Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2018

29 †:DV EULQJW PLU GDV"– 'DV LVW HLQH /LHEOLQJVIUDJH YRQ .RQƬUPDQGLQQHQ XQG .RQƬUPDQGHQ 6LH ZLUG LQ GHU 6FKXOH ZLH LQ GHU .8: JHVWHOOW -XJHQGOLFKH JHEHQ mit dieser Frage ihrem Bedürfnis nach Sinngebung Ausdruck. Auf der anderen Seite dieses Bedürfnisses intrinsischer Motivation steht das Bedürfnis der Kirche, I×U EHVWLPPWH 9RUJDEHQ ]X VRUJHQ GDPLW GLH -XJHQGOLFKHQ QDFK GHU .RQƬUPDWLRQ ein gewisses Mass an theologischemWissen, kirchlicher Sozialisation und Lebenseinsichten aufweisen. Berufen zur Freiheit Zu diesen Vorgaben der Kirche gehören eine definierte Anzahl Gottes- dienstbesuche, die Teilnahme an der KUW (der Kirchlichen Unterweisung), das Wissen um die wichtigsten Ereignisse des Kirchenjahres, das Ken- nenlernen der eigenen Kirchgemeinde und das Auswendiglernen des «Unser Vater» oder der «Zehn Gebote». Das alles tut die Kirche mit der Begrün- dung, dass gewisse Dinge einfach vorgegeben werden müssen, sonst bringt es nichts. Nun lehrt aber die Erfahrung, dass Gottesdienstzwang, Anwesenheitspflicht und Auswendig- lernen die Chancen, jungen Menschen eine Heimat im Glauben zu geben und sie seelsorgerlich zu begleiten, eher zerstört als fördert. Denn Zwang führt dazu, dass die Jugendlichen keine positive Beziehung zu dem aufbauen, was in der KUW geschieht. Zwang erzeugt Widerstand. Die Jugendlichen fühlen sich in ihren Bedürfnissen nicht wahrgenommen, und sie spüren, dass jemand Macht über sie ausüben möchte. Auf dem Weg zu einem neuen KUW-Konzept unserer Kirche ertönt darum auch der Ruf nach einem Per- spektivenwechsel vom Zwang hin zur Freiwilligkeit. Freiwilligkeit umgekehrt läuft jedoch immer auch Gefahr, mit Beliebigkeit verwechselt zu werden: Bei den Jugendlichen kann der Eindruck entstehen, sie und ihre Kon- firmation seien nicht so wichtig und sie würden auch hier in ihren Bedürfnis- sen nicht wahrgenommen. Beliebigkeit entwertet die kirchliche Unterweisung ebenso wie Zwang. Damit bekommt die Verhältnisfrage von Verpflichtung und Freiwilligkeit in einem künftigen reli- gionspädagogischen Handeln unserer Kirche eine zentrale Bedeutung. Das Bewusstsein wächst, dass zukunftsfä- higes religionspädagogisches Handeln, das allen etwas bringt, die beidseitigen Bedürfnisse aufnehmen und zueinan- der in Beziehung bringen muss. Der Bereich Katechetik hat im Berichts- jahr zusammen mit den Bereichen Gemeindedienste und Bildung sowie Theologie in intensiver Grundlagen- arbeit auch an dieser Relationsfrage gearbeitet. Leitend wirkte die Vision «Von Gott bewegt. Den Menschen ver- pflichtet.». Sie bekräftigt die besondere Verpflichtung für die Jugendlichen und deren Bedürfnisse. Sie macht aber auch klar, dass in unserer Kirche ein neues Konzept von der Basis her gefunden werden muss, das auf den Bedürfnissen der Jugendlichen wie auch der Verantwortlichen gründet und sich jenseits von Zwang und Beliebigkeit bewegt. Mögliche Ansätze dazu kommen von der Religionspä- dagogik selber. Ein Ansatz sieht zum Beispiel vor, mit den Jugendlichen gemeinsam Vereinbarungen und Verbindlichkeiten zu erarbeiten. Eine «gewaltfreie Kommunikation» könnte die Grundlage für eine positive Be- ziehung der Jugendlichen zur KUW bilden und gleichzeitig den Respekt ihnen gegenüber ausdrücken, dass sie «Berufene zur Freiheit» sind. Iwan Schulthess Departementschef Katechetik Auf demWeg zu einem neuen KUW-Konzept unserer Kirche ertönt darum auch der Ruf nach einem Perspektivenwechsel vom Zwang hin zur Freiwilligkeit. Departement Katechetik

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