ENSEMBLE Nr. / N° 23 - November / Novembre 2017

4 Dossier —– ENSEMBLE 2017/23 Ökumene sei langweilig, nicht relevant, Geld- und Papierverschwendung und eine Männerwelt. Solche Urteile sind nicht selten zu hören, wenn es um die weltweite Zusammenarbeit der Kirchen geht. Hier ein Versuch, den Ökumenischen Rat der Kirchen, ÖRK, als aktive Weggemeinschaft wahrzunehmen. Von Heinz Bichsel* Als ökumenische Ironie unserer Zeit, aber auch als freudiges ökumenisches Ereignis darf die 2015 er- schienenen Enzyklika «Laudato si, über die Sorge für das gemeinsame Haus» von Papst Franziskus gelten. Was Ökumene ursprünglich bedeutet und was heutige ökumenische Arbeit ausmacht, also die Sorge um den ganzen Erdkreis, ist Anlass für Analyse und Ermunterung durch den Vatikan. Die- sen Impuls, sich als Kirchen den grossen Heraus- forderungen der Menschheit zu stellen, können wir als Reformierte nur dankbar annehmen. Er erinnert uns daran, dass wir mit dem Ökumeni- schen Rat der Kirchen ÖRK in Genf unser weltwei- tes ökumenisches Organ eigentlich in unmittel- barer Nähe hätten. Aus der Not geboren «Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein»: Die Sorge um das gemeinsame Haus stand nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg am Anfang der ökumenischen Bewegung und führte 1948 zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen ÖRK. Dieser Ursprung prägte sein Handeln als Mahner während des Kalten Krieges, im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika und heute im Einsatz für Gespräch und Deeskalation zwischen Nord- und Südkorea. WIE DER WELTWEITE PULS SCHLÄGT ÖKUMENE A L’ ÉCOUTE DU MONDE ŒCUMÉNISME * Bereichsleiter OeME-Migration ©Reuters /David Mdzinarishvili Papst Franziskus und Karekin II., Oberster Patriarch und Katholikos aller Armenier Le pape François et le catholicos Karekin II, patriache suprême de tous les Arméniens.

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