Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2018

42 8QVHUH 9LVLRQ YHUSƮLFKWHW XQV 0HQVFKHQ LQ LKUHU /HEHQVZLUNOLFKNHLW HUQVW ]X nehmen und gemeinsam mit ihnen nach den Geheimnissen des Lebens und des Glaubens zu fragen. Es ist wichtig, Menschen als einzigartige Individuen mit LKUHQ +RƪQXQJHQ 6RUJHQ XQG 1ÑWHQ HUQVW ]X QHKPHQ XQG GDEHL GLH *ODXEHQV erfahrung der Bibel ins Gespräch einzubringen. Stefan Ramseier Departementschef Gemeindedienste und Bildung Hingehen und hinhören Überall in Europa stehen die Kirchen vor der Herausforderung, ihre Arbeit in einer sich verändernden Gesell- schaft zu überdenken und den neuen Gegebenheiten anzupassen. Dabei ist die Haltung, mit der die Kirche den Menschen begegnet, absolut zentral. Selbstbestimmung ist heute ein wich- tiger Wert. Viele Menschen haben ein distanziertes Verhältnis zu Institutionen und Autoritäten. Sie sind nur bereit, sich auf einen Dialog einzulassen, wenn sie als einzigartige Subjekte wahr- und ernst genommen werden. Dies erinnert mich daran, wie Jesus den Menschen begegnet ist. Jesus ging zu den Men- schen und hat sie in ihren jeweiligen Lebenswelten angesprochen, mit ihnen gelitten, gefeiert und gebetet. Die Vision unserer Kirche «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.» schliesst an diese Haltung an. Wer sich den Menschen verpflichtet fühlt, wird sie offen fragen: Was bewegt dich? Was ist dir wichtig? Was suchst du? Wer von Gott bewegt ist, findet die Antworten in unserem Glauben: Was sagt uns dieser auf die Fragen der Menschen von heute? Den Mitmenschen mit ihren Hoffnungen, Sorgen und Nöten respektvoll zu begegnen, sie ernst zu nehmen und gemeinsam mit ihnen nach den Geheimnissen des Lebens und des Glaubens zu fragen, ist ganz entscheidend. Wir alle sind ein einzig- artiger Gedanke Gottes. Weil viele Menschen kirchliche Anlässe nicht oder nur selten besuchen, ist die Kirche darauf angewiesen, nieder- schwellige Begegnungsmöglichkeiten an besonderen Orten, zu bestimmten Zeiten und für spezielle Interessen anzubieten. Dies ist im vergangenen Jahr erfreulich vielfältig gelungen. So konnten in der «Langen Nacht der Kirchen» am 25. Mai 2018 – zweifellos eines der Highlights von Refbejuso im vergangenen Jahr – auch Menschen erreicht werden, die sonst selten in der Kirche anzutreffen sind. Mehr als 10 000 Menschen haben an diesem de- zentralen Kirchenfest unter Mitwirkung von nahezu 100 Kirchgemeinden aus unserem Kirchengebiet teilgenommen (vgl. ENSEMBLE August 2018 bzw. www.refbejuso.ch/ensemble/ 2018_08/2). Auch die «Unfassbar», über die ich mich bereits im letzten Tätigkeits- bericht anerkennend geäussert habe, hatte im vergangenen Jahr viele wohlwollende Begegnungen, interes- sante Gespräche und eine erstaunlich positive mediale Aufmerksamkeit. Wie wichtig derartige Projekte sind, hat auch die Synode erkannt. Sie hat mit grossem Mehr beschlossen, die «Unfassbar» in den kommenden Jahren finanziell zu unterstützen. Ein weiteres Beispiel ist die Metalchurch, die unter der Leitung von Metalpfarrer Samuel Hug erstmals am Greenfield- Festival in Interlaken mit einer «An- sprechbar» zu Gast war. Als Mitglied des Seelsorgeteams der «Ansprechbar» durfte ich persönlich erleben, wie die Festivalveranstalter und viele junge Menschen positiv und interessiert auf die Präsenz der Kirche reagiert haben. Während des Festivals gab es über 400 kürzere und längere Kontakte von Festivalbesuchenden mit dem Seel- sorgeteam. In einzelnen Fällen waren intensive Gespräche und Begleitung in seelischer Not nötig. Viele Begegnun- gen endeten mit einem Dank und der Aussage: «Toll, dass ihr da seid!» Die vielen positiven Reaktionen zeigen mir: Die heutigen Menschen schätzen eine Kirche, die hingeht, hinhört und sich auf Augenhöhe einbringt. Departement Gemeindedienste und Bildung

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