Refbejuso - Jahresbericht 2023

34 35 Departement Katechetik Katechetisches Amt – von der Kirche für religiöse Bildung beauftragt Am 24. Juni wurden im Berner Münster 14 Personen für das katechetische Amt beauftragt, davon acht Personen mit einer Doppelbeauftragung auch für das sozialdiakonische Amt. Pfarrer Iwan Schulthess, der für die Feier verantwortliche Synodalrat, ermutigte die Beauftragten gemäss dem Visionsleitsatz «Bewährtes pflegen – Räume öffnen» dazu, sich von den Nöten und Bedürfnissen der Menschen berühren zu lassen – auf den Spuren von Jesus, der alle Menschen im Blick hatte. «Grundauftrag und Entwicklungsmöglichkeiten katechetisches Amt» war das Thema der diesjährigen Katechetik-Konferenzen in Spiez, Bern und Biel. Dabei tauschten sich die Teilnehmenden mit dem Synodalrat aus und konnten eigene Anliegen einbringen. Diese Anregungen werden jetzt ausgewertet, um in Zusammenarbeit mit allen Ämtern die weitere Profilschärfung voranzutreiben. tungen zum Stellenbeschrieb für Katechet:innen fanden meistens direkt vor Ort in den Kirchgemeinden statt. Ein wichtiges Thema war die Anpassung von Stellenbeschrieben in den Dialoggemeinden des Projekts «Zukunft der KUW». Dazu gesellten sich Fragen zu Anstellungen von Katechet:innen und KUW-Mitarbeitenden (auch Hp KUW) und Stellvertretungen. Departement Theologie Namentlich der Nachwuchsmangel, der Rückgang an finanziellen Ressourcen, die veränderte Stellung der Kirche in der Gesellschaft sowie technologische Veränderungen stellen die Kirchen vor grosse Herausforderungen. Allein der Mangel an Fachkräften in allen kirchlichen Berufen bringt viel in Bewegung. Es geht dabei um attraktive Ausbildungsangebote und um die Revision der traditionell vertrauten kirchlichen Berufsbilder. Welche neuen Berufe braucht die Kirche, um auch in Zukunft präsent, wirksam und attraktiv zu sein? Der Rat und die Synode der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS) haben den Auftrag erteilt, die Bildungslandschaft für kirchliche Berufe zu bündeln und zu koordinieren. Der dafür eingesetzte strategische Ausschuss legte in der Folge den Entwurf zu einer zentralen, physischen Fachschule vor. An der EKS-Synode vom Juni wurde diese Idee skeptisch beurteilt. Eine verstärkte Kooperation und ein Netzwerk hingegen wurden befürwortet. Eine Arbeitsgruppe entwickelte Szenarien für das weitere Vorgehen, unter anderem die Idee, die Bündelung als kontinuierlichen Konsolidierungsprozess zu betrachten. Modulare Aus- und Weiterbildungsangebote könnten nicht nur von einer Berufsgruppe genutzt werden, sondern die Durchlässigkeit zu anderen Berufsgruppen erhöhen. Voraussetzung dafür wären ein bestehender Container und eine konsequente Kompetenzorientierung, damit die Inhalte transparent bestimmt und vermittelt werden. Mit Blick auf das Pfarramt und die Pfarrausbildung wurden verschiedene kantonale, regionale und nationale Projekte gestartet, um kreative Lösungen zu finden – unter anderem das Projekt «Pfarramtliche Dienste», das einen Berufseinstieg bereits nach dem Bachelorstudium in Theologie ermöglichen soll. Für unsere Kirche stellt sich die zentrale Frage, in welche Einsatzgebiete und in welches Berufsbild ein solcher neuer Ausbildungsgang führen und wie sich dieser neue kirchliche Beruf zum bestehenden Pfarramt verhalten soll. Kompetenzen müssen zugeteilt und abgegrenzt werden. Das bestehende Pfarramt hat sich über die letzten Jahrhunderte in der Bevölkerung grosses Vertrauen erworben und die Kirche wesentlich geprägt. Eine gute akademische Ausbildung und die damit verbundene Fähigkeit zur Kommunikation mit allen Bildungs- und Bevölkerungsschichten haben viel dazu beigetragen. Dieses Vertrauen darf nicht leichtfertig durch veränderte Ausbildungsanforderungen aufs Spiel gesetzt werden. Die kirchlichen Berufsfelder werden sich verändern, damit die Kirche auch künftig ihrem Auftrag nachkommen kann. Viel strategische Weisheit wird in diesem Veränderungsprozess benötigt werden. Dass Gott auch in diesem Punkt die Kirche bewegt. Auch unsere Kirche ist hier gefordert und kann tragfähige Lösungen nur im Verbund aller Kantonalkirchen und Ausbildungsstätten anbieten. Neue kirchliche Berufe? Welche Berufe benötigt die Kirche in zehn Jahren? Und wie wirken sich die zentralen kirchlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen auf die benötigten Berufe aus? Diese Fragen werden im schweizerischen Protestantismus zunehmend dringlicher. Iwan Schulthess Departementschef Theologie Die Beauftragungsfeier wurde von Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roder, Synodepräsidentin Sophie Kauz sowie den Synodalrätinnen Ursula Marti und Renate Grunder und den Synodalräten Philippe Kneubühler und Ueli Burkhalter mitgestaltet. Impressionen von der Katechetik-Konferenz.

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