ENSEMBLE Nr. / N° 25 - Januar / Janvier 2018

25 ENSEMBLE 2018/25 —– Fokus gende Rolle. Er ist ein passionierter Theaterspieler und strahlt, wenn er davon erzählt. Ein solcher Auftritt ist für ihn eines der grössten Weihnachts- geschenke. Sonst verbringt er Weihnachten gerne bei seiner Schwester. Dort gibt es viele Tiere und feines Essen. Und feines Essen bedeutet vor allem eines für ihn: Fleisch! Doch auch die spezielle Stimmung in der Kirche während des Weihnachts- gottesdienstes gefällt ihm sehr. Als das Christkind kam Die 71-jährige Erika mag «Guetzli» und Lebkuchen. Neben dem Backen gehört auch das Basteln und Dekorieren für sie zur Weihnachtszeit. Stolz zeigt sie auf die Sterne am Fenster, die sie gemacht hat, und auf den Baum, den sie auf das andere Fenster gemalt hat. Zu Weihnachten kommen ihr viele Erinnerungen von früher in den Sinn. Wie sie als Kind mit den Eltern in der Nacht durch den Schnee stapfte, um die Weihnachtsmesse in der Kirche des Nachbardorfes zu besuchen. Wenn es sie auf dem Rückweg fror, hiess es lapidar: denk an das Christkind. Heute freut sie sich auf die Feier in der SSB. An dieser liest sie Texte vor. Das macht sie besonders gern. Der 29-jährige Christoph ist von einer Aussen- wohngruppe zum Gespräch gestossen. Noch am Tisch sagt er bedeutungsvoll: Weihnachten sei Christbaum mit Kerzen und die Krippe mit Maria, Joseph, dem Jesuskind, Ochs und Esel. Er mag es besonders gern, wenn an Weihnachten viele Fa- milienmitglieder zusammenkommen. Da geniesst er das gut Essen, miteinander Reden und Geschen- keaustauschen. Und: Er singt für sein Leben gerne. Die 18-jährige Aline, ebenfalls von einer Aussen- wohngruppe, weiss vor allem, was sie sich an Weihnachten nicht wünscht: Streit in der Familie. Sie hat eine grosse Familie und zwei Schwestern. Sie hilft gerne kochen – an Weihnachten gibt es bei ihnen «Hamme». Ein Highlight für sie ist auch das Schmücken des Weihnachtsbaumes – am liebsten mit roten oder goldenen Kugeln, mit Ker- zen, und was an keinem Weihnachtsbaum fehlen darf, ist die Schokolade. Gut essen Max verbringt den Weihnachtsabend bei seiner Schwester in Marly. Sein Schwager ist es denn auch, der ihm die Holzstückchen für seine Kunstwerke besorgt. Mit Weihnachten verbindet er vor allen Familie und «gut essen». Er fühlt sich wohl, wenn möglichst viele Familienmitglieder anwesend sind, und freut sich, wenn auch Kinder um ihn herumtoben. Mit «gut essen» ver- bindet er – wie so viele – das schon fast traditionelle «Fondue chinoise». Die Menschen in der SSB Tafers feiern Weih- nachten also gar nicht so anders wie alle anderen auch. Nur haben sie vielleicht einen etwas direk- teren und unverblümteren Zugang zum Thema als andere. Erlebtes aus der Kindheit erzählen sie, wie wenn es gestern gewesen wäre. Und wovon wir uns alle eine Scheibe abschneiden können: Sie können sich freuen – sozusagen unverschämt freuen. Sollte das nicht Weihnachten für alle sein? ©Adrian Hauser ©Adrian Hauser ©Adrian Hauser Alois spielt gerne Theater. Alois aime jouer au théâtre. Aline und Christoph sind sich einig. Aline et Christoph se sont unis. Erika erinnert sich gerne an die Weihnachtszeit mit ihren Eltern zurück. Erika aime se rappeler de Noël avec ses parents.

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