Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2018

17 Kirchenkanzlei In der Berichtsperiode sind wiederum ganz unterschiedliche Zugskomposi- tionen auf die Drehscheibe «Kirchen- kanzlei» gefahren: Die Synode, die sich 2018 neu konstituiert und in verschiedenen Reglementen festlegt, wie das künftige bernische Landes- kirchengesetz kirchlich umzusetzen ist. Der Staat, der die Gefängnis- sowie die Spitalseelsorge neu ordnet und die Landeskirchen hierbei um Mitwirkung bittet. Der Schweizerische Evange- lische Kirchenbund, der sich unter massgeblicher Beteiligung unserer Kirche eine totalrevidierte Verfassung gibt. Der Visionsbotschafter, der eine Umsetzungsplanung zu den Visionsleitsätzen vorlegt. Die Refor- mierten Medien und die Ökumenische Mediengruppe, die nach der weiteren Zusammenarbeit mit unserer Kirche fragen. Kirchgemeinden und Bezirke, die Unterstützung anfordern. Bereiche, die Projekte evaluieren und neue Vor- haben anstossen. Diese und viele andere Zugskompo- sitionen haben auch im Jahre 2018 die Drehscheibe «Kirchenkanzlei» in Schwung versetzt. Zu spüren ist dabei nicht nur ein hohes Tempo, sondern ebenso die zunehmende Komplexität und Unsicherheit des gesellschaft- lichen Umfelds. Unsere Gesellschaft wird mobiler, individualistischer, institutionenkritischer – und multi- religiös. Es ist ein tiefgreifender ge- sellschaftlicher Wandel im Gange. Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solo- thurn stehen daher immer wieder aufs Neue vor der Frage, wie sie sich als von Gott bewegte und den Menschen verpflichtete Organisation einbringen wollen. Unser Synodalverband bleibt jedenfalls gefragt: Als Lerngemein- schaft, in der zentrale Themen des Lebens kontrovers erörtert werden dürfen. Als offene Volkskirche, die ein differenziertes Nachdenken über Glaubensfragen fördert. Als wachsame Institution, die für die Achtung der Grundrechte einsteht und sich auch zu aktuellen gesellschaftlichen Themen positioniert. Als vielfältig vernetzter Akteur, der die Benachteiligten nicht vergisst und sich für das Gemeinwohl einsetzt. Das Engagement unserer Kirche reicht weit – auch künftig wird es viel zu tun geben. Die Drehscheibe «Kirchenkanz- lei» wird somit weiterhin möglichst reibungslos funktionieren müssen. Unverbrüchlich ist ihr zentraler Dreh- punkt: die Verkündigung des Evange- liums von Jesus Christus. Und sollte es sich im Lichte dieser Botschaft einmal erweisen, dass ein kirchliches Anlie- gen den falschen Weg genommen hat, kann eine Drehscheibe auf Wunsch auch gute Dienste leisten: Sie eignet sich bestens, um Wendungen zu voll- ziehen! Die Kirchenkanzlei wird gerne mit einer ausgeklügelten Konstruktion aus dem Bahnbau verglichen: der Drehscheibe. Nach diesem Bild ist sie dafür besorgt, dass die verschiedenen kirchlichen Anliegen eine korrekte Weiterfahrt beispielsweise in Richtung Synode, Synodalrat oder des Kantons nehmen können. Vonwendigen Drehscheiben Christian Tappenbeck Vize-Kirchenschreiber

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