Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2018

26 Stephan Schranz Bereichsleiter Sozial-Diakonie Die Schwerpunkte des Bereichs Sozial-Diakonie stehen in einem direkten Zusammenhang mit der Sicht auf die Diakonielandschaft. In dieser Aussensicht erblickt der Bereich Kirchgemeinden und soziale Institutionen, die sich mit Kräften für den sozialen Frieden im Kirchengebiet engagieren, und wo möglich und verkraftbar, steht er ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Er entdeckt politische und gesellschaftliche Entwicklungen, die er mitgestaltet. Blicke durchs Fenster und entdecke Netzwerke mit sozialen Institutionen und Projekte an sozialen Brennpunkten Auf Initiative und mit Unterstützung des Bereichs setzt sich die Oekono- mische Gemeinnützige Gesellschaft Bern (OGG) mit dem Projekt Job Caddie für Lehrlinge ein, die vor einem Lehrabbruch stehen oder den Weg von der Lehre weg in den Ar- beitsmarkt suchen. Unter Mithilfe von Kirchgemeinden konnten genügend Mentorinnen und Mentoren gefunden werden, welche die jungen Menschen begleiten. Job Caddie ist so erfolg- reich, dass es mit dem «freiwillig. engagiert.Sozialpreis» der Stadt Bern ausgezeichnet worden ist. Eine andere Erfolgsgeschichte ist die Dargebotene Hand in Biel und Bern, in Bern 1959 gegründet durch den Pfarrverein zusammen mit dem Evangelischen Gemeinschaftswerk. Rund um die Uhr, auch an Feiertagen, steht die Dargebotene Hand (in Biel mit bilinguen Freiwilligen) einsamen Menschen zur Verfügung. Der Bereich trägt mit seiner finanziellen Unterstüt- zung und der Mitarbeit im Vorstand dazu bei, das kostenlose Angebot in Biel und Bern aufrechtzuerhalten. «Familien mit geringen Ressourcen» ist ein weiteres soziales Themenfeld neben «Arbeitslosigkeit» und «Einsam- keit», das dem Bereich im vergange- nen Jahr wichtig war. Dabei arbeitete er eng mit der Stiftung Familienhilfe zusammen. Die Stiftung entlastet mit kleinen finanziellen Beiträgen Familien- systeme in prekären Situationen. Die Leistungen werden auf Gesuch hin von professionellen Freiwilligen gezielt und unkompliziert ausgerichtet. Wenn Not und Bedarf in der Beratung sichtbar werden, kann die Stiftung oder eine weitere Hilfskasse angegangen werden. Dies sind nur drei ausgewählte Sozial- werke, in denen sich der Bereich mit finanziellen Mitteln, mit Vorstandsar- beit bei der strategischen Ausrichtung und Positionierung oder im Dialog investiert. Viele dieser Sozialwerke sind den Kirchgemeinden von Nutzen. Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone oder Pfarrerinnen und Pfarrer können diese Angebote weitervermitteln. Ehe, Partnerschaft und Familie Die Finanzierung sozialer Angebote durch den Staat wird politisch hinter- fragt. So auch die Finanzierung der Beratungsstellen für Paare, welche im Entwurf zum neuen «Gesetz über die sozialen Leistungsangebote» (GSL) einfach fehlt. Sie ist bei der Überfüh- rung aus dem Sozialhilfegesetz ins GSL auf der Strecke geblieben – dies, nach- dem sie im Frühling 2018 mit Erfolg aus dem Entlastungspaket (Sparpaket des Kantons Bern) gestrichen worden war. Aktuell erfordern die sozialpolitischen Entwicklungen und gesetzlichen Veränderungen vom Bereich eine hohe Achtsamkeit und Beobachtungsgabe. Mit den Beratungsstellen Ehe – Part- nerschaft – Familie besteht ein regio- nales Angebot vor Ort, das vom Kanton Bern mitfinanziert wird. Der Bereich sorgt für die Koordination, einheitliche Grundlagen und eine gemeinsame Abrechnung beim Kanton, wie es der abgeschlossenen Leistungsverein- barung entspricht. Er setzt sich weiter Departement Sozial-Diakonie Holzfiguren für Beratungsgespräche im Kontext Ehe – Partnerschaft – Familie.

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