Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2017

50 Reformen in den Weltreligionen Im Jahr 2017 wurde an die Reformation der Kirche vor 500 Jahren erinnert. Aus diesem Anlass organisierten die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solo- thurn und das Haus der Religionen am 26. Februar eine Tagung zu aktuellen Reformen in verschiedenen Welt- religionen. Lokale und internationale Fachpersonen nahmen unter anderem Stellung zur Frage, unter welchen Bedingungen Reformen in Religionen gelingen können. Eine Antwort lautete, dass Religionen Standfestigkeit brau- chen, um beweglich sein zu können. Das heisst, dass eine Religions- gemeinschaft einerseits ein starkes Zentrum braucht und andererseits an ihrer Peripherie Reformwillige nicht nur zulassen, sondern ihnen einen gewissen Freiraum lassen und von ihnen wichtige Entwicklungsimpulse aufnehmen sollte. Reformwillige ihrer- seits sollten mit ihrer Religion vertraut sein, damit sie gut begründet und somit glaubwürdig neue Positionen formulieren und allenfalls auch neue Strukturen aufbauen und Prozesse initiieren können. Seelsorge in Bundeszentren Ein wichtiger Meilenstein im Emp- fangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) in Bern war im vergangenen Jahr die Einweihung des Raums der Stille für alle Asylsuchenden im Bundeszentrum im ehemaligen Zieglerspital. Die Zu- sammenarbeit mit den Freiwilligen wurde intensiviert. Die Seelsorge- Arbeit fand in der Öffentlichkeit viel Resonanz: Dies bezeugen Artikel und die Teilnahme der Seelsorge an öffent- lichen Gesprächsrunden. Durch die Schliessung des Zentrums in Boltigen musste leider auch das Anstellungs- verhältnis mit der dort tätigen Seelsor- gerin beendet werden. Sie hatte in der kurzen Zeit des Aufbaus bereits viele wertvolle Impulse gesetzt. Migrationskirchen: Gemeinsam unterwegs Blosses Nebeneinander von einheimi- schen und zugewanderten Christinnen und Christen ist nicht christlich. Es ist unsere ökumenische Aufgabe, zusammen Kirche zu sein und den Austausch untereinander Wirklichkeit werden zu lassen. Seit Anfang 2017 gibt es den neuen Kredit «Leitungspersonen von Migra- tionskirchen». Sieben Migrations- kirchen, mit denen die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn schon länger in Beziehung stehen, werden für vier Jahre unterstützt. Ihre Leitungspersonen treffen sich zweimal jährlich zur theologischen Austauschrunde mit Mitarbeitenden der Bereiche OeME-Migration und Theologie. Beim ersten Treffen standen das gegenseitige Kennenlernen und die Themensetzung für die Zukunft im Vordergrund. Migrationsarbeit Jura: «Balade ethno-gourmande» Der Migrationsdienst Jura hat an der Erarbeitung und Durchführung einer «Balade ethno-gourmande» teilge- nommen, die mit Start in Grandval am 16. September 2017 stattgefunden hat. Dreissig Freiwillige aus dem Migra- tionsbereich und der Jugendarbeit haben den Tag begleitet, an welchem hundert Interessierte teilgenommen haben. Auf einem Parcours von 10 Kilo- metern wurden Posten passiert, die Eritrea, Afghanistan, Chile, Portugal, Kamerun und die Schweiz repräsen- tierten. Bei jeder Station konnten die Teilnehmenden ein typisches Gericht degustieren und sich über das ent- sprechende Land informieren. Das dabei gesammelte Geld unterstützt auf Migrationsseite den Treffpunkt für Asylsuchende in Biel. Departement OeME-Migration «Ich aber sage Euch»: OeME-Herbst- tagung mit biblischen Einsprüchen in populistischen Zeiten. Ausgezeichnetes buntes Treiben: Die Fach- stelle Migration verleiht den Förderpreis an 17 interkulturelle Frauentreffs.

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