mich ruhig. Ich bin so müde, Gott, und kann doch nicht schlafen, wohin soll ich jetzt gehen? was wird aus mir? So viele Menschen um mich herum und ich fühle mich allein. Sie verstehen mich nicht, weil ich mich nicht verstehe. Du verstehst mich. Ich habe Angst, Gott, Angst zu fallen in ein schwarzes Loch. Ich habe Angst, dass etwas schiefläuft, Angst, etwas falsch zu machen, wie so oft in meinem Leben. Ich habe Angst – vor dem, was kommt. Vor dir habe ich keine Angst, Gott. Nach dir sehne ich mich. Wenn du mir im Sterben entgegenkommst, werde ich einfach da sein und deine Liebe annehmen. Amen. (Theres Meierhofer-Lauffer) © Keystone / Ursula Markus Sprachleitfaden Demenz Wenn über das Thema Demenz und mit oder über Menschen mit Demenz gesprochen wird, ist eine angemessene Sprache zentral. Sie soll nicht stigmatisieren, sondern das Verständnis, die Inklusion und die Teilhabe der Betroffenen fördern und letztlich zu einer guten Lebens­ qualität aller Beteiligten beitragen. Mit diesem Ziel hat die deutschsprachige Alzheimer- und Demenz-Organisation (DADO) einen Sprachleit­ faden entwickelt. Download: www.alzheimer-schweiz.ch

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