Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2019

48 Fachstelle Migration Netzwerk Joint Future Das Netzwerk Joint Future aus in der Migrationsthematik engagierten Perso- nen in den Kirchgemeinden erfüllt nach wie vor eine wichtige Funktion. High- light ist jeweils das Jahrestreffen im Herbst, welches dieses Jahr unter dem Motto «Rechtspopulismus im Aufwind – sinnvolles kirchliches Handeln in schwierigen Zeiten» stand und von fast 100 Leuten besucht wurde. Einer dif- ferenzierten Analyse und engagierten Podiumsdiskussion zwischen einem Historiker, einem Theologen, einem Politikwissenschaftler und einer Migra- tionsexpertin am Vormittag folgten am Nachmittag gehaltvolle Workshops, die hauptsächlich dem Empowerment der Teilnehmenden dienten. Zusammenarbeit mit Migrationskirchen Im Jahr 2019 fanden zwei theologische Gesprächsrunden mit Leitungsper- sonen von sieben Migrationskirchen zu den Themen gegenseitige Unterstüt- zung von Kirchen weltweit, Entwick- lungszusammenarbeit und globale Solidarität statt. Die Direktoren von Mission 21 und dem Département missionnaire – échange et mission standen dazu Rede und Antwort. An den bisher bewährten Formen der Zusammenarbeit und des Aus- tauschs mit Migrationskirchen wurde festgehalten: Die 25 an den Kredit «Migrationskirchen und Integration» eingereichten Gesuche wurden geprüft und grösstenteils bewilligt, und auch die Mitarbeit der Fachstelle Migration im CAS-Kurs «Interkulturelle Theologie und Migration» wurde fortgeführt. Tandemprojekt in den Startlöchern Das Projekt «zusammen hier» bringt Freiwillige aus der lokalen Bevölkerung mit geflüchteten Personen zusammen, um ihnen das Ankommen und Einleben in der Schweiz zu erleichtern. Es läuft in einer Testphase während der Jahre 2020 und 2021 an drei Standorten: Büren a. A., Konolfingen und Langnau. Die Vermittlung und Betreuung der Tan- dems wird durch eine Koordinations- person vor Ort übernommen. Getragen wird das Projekt durch die Kirchliche Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen und Refbejuso. 2019 hat die Projektleitung die Standorte festgelegt, in Zusammen- arbeit mit lokalen Kirchgemeinden die Anstellungen für die Koordinationsper- sonen vorbereitet und die Öffentlich- keitsarbeit aufgebaut. Neustrukturierung Asylbereich Kanton Bern Die Umsetzung der Neustrukturierung des Asylbereichs im Kanton Bern wurde im Berichtsjahr von den Behör- den vorangetrieben. Die Fachstelle hat diesen Prozess eng und kritisch begleitet – einerseits im direkten Ge- spräch mit den zuständigen Behörden, aber auch im Austausch mit engagier- ten Freiwilligen und der Politik. Dass die ursprünglich vorgesehene Lösung für ein Ausreisezentrum im abgelege- nen Prêles im Berner Grossen Rat keine Mehrheit fand und stattdessen jetzt drei kleinere Zentren im Seeland in Betrieb genommen werden, ist zu begrüssen. Dasselbe gilt für die be- schlossene Bestimmung, die die kanto- nalen Migrationsbehörden verpflichtet, für abgewiesene Asylsuchende, die bereits eine Lehre begonnen haben, immer ein Härtefallgesuch beim Bund zu stellen. Fachstelle Migration des Bezirks Jura Vortrags erhielten jeweils einen Ein- blick über die Ursachen des Elends in Afrika und über die gefährlichen Migra- tionsrouten, die nach Europa führen. In Zusammenarbeit mit lokalen afrika- nischen und rumänischen Vereinen wurden verschiedene kulinarische Spe- zialitäten zur Kostprobe präsentiert. Das Projekt zugunsten eines Auf- nahmezentrums für abgewiesene Asylsuchende in Prêles wurde aufge- geben. Deshalb hat sich die Fachstelle Migration dazu entschieden, zusammen mit «Terre nouvelle» (OeME-Gruppe) die Konzernverantwortungsinitiative zu unterstützen. Der aus der Demokratischen Republik Kongo stammende Emmanuel Mbolela, Autor des Buches «Réfugié» (2017, Deutsch «Flüchtling»), durfte im März zwei Vorträge in Valbirse halten. Das jugendliche Publikum des ersten und das aus der lokalen Bevölkerung zu- sammengesetzte Publikum des zweiten Die Herbsttagung fand zum Thema «Kirche.Macht.Politik.» statt.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=