ENSEMBLE Nr. / N° 39 - Juni / juin 2019

19 ENSEMBLE 2019/39 —– Fokus anbiete, wachsen. Sie können immer wieder neu fragen, und anders verstehen. Das ist bei den Fra­ gen nach dem Ich, Du und Wir, bei Fragen nach Zufall und Schicksal, nach Herkunft und Zukunft, nach dem Leid und Gott ein lebenslanger Prozess. Am 21. Juni 2019 sind Sie wieder in Bern im Rahmen der Konzert-Lesung zum «Was-glaubst- du-Projekt» mit Carolin und Andreas Obieglo («Carolin No»). Worauf freuen Sie sich besonders? Es ist für mich ein kleines Wunder, mit den beiden wunderbaren Musikern auf der Bühne stehen zu dürfen. Jedes Detail ist abgesprochen, dennoch entwickelt sich jeder Abend anders. Mich begeistert die Verzahnung von Worten und Lie­ dern, die ein dichtes Netz an Beziehungen knüpft. * Leiter Fachstelle Weiterbildung und Beratung KUW, Dozent RefModula wie meine «Kinder», die da entstehen, jedes ein Lieblingskind. Was möchten Sie mit Ihren Büchern erreichen? Zunächst schreibe ich für mich auf, was ich vom Thema verstanden habe, denn Thema und Gattung entscheiden darüber, wie ich schreibe: Ich setze mir jeweils das Ziel, das Schwere so ein­ fach wie möglich zu sagen, aber niemals falsch – und das ist schwer. Wenn ein Buch fertig ist, freue ich mich, wenn es anderen gefällt oder sogar hilft. Was sind Sie mehr: Künstler oder Religionspäda- goge? Das ist eine sehr gute Frage, und sie ist deshalb schwer zu beantworten. Als Religionspädagoge bin ich ein Mensch der Praxis mit pädagogischen Zielen, als Autor – Künstler gefällt mir auch sehr gut – bin ich eher ein Mensch ohne Absichten. Vielleicht sind deshalb meine Methoden meistens schlicht, da ich hauptsächlich eine Begegnung mit Texten, Bildern oder Liedern ermöglichen will. Wie diese Begegnung stattfindet, entscheiden dann die Kinder im Unterricht. Im Projekt «Was glaubst du? – Lieder und Briefe zwischen Himmel und Erde» haben Sie persönliche Antwortversuche auf fiktive Kinderfragen gewagt. Für wen sind diese Antworten gedacht? Die Fragen sind für alle, die sich dafür interes­ sieren, und das beginnt schon sehr früh im Leben. Das Buch ist jedoch kein klassisches Kinderbuch, vielleicht eher ein Buch für Jugendliche und Er­ wachsene, eigentlich «für alle im Haus», es soll den Dialog miteinander fördern. Ich habe mir ab­ gewöhnt, für Kinder eines bestimmten Alters zu schreiben. Sie können mit den Gedanken, die ich Bücher in den kirchlichen Bibliotheken «So viel mehr als Sternenstaub: Nachdenken und Staunen über Gott», «Der Friedenssucher» oder «Zusammen: Die Geschichte von den Bilder- und den Wortmenschen» sowie zahlreiche wei­ tere Materialien von Rainer Oberthür können in den Kirchlichen Bibliotheken kostenlos ausgeliehen werden. www.kirchliche-bibliotheken.ch Fachtagung im Haus der Kirche. Colloque à la Maison de l’Eglise. © Stefan Zwygart

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