Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2018

45 Departement Gemeindedienste und Bildung Neue Materialien für die Erwachsenenbildung mittels «Crashkurs» «Drüber rede oder nid? – Let’s talk about». Über den Glauben reden? Sich für die Bibel interessieren? Vielen Menschen ist das heute fremd, andere interessieren sich zwar für Bibel und Glauben, kennen aber kein geeignetes Angebot. Der neu entwickelte Crash- kurs ist der Versuch, miteinander über Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen und eine Auseinandersetzung mit der Bibel zu ermöglichen; in aller Offenheit und so, dass Fragen und Zweifel erlaubt sind. Die Kursunterlagen (www.refbejuso.ch/ inhalte/erwachsenenbildung/ materialkoffer) sollen Kursleitenden die Planung und Durchführung eines Ange- bots in der Kirchgemeinde erleichtern und die Vorbereitungszeit verkürzen: mit einem Gerüst für vier Einheiten – mit Materialien und methodischen Anregungen, die sich an die jeweilige Gruppe anpassen und mit eigenen Ideen ergänzen lassen. Die Kursunter- lagen wurden in drei Pilotgemeinden erprobt, in einer Einführungsveranstal- tung vorgestellt und stehen nun zum kostenlosen Download zur Verfügung. Erste Kirchgemeinden haben bereits davon Gebrauch gemacht und ein ent- sprechendes Kursangebot vor Ort aus- geschrieben. Falls bei einem Crashkurs Interesse für eine Vertiefung geweckt wird, bieten sich ergänzend die drei- jährigen Evangelischen Theologiekurse ETK an, die regelmässig in Bern und Biel durchgeführt werden. Die Fachtagung zum Kirchensonntag als Bildungsort An der Fachtagung 2018 zum Kirchen- sonntag vom 15. September in Bern setzten sich über 100 Personen mit dem Umstand auseinander, dass Reich- tum verpflichtet und – auf den ersten Blick vielleicht irritierend – dass dies auch für Armut zutrifft. Die Annäherung an das Thema fand dabei bewusst auf unterschiedliche Weise statt: in Form von theologischen Impulsen, Gruppen- arbeiten, einem Podium, verschiedenen Workshops und zum krönenden Ab- schluss mit einer «Teilete». Alle diese Zugänge sollten dazu dienen, sich in der vielschichtigen Thematik Reichtum und Armut zu bilden. Wir Menschen, so machte die Tagung bewusst, sind alle einerseits Bedürftige und haben andererseits etwas zu geben. Menschen ohne Kaufkraft sind denn für unsere Gesellschaft keinesfalls einfach nur eine Belastung. Wo Geben und Nehmen sich nicht länger bloss auf Geld beschränkt, wird eine jede, ein jeder ein unverzichtbares Glied unseres Gemeinwohls. Und wo es gelingt, dass die Armut der einen durch den Reichtum anderer gestillt werden kann, wächst der Reichtum insgesamt. Auf dieser Grundlage sind die Teil- nehmenden an der Tagung gemeinsam auf Spurensuche gegangen und haben sich gefragt: Wo können wir etwas geben? Vor allem aber: Wo sind wir er- gänzungsbedürftig, und wo erleben wir das gegenseitige Geben und Nehmen als Gewinn? Die «Teilete» zum Schluss machte dies ganz praktisch erlebbar. Die Teilneh- menden waren gebeten, etwas mitzu- bringen, was sie mit den anderen teilen wollten. Von Most über gute Wünsche, leckeres Gebäck und Dekoration bis hin zu einem unbezahlbaren offenen Ohr kam alles zusammen und sorgte vorübergehend für umfassenden Reich- tum – ein schönes Beispiel, wie Bildung im Dienste des kirchgemeindlichen Lebens wirken kann und soll. Der Kirchensonntag widmete sich dem Thema «Unsere Geschichten erzählen».

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