ENSEMBLE Nr. / N° 52 - Oktober / Octobre 2020

13 ENSEMBLE 2020/52 —– Dossier «JEDER KANN EINEN BEITRAG LEISTEN» DIE VISION GEMEINSAM LEBEN «TOUT LE MONDE PEUT APPORTER SA CONTRIBUTION » VIVRE LA VISION ENSEMBLE Dorothee Wenk ist seit 2019 Visionsbot- schafterin von Refbejuso. Sie ist Ansprech- partnerin für die Mitarbeitenden im Haus der Kirche und in den Kirchgemeinden und unterstützt sie bei der Erarbeitung und Umsetzung von Visionsprojekten. Von Olivier Schmid Was sind die grössten Herausforderungen, denen du als Visionsbotschafterin begegnest? Ich denke, sowohl im Haus der Kirche als auch bei den Kirchgemeinden ist die Vernetzung die grösste Herausforderung. Im Haus der Kirche realisieren die einzelnen Bereiche primär eigene Projekte, während sich die Vision nur bereichs­ übergreifend voll entfalten kann. Auch Kirchge­ meinden könnten verstärkt miteinander zusam­ menarbeiten und Projekte regional umsetzen. Ich denke, diesbezüglich gibt es noch einiges Potenzial. Haben die Kirchgemeinden überhaupt genügend Ressourcen dafür? Es ist klar, dass Herausforderungen wie der Mit­ gliederschwund oder der Pfarrermangel für die Kirchgemeinden Priorität haben. Doch um die Vision mit Leben zu füllen, braucht es nicht in jedem Fall neue Projekte. Die Kirchgemeinden setzen bereits sehr viele Projekte um, die im Geis­ te der Vision stehen, nur dass sie diese Projekte noch nicht entsprechend labeln. Dies zeigte sich etwa an der letztjährigen Sozialdiakoniekonfe­ renz, als Visionsprojekte gesucht wurden und ein ganzes Dossier zusammenkam. Solche innovativen Projekte wollen wir als Best-Practice-Beispiele noch vermehrt auf unserer neuen Visions-Website präsentieren. Warum braucht es denn die Vision überhaupt? Der Visionsprozess soll unsere Identität als Reformierte Kirche stärken. Wir sind eine Kirche, gemeinsam müssen wir uns fragen, wie wir unse­ re Kirche der Zukunft gestalten wollen. Die Idee ist also nicht, dass eine Berufsgruppe oder eine einzelne Kirchgemeinde die Vision allein zum Leben erwecken soll, sondern dass wir alle ge­ meinsam an einem Strick ziehen. Es braucht alle, jeder kann einen Beitrag leisten. Dies zeichnet die Vision aus: dass sie in einem partizipativen Prozess entstand und nun gemeinsam gelebt wird. Neu können Kirchgemeinden finanzielle Unter- stützung für Visionsprojekte beantragen. Was sind die Kriterien? Refbejuso möchte innovative Projekte unter­ stützen, die zur Vision passen und im besten Fall einen Bezug zu einem oder mehreren Leitsätzen haben. Ich erarbeite gemeinsam mit den Kirchge­ meinden die Anträge und begleite sie bei der Umsetzung ihres Projekts. Grössere Projekte unter­ Unterstützung für Kirchgemeinden Haben Sie in Ihrer Kirchgemeinde eine span­ nende Projektidee? Vielleicht könnte sie im Rahmen der Vision «Von Gott bewegt. Den Men­ schen verpflichtet.» umgesetzt werden. Refbe­ juso unterstützt Visionsprojekte finanziell und begleitet Kirchgemeinden bei der Umsetzung. Zögern Sie nicht, sich mit der Visionsbotschaf­ terin in Verbindung zu setzen: dorothee.wenk@refbejuso.ch oder Tel. 031 340 24 20. Weitere Informationen: vision.refbejuso.ch «Ich wünsche mir, dass die Vision zum Leitstern unserer Kirche wird.»

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