Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2017

28 Im Juni 2017 trafen sich Amtsträgerinnen, Amtsträger und Mitarbeitende der Sozialdiakonie zur jährlichen Sozialdiakoniekonferenz des Synodalrats zum Thema «Veränderungen in der Gesellschaft – Sozialdiakonie imWandel». Das Ziel war, das sozialdiakonische Handeln und Wirken im Kontext der gesellschaftlichen Veränderungen zu reflektieren und dem Handlungsbedarf der Sozialdiakonie von morgen auf die Spur zu kommen. Claudia Hubacher Departementschefin Sozial-Diakonie Die Sozialdiakonie der Zukunft bedarf der Achtsamkeit von heute Als Höhepunkt der Tagung bestritten der Soziologe Ueli Mäder aus Basel und der Theologe Christoph Sigrist aus Zürich ein Rededuell. In der Folge trugen die Teilnehmenden eine Fülle von Wahrnehmungen zusammen, wo sie die Herausforderungen, aber auch die Chancen der Sozialdiakonie ausmachten. Im Fokus standen acht Themenfelder: Wohnen, Beziehungen, Gesundheit, Spiritualität, Arbeit, Freizeit, Geld, Kommunikation/Social Media und Varia. Die gesammelten Stichworte werden vertiefend weiter- verarbeitet. Als erstes Ergebnis ent- stand ein Post-it-Jahresblock mit Denkanstössen, zusammengestellt aus ausgewählten Aussagen der Konferenz. Die Worte auf den farbigen Zetteln berühren und regen zum Nachdenken an, wie die folgenden Beispiele zeigen: Wer gibt, gewinnt Druck und Überforderung für Jugendliche bei Berufseinstieg Freiwilliges Engagement ist ein hohes Gut, welches Wertschätzung verdient Miteinander heisst Teilen Die soziale Schere klappt aus- einander und schneidet entzwei Durst nach Gesprächen im anonymen Chat Senioren sind keine alten Kinder Generation Maybe Viele junge, gesunde Flüchtlinge, aber keine Arbeit für sie Es lebe die Alters-WG Mitarbeitende der Sozialdiakonie sind nahe am Geschehen. Sie haben Kon- takt zu unterschiedlichsten Menschen und erfahren von deren Bedürfnissen. Ihre Achtsamkeit ist gefragt, um den Handlungsbedarf vor Ort zu erspüren. Dabei wird es vermehrt darum gehen, sich mit brennenden Notwendigkeiten und der Frage nach Wichtigkeit und Gewichtung von Angeboten und Pro- jekten auseinanderzusetzen. Projekt IM FOKUS erfolgreich abgeschlossen Ein Projekt, das sich mit Menschen befasste, die sich meist ausserhalb unseres Blickfelds befinden, fand im November 2017 seinen Abschluss. IM FOKUS, der Fotoworkshop für Langzeiterwerbslose, wurde zum letzten Mal im Liebefeld, Köniz, durchgeführt. An der Vernissage zur Ausstellung wurde einmal mehr sicht- und spürbar, wie wichtig es ist, dass die Kirche ausgegrenzten Menschen anders entgegenkommt als die öffentlichen Stellen. Menschen miteinander ins Gespräch bringen, die nicht von sich aus Kontakt suchen, sich auf sie einlassen, von ihrer Not, Frustration und Hoffnungslosigkeit erfahren und ihnen etwas bieten, das ihnen Freude macht, führte auch im letzten Kurs zum Erfolg. Positive Erleb- nisse haben Langzeitwirkung! «Es liegt an uns, Veränderungen nicht zu fürchten, sondern sie als Aufgabe anzunehmen.» Dieses Zitat von Joachim Gauck bringt es auf den Punkt: Es liegt an uns, wie wir mit den Veränderungen umgehen. Fürchten wir sie also nicht, sondern nehmen wir die daraus folgenden Aufgaben als Herausforderung an. Mit «wir» sind die Mitarbeitenden im Departement und Bereich Sozial-Diakonie gemeint, aber ebenso die sozialdiakonisch Ver- antwortlichen in den Kirchgemeinden. Gemeinsam sind wir stärker! Departement Sozial-Diakonie

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